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Im Werk Marktoberdorf stehen mittlerweile vier GP-Rundschleifmaschinen.
Bilder: fertigung

tion von rund 18 000 Schleppern an. Zu den Kernkompetenzen gehört die Entwicklung und Fertigung eines stufenlosen Traktorengetriebes, welches 1995 im Typ 926 Vario das erste Mal in einem Serientraktor zum Einsatz kam. Im Werk Marktoberdorf, das heute über eine der modernsten Linienfertigungen mit den neuesten Bearbeitungszentren verfügt, findet die Endmontage der Traktoren statt. Neben Rahmen und anderen Komponenten werden auch die verschiedensten Wellen für den Antrieb und die Vario-Getriebe bearbeitet.

Seit der Übernahme von Fendt durch den amerikanischen AGCO-Konzern im Jahr 1997 muss sich der Fertigungsbereich einem internationalen Benchmark unterziehen. Alle Bearbeitungsprozesse kommen beim AGCO-Produktionssystem, bei dem etwa Themen wie „Vermeidung von Verschwendung“, „idealer Materialfluss“ im Pflichtenheft stehen, auf den Prüfstand und werden unter anderem auf ihre Wirtschaftlichkeit überprüft. So auch 2007, als es galt, die vorhandenen Rundschleifmaschinen in der Wellenbearbeitung zu ersetzen. Michael Wißmüller, Segmentleiter Zahnrad- und Wellenfertigung bei Fendt, erklärt: „Auf der Suche nach einen Retrofit-Anbieter sind wir damals auf GP-Rundschleifmaschinen gestoßen. Im Rahmen eines Überholungsprozesses wurden zuerst zwei Maschinen aus unserem Haus mit altem Maschinenbett auf CNC aufgerüstet und komplett neu aufgebaut.“

Meine Meinung

„Aus Alt mach Neu“ – die GP-Rundschleifmaschinen GmbH hat mit ihrem technisch versierten Team von Spezialisten das Konzept des Retrofit perfekt umgesetzt und bietet mit ihren Rundschleifmaschinen eine interessante Palette an Maschinen, die technisch und auch optisch den Vergleich mit einer Neumaschine nicht zu scheuen brauchen. All das zu einem attraktiven Preis. Bei AGCO/Fendt haben die Verantwortlichen in der Fertigung nicht nur absolut wirtschaftlich gedacht, sondern auch umweltgerecht gehandelt. Es geht nichts über ein solides, altes Gussbett, das sich über viele Jahre hinweg gesetzt hat und die perfekte Basis für einen Neuaufbau bietet. Mit neuester Sicherheitstechnik ausgestattet sind die GP-Rundschleifmaschinen bei Fendt up to date und passen optimal in das AGCO-Produktionssystem.
Jürgen Gutmayr, Redaktion fertigung

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Das Schleifen des Schwenkgehäuses aus Guss für das Vario-Getriebe meistert die GP-Schleif­maschine mit Bravour.

„Nach und nach sind im Laufe der Jahre vier GP-Maschinen angeschafft worden“, ergänzt Norbert Hildebrand, Meister Hartbearbeitung, Fertigung Räder/Wellen, bei Fendt. „Wir haben damals nach einer finanziell interessanten Lösung gesucht. Über die Jahre hinweg haben wir dann gar nicht mehr an einen Neukauf gedacht, da wir mit den neuen Retrofit-Schleifmaschinen sehr zufrieden sind.“ Dass diese Rechnung aufgeht, beweist seither der reibungs­lose und prozesssichere Einsatz der GP-Rundschleifmaschinen im 2- beziehungsweise im 3-Schichtbetrieb beim Traktorenhersteller.

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Schwenkgehäuse: Perfekte Oberflächenqualitäten und eine hohe Prozesssicherheit selbst bei hohen Stückzahlen.

Vorteil Preis-Leistungs-Verhältnis
„Bei uns stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis“, bringt es Roland Geipel, Geschäftsführender Gesellschafter der GP-Rundschleifmaschinen GmbH, auf den Punkt. „Der Anwender erhält quasi eine Neumaschine zu einem be­zahlbaren Preis.“ Konkret beziffert Geipel den Preisvorteil bei „einem im Minimum um ein Drittel geringeren Preis wie eine vergleichbare Neumaschine – eher vielleicht noch mehr“. Die Maschinen werden zudem anwenderspezifisch bezüglich der Toleranzen ausgelegt. „Die Maschinen haben keinen technischen Nachteil im Vergleich zu einer Neumaschine“, so Geipel.

Dass dies keine leeren Worthülsen sind, zeigt der Erfolg der GP-Schleifmaschinen am Markt. Gegründet wurde die GP-Rundschleifmaschinen GmbH im Jahr 2007 von Roland Geipel und Danny Preusser. Im Laufe der Jahre ist das Unternehmen mit Sitz im württembergischen Berghülen im Geschäftsfeld der Rundschleifmaschinen zu einem gefragten Lieferanten und Serviceanbieter avanciert. Der Retrofit-Prozess beinhaltet unter Verwendung ausschließlich verschleißfreier Teile der alten Rundschleifmaschine einen kompletten Neuaufbau. Durch die Verwendung neuer und moderner Komponenten wie etwa Antriebe, Servomotoren, Mess- und Regelsysteme und der elektrisch angetriebenen Achsen entsteht in Kombination mit der alten Maschinenbasis eine solide und preislich attraktive Neumaschine. Beim Thema Genauigkeit gibt es keine Kompromisse. Mit dem Umbau von hydraulisch getriebenen Achsen auf CNC-gesteuerte Achsen mit Kugelrollspindel entsteht eine Maschine die technisch up to date ist und eine sehr hohe Genauigkeit erreicht. Ein wichtiger Aspekt ist auch die Gewährleistung. Sie beträgt ein Jahr, und die Ersatzteilversorgung wird für mindestens 15 Jahre garantiert. Neben dem Verkauf von Gebrauchtmaschinen und Retrofit-Neumaschinen vermietet GP nach Anwenderbedarf auch verschiedene Rundschleifmaschinen. Nach Aussage von Geipel werden die Retrofit-Maschinen heute ausschließlich mit der CNC-Steuerung Siemens 840 D sl ausgestattet.

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Schleifen der langen Getriebewelle auf einer
GP CNC 1000 mit einer Spitzenweite von 1000 mm.

Ein wichtiger Aspekt für Fendt war vor sechs Jahren die Sicherheitstechnik der Maschinen. „Bei GP wurden im Zuge des Retrofit die neuesten Sicherheitsanforderungen wie etwa Vollraumumhausung oder entsprechend verfahrbarer Maschinenstock berücksichtigt“, erklärt Hildebrand.

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(Von links nach rechts) Roland Geipel, GP-Rundschleifmaschinen; Michael Miller, Maschinenbediener bei Fendt; Norbert Hildebrand, Meister Hartbearbeitung (Drehen, Schleifen), Fertigung Räder/Wellen bei Fendt.

Solides Maschinenbett
Im Einsatz bei Fendt punkten die GP-Rundschleifmaschinen auch durch ihr solides Maschinenbett. „Das Schwenkgehäuse war wegen der Unwucht eine Herausforderung“, so Geipel. Das Gussteil wiegt rund 15 kg und belastet die Maschine beim Schleifen extrem. Doch sogar ohne Ausgleich der Unwucht kann das Gehäuse mit der pneumatischen Spannung und dem Reitstock mit hoher Präzision geschliffen werden.

Rückblickend hat sich die Investition bei Fendt in die GP-Rundschleifmaschinen absolut gerechnet. Mit einer reinen Bauzeit von sechs bis acht Wochen ist das GP-Team beim Retrofit zumal sehr schnell. „Wir hatten 2007 einen konkreten Liefertermin vereinbart, der von GP eingehalten wurde“, meint dazu Hildebrand. „Und nach der Abnahme hat alles perfekt gepasst.“

Dass beim Retrofit das Thema Design von GP mit einbezogen wurde, gefällt Wißmüller obendrein. „Die Formgebung der ersten GP-CNC 1000 ist klasse und gefällt uns allen.“

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