“Ich bin gerührt von dem mir entgegengebrachten Vertrauen”, erklärte Seul nach seiner Wiederwahl. Zuvor hatte er in einem mitreißenden Vortrag über die erreichten Ziele des Verbands – vor allem aber über die anstehenden Aufgaben – referiert. “Wir schaffen herausragende Werte, nur fällt es uns als Werkzeug- und Formenbau-Branche immer noch schwer, diese Werte auch darzustellen. Das muss sich ändern”, so Seul. Um die globale Technologieführerschaft der Branche zu behalten, sei es zudem wichtig, effiziente Fertigungsabläufe nicht nur theoretisch zu präsentieren, sondern auf dem “Hallenboden” der vielen kleinen und mittelständischen Betriebe konkret umzusetzen. “Wir sind nicht mehr nur Handwerker. Wir müssen lernen, unsere Werkzeuge und Formen industriell herzustellen, um weiterhin leistungs- und wettbewerbsfähig unsere Produkte anbieten zu können.”
Für Thomas Seul ist es dabei allerdings wichtig, zusammenzuarbeiten. “Man kann nicht alles alleine machen. Muss man auch nicht!”, erklärte der Prorektor der Hochschule Schmalkalden und verwies auf die vielen speziellen Betätigungsfelder, die die VDWF-Mitglieder bei der Vorstellungsrunde zu Beginn der Jahreshauptversammlung zusammentrugen: “Es ist alles da! Wir könnten ohne weiteres gemeinsam ein Auto herstellen. Wir sind fasziniert von Technik und können diese auch einsetzen, wir sind sichtbar und präsent. Die Verbandsmitglieder mit ihrem Know-how stehen für die Leistungsfähigkeit der Branche.”
Unterstützung erhielt Seul hier auch von Markus Bay, dem wiedergewählten Ausbildungs-Vorstand: “Bildung – egal ob Aus- oder Weiterbildung – ist die Basis zukünftigen Erfolgs. Nur mit Qualifikation kommen wir weiter”, erklärt der Geschäftsführer der Formenbau Rapp GmbH aus Löchgau, für den klar ist: “Maschinen kann man kaufen, Software kann man kaufen. Die richtige Bedienung muss man können!”
Begegnungsraum und Begegnungskultur des VDWF
Und auch nicht unwesentlich: Das Rahmenprogramm passte. Gastgeber Hasco übernahm nicht nur den Bustransfer für die VDWF-Mitglieder aus dem Süden und die Bewirtung während des Verbandstags in perfekter Art und Weise, auch die Einblicke in die Produktion und Logistik des Normalienherstellers während der Betriebsführungen waren für die Gäste hochinteressant.
Am Vorabend hatte zudem das Werkzeugbau-Institut Südwestfalen (wi-swf) als offizielle Außenstelle des VDWF zum Come-together eingeladen. Das Gros der Teilnehmer an der Hauptversammlung war zu dieser Abendveranstaltung bereits angereist, um sich in ungezwungener Atmosphäre auszutauschen.
“Zwei tolle Tage waren das”, fasst Professor Seul das Event zusammen. Für den VDWF-Präsidenten war es wieder einmal eine “ideale Mischung” aus alten Bekannten und neuen Gesichtern in der Branche. “Neben aller Technologie und Effizienzbestrebungen können wir auch gemeinsam lachen und Freude haben”, so Seul, der die “richtig gute Begegnungskultur” beim VDWF hervorhebt. “Ich bin gerne bei Ihnen. Und man merkt es auch an allen Orten: Unsere Mitglieder freuen sich, wenn sie sich begegnen.” Dies sei ein wichtiges, wenn nicht sogar das wichtigste Gut, wenn man gemeinsam in die Zukunft blicken möchte.”