Der Produktionsschwerpunkt des Unternehmens liegt größtenteils auf Nockenwellen und Ausgleichswellen für die Motorenfertigung. Nockenwellen werden den MFT-Experten zufolge für den Ersatzteilbedarf und für kleinere Motorenserien gefertigt. Das erfolgt in Komplettfertigung aus Guss- und Schmiederohlingen sowie aus Stangenmaterial. Zusätzlich werden gebaute Nockenwellen im Unternehmen geschliffen. Im Bereich Ausgleichswellen fungiert MFT als Komponentenzulieferer für verschiedene deutsche Automobilunternehmen.
Neben der Wellenbearbeitung fertigt der Teilespezialist verstärkt auch prismatische Bauteile in großen Stückzahlen für die Automobilindustrie. Eines dieser Bauteile, beschreiben die Experten von MFT, eine Befestigungsplatte für Zahnriemenspanner, bereitete seit Beginn der Produktion Probleme durch Standzeitschwankungen und hohe Schneidstoffkosten. Nach Unternehmensangaben wird das Bauteil als komplette Komponente in Stückzahlen von 200 000 Stück pro Jahr für einen Automobilhersteller produziert.
Aufgrund der jährlichen Stückzahlen lag die Lösung dieses Fertigungsproblems im Fokus der Verantwortlichen von MFT. Die Sondierungen brachten rasch ein positives Ergebnis. Direkt nach Markteinführung der HiPosTrio Schaft- und Eckfräserserie durch Ingersoll präsentierte Torsten Kretschmar, Ingersoll-Außendienstmitarbeiter für technische Beratung & Verkauf, die neue Werkzeugserie bei MFT. Nach ersten erfolgreichen Tests stand für Udo Trompler von MFT fest: „Die Werkzeuge müssen wir an unserem Problemfall Befestigungsplatte testen.“
Auf einen Blick
HiPosTrio von Ingersoll
Um dem immer stärker werdenden Kostendruck gerecht zu werden, kann HiPosTrio eine wirtschaftliche Alternative zu zweischneidigen Wendeschneidplatten darstellen, ohne auf deren Vorteile wie die hohe Weichschneidigkeit und gute Tauchfähigkeit verzichten zu müssen. Insbesondere die Tauchfähigkeit geht bei vier- und mehrschneidigen Wendeschneidplatten in der Regel verloren oder ist stark eingeschränkt. Durch die Vielzahl an Geometrie- und Radienvarianten präsentiert sich HiPosTrio als vielseitig einsetzbare Werkzeuglösung für unterschiedlichste Schaft- und Eckfräsoperationen.
Das bisher eingesetzte Werkzeug war ein Einschraubfräser Durchmesser 32 mm mit fünf Schneiden, berichtet der Zerspaner. In der neuen HiPosTrio-Serie von Ingersoll stand ein identisches Werkzeug zur Verfügung, wodurch ein Test nur durch Auswechseln des Einschraubfräsers möglich war. NC-Programme und Schnittwerte wurden 1:1 beibehalten.
Bereits nach den ersten Standzeiten zeigte sich Trompler zufolge, dass zwar die Eckdaten der Fräser in Bezug auf Durchmesser und Zähnezahlen gleich waren, das Resultat der Bearbeitung jedoch enorme Verbesserungen versprach. „Bei dem neuen System gab es keine Ausbröckelungen an der Schneide mehr, die bisher zu hohen Standzeitschwankungen geführt hatten“, berichtet er weiter. Über mehrere Standzeiten hinweg verzeichneten die MFT-Experten eine Steigerung auf 280 Prozent.
Verbesserte Prozesssicherheit
„Durch die enorme Standzeitverbesserung und einer Wendeschneidplatte mit statt zwei nun drei Scheidkanten konnten wir die Schneidstoffkosten um 70 Prozent reduzieren“, zeigt Trompler sich überzeugt. In der Praxis sind jedoch die stabile Standzeitsituation und die erhöhte Prozesssicherheit ebenso wichtig wie die Kostenersparnis. Ermutigt durch das hervorragende Ergebnis mit dem Eckfräser HiPosTrio entschied sich Trompler, weitere Werkzeuge von Ingersoll an der Befestigungsplatte zu testen. Nach folgenden positiven Ergebnissen sind zusätzliche vier Ingersoll Produkte bei der Bearbeitung der Befestigungsplatte im Einsatz. „Alle eingesetzten Werkzeuge konnten auch im Dauerbetrieb überzeugen und wurden in die Serienproduktion übernommen“, freut sich der Experte von MFT.
Die bei MFT Motoren und Fahrzeugtechnik eingesetzten Schaft- und Eckfräser der Serie HiPosTrio basieren nach Angaben des Herstellers in ihrer Spangeometrie und ihren Eigenschaften auf der sehr erfolgreichen HiPos-Linie für die zweischneidige BOMT-Wendeschneidplatte. Bei der neuen Serie gelang es den Entwicklern zufolge, die Wendeschneidplatte mit drei nutzbaren Schneidkanten zu versehen und die Wirtschaftlichkeit nochmals deutlich zu steigern.
Um ein möglichst großes Spektrum an Bearbeitungsaufgaben abzudecken, werden drei verschiedene Wendeschneidplattenabmessungen angeboten mit 7, 11 und 15 mm Schnitttiefe. Je nach Durchmesser sind zudem Weldon-, Einschraub- und Aufsteckaufnahmen erhältlich. Zusätzlich steht noch eine große Auswahl an Wendeschneidplatten in unterschiedlichen Geometrien, Schneidstoffen und Eckenradien zur Verfügung.