Bohrspindelaxialverstellung, Spindel, Union

Die Bohrspindelaxialverstellung (W-Achse) erlaubt es, die Spindel um 500 mm auszufahren. - (Bild: Union)

Kraftheber braucht man, wenn man auf preisgünstige Weise die Traktoren für die frontseitige Aufnahme von Zusatzgeräten wie beispielsweise Frontmähwerke, Schneefräsen oder Schneepflüge fit machen will. Für schwere heckseitig betriebene Geräte, zum Beispiel schwere Pflüge oder große Eggen, muss der Schlepper vorne ein genau austariertes Gegengewicht aufnehmen. Auch das geht mit Hilfe eines Frontkrafthebers am bequemsten und am schnellsten.

Frontkraftheber und Frontzapfwellen von Sauter sind robust ausgelegt und gelten als besonders zuverlässig. „Dazu trägt einerseits der Einsatz hochwertiger Werkstoffe bei und zum anderen die passgenaue Bearbeitung der Montageteile“, betont Betriebsleiter Christian Selig. „Darüber hinaus haben wir den Fertigungsdurchlauf optimiert. Vor gut drei Jahren haben wir für ein altes Bohrwerk eine Ersatzmaschine gebraucht. Wir suchten ein Bohrwerk mit geringen Verfahrwegen für die Bearbeitung von relativ kleinen und leichten Werkstücken. Sie wiegen maximal etwa 200 kg.“

Zunächst war vorgesehen, dass dieses Bohrwerk Prototypen fertigt, aber auch Frontkraftheber produziert, die besondere Wünsche erfüllen. Darüber hinaus ist es für die Fertigung von Spannmitteln gedacht, die in den Bearbeitungszentren eingesetzt werden. Dank des eigenen Vorrichtungsbaus können die zu bearbeitenden Teile in den Bearbeitungszentren optimal aufgespannt werden. Exaktes Spannen, ohne die Werkstücke zu verziehen, ermöglicht eine hohe Fertigungsqualität.

Profiwissen pur

Werkstattorientiertes Arbeiten
Anhand einer Zeichnung erstellt bei Sauter der Maschinenbediener am Bohrwerk das Bearbeitungsprogramm. Hier zeigt sich, wie wichtig es ist, mit gut ausgebildeten Mitarbeitern arbeiten zu können. In der Regel wird das Programm hauptzeitparallel erarbeitet. Die Heidenhain-iTNC-640-Steuerung bietet bei der Werkstattprogrammierung eine sehr gute Unterstützung. Das elektronische Handrad erleichtert das Einrichten von Werkstücken und Werkzeugen: Nahe am Werkstück kann man die Maschine bequem einstellen.

T 110-UnionChemnitz-Bohrwerk

Klarer Aufbau: Blick auf die Achsen des T 110-UnionChemnitz-Bohrwerks. - Bild: Union

„Durch den Anspruch, Prototypen schnell zu fertigen und Spannmittel ganz individuell zu bearbeiten, brauchten wir ein Bohrwerk, das sich bestens zur Werkstattprogrammierung eignet“, erläutert Christian Selig. „Automatisierungseinrichtungen wie Werkzeugwechsler waren indes nicht nötig. Wir brauchten eine Maschine mit einer hohen Verfügbarkeit und einen Hersteller, der uns im Bedarfsfall schnell Serviceleistungen erbringt und ebenso schnell Ersatzteile liefert.“

Sehr kompaktes Bohrwerk
Genau diese Forderungen erfüllt seiner Meinung nach die Union Werkzeugmaschinen GmbH in Chemnitz: „Wir beschafften ein Bohrwerk T 110, das genau unseren Wünschen entsprach und darüber hinaus eine sehr kleine Aufstellfläche beansprucht, so dass wir daneben eine weitere Maschine platzieren können“, erklärt er. „Sehr entgegengekommen ist uns auch die kurze Lieferzeit: Bereits drei Monate nach der Bestellung wurde die Maschine geliefert.“ Das T 110-Union-Chemnitz-Bohrwerk ist eine CNC-Horizontal-Bohr- und Fräsmaschine in Tischausführung mit einem Bohrspindeldurchmesser von 110 mm. Zur Tischquerverstellung besitzt die Maschine einen X-Weg von 1500 mm. Der Spindelstock lässt sich in Y-Richtung auf einem Weg von 1250 mm verstellen. In Längsrichtung bewegt sich der Tisch auf einem Weg von 1000 mm. Die Bohrspindel lässt sich axial um 550 mm ausfahren. Aufgespannt auf einem Drehtisch, lassen sich alle Teile an allen horizontalen Flächen bearbeiten.

Da bei den Spannvorrichtungen in der Regel alle Flächen zu bearbeiten sind, muss man die Teile mindestens einmal umspannen. „Wir haben daher einen Aufspannwinkel auf den Drehtisch montiert, an dem wir die Vorrichtungen und auch Werkstücke aufspannen“, erklärt Selig. „So können wir auch für unsere relativ kleinen Werkstücke die Y-Achse des Bohrwerks besser nutzen. Auf der Rückseite des Aufspannwinkels haben wir Platz gelassen, um längere Teile direkt auf den Drehtisch aufzuspannen oder per Schraubstock kleinere Teile zu spannen.“

Vorrichtungen werden mit einer Genauigkeit im Toleranzbereich von 0,1 bis 0,05 mm bearbeitet. Inzwischen bearbeitet das Union-Chemnitz-Bohrwerk jedoch mit zunehmender Tendenz Teile und Baugruppen für verschiedene regionale Unternehmen. Bei diesen Zulieferteilen handelt es sich zum Beispiel um Getriebegehäuse, diverse Flanschplatten und Lkw-Achsen. Hier sind Toleranzen von 0,01 mm gefordert.

Die Werkzeuge in der 110-mm-Bohrspindel werden von einem 27-kW-Motor angetrieben. Der bietet ein maximales Drehmoment von 2012 Nm und einen Drehzahlbereich von 5 bis 5000 min-1. Wunschgemäß werden die Werkzeuge an der Schneide über eine äußere Kühlmittelzufuhr gekühlt. Dort fließen bei einem Druck von 8 bar bis zu 80 Liter pro Minute. „Obwohl das Fundament ohne Bohrmittelrückführung ausgeführt ist, laufen die Bediener auch im Arbeitsraum der Maschine im Trocknen und treten auf keine Späne“ erklärt Selig. „Dazu haben wir die Maschine mit einem zusätzlichen System von Ableitblechen, Gitterrosten und einer zentralen Ableitung der Kühlschmiermittel ausgerüstet.“

Frontkraftheber

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