Die Partnerschaft zwischen beiden Unternehmen präsentiert sich als Ergänzung mit hohem Nutzfaktor für den Anwender. Während Zoller als Experte für Werkzeugeinstellung und -verwaltung mit innovativen Werkzeugeinstellgeräten auf die Optimierung der Maschinenlaufzeit setzt, zielt Kromi als Zerspanungsexperte mit einem ausgeklügelten Versorgungskonzept auf die Optimierung der Kosten pro Bauteil.

Neben der μm-genauen Einstellung der Werkzeuge versprechen die Lösungen von Zoller durch schnelles Rüsten und Prüfen hinsichtlich Werkzeuggeometrie und Zustand der Schneiden die Stillstandszeiten der Maschinen zu reduzieren. Darüber hinaus können die realen Werkzeugdaten von hier direkt zum CAM-System oder zur NC-Maschine übertragen werden, um weitere wertvolle Hauptzeit einzusparen. Das Kromi-Toolmanagement zielt dagegen auf die Optimierung der gesamten Supply Chain. Im Rahmen der Vollversorgung eines Fertigungsbereiches werden dem Unternehmen zufolge alle Werkzeugentnahmen über das Kromi-Toolcenter KTC, das Kromi-Kanbansystem sowie die Kromi-eCommerce-Software KeC erfasst. Basis für die Kromi-Systemlösung ist eine zentrale Datenbank, in der nicht nur alle Stammdaten eines Werkzeugs in Form eines elektronischen Werkzeugkatalogs abgelegt sind, sondern auch alle Bewegungsdaten lückenlos erfasst werden können. Darüber lassen sich aussagefähige Produktivitätskennzahlen bei Bedarf im Zehnminutentakt auswerten.

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Über die KTC-Anlagen haben die Mitarbeiter nun einen direkten Zugriff auf alle häufig benötigten Werkzeuge.

Für den Anwender bietet eine Kopplung der beiden Systeme nach Unternehmensangaben unschlagbare Vorteile. So liefert die Kromi-Toolmanagementsystematik alle erforderlichen geometrischen Werkzeugdaten, die für die Werkzeugeinstellung und damit letztendlich für die Optimierung des Bearbeitungsprozesses im Zoller-System erforderlich sind. Die Schnittstelle zwischen den beiden Systemwelten im DIN-4000-Format erlaubt nun das Einlesen der Werkzeugdaten aus dem elektronischen Kromi-Werkzeugkatalog in das Toolmanagementsystem TMS direkt über den Webservice. Damit wird das aufwändige Anlegen und Pflegen der Werkzeugdaten zukünftig gänzlich überflüssig.

Datenaustausch
Der Datenaustausch bietet auch weitere Funktionen: So lassen sich beispielsweise auch Kommissionier- und Entnahmelisten mit den aktuellen Lager- und Bestandsdaten aus den Kromi-Logistiksystemen abgleichen. Durch die datentechnische Kopplung der beiden Systemwelten bekommt der Anwender ein übergeordnetes Gesamtsystem mit einer einheitlichen Datenbasis. Das bedeutet aber nicht nur Rationalisierungspotenzial durch eine Reduzierung des Aufwands bei der Datenpflege, sondern auch Kostensenkungen nun quasi im Doppelpack.

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TMS Toolmanagement Solutions Warehouse von Zoller.

Argumente, die auch die Fertigungsprofis im Airbus-Werk im norddeutschen Stade überzeugt haben. Hier werden unter anderem die Flügel-Oberschale und ein Teil des Rumpfes des brandneuen A350 gefertigt. Dazu wird leichtgewichtige Kohlefaser verwendet, dem neuen Hoffnungsträger der Flugzeugbauer. Der spezielle CFK-Verbundwerkstoff stellt allerdings extrem hohe Anforderungen an die Bearbeitung. So wurde unter anderem ein neues Wasserstrahl-Schneideverfahren mit einem Druck von bis zu 4000 bar entwickelt, das als Ergänzung zur konventionellen Zerspanung auf den selben Bearbeitungszentren eingesetzt werden kann.

In diesem Bereich gehört Kromi schon seit Jahren zu den ausgewählten Lieferanten. Während sich Kromi als zertifizierter Toolmanager an allen Airbus-Standorten um die Vollversorgung mit Werkzeugen kümmert, und Zoller ebenfalls an vielen Standorten bereits Einstell- und Messgeräte im Einsatz hat, wird nun in Zukunft gemeinsam am Standort Stade die Fertigung des A350 unterstützt. Denn die neue Schnittstelle zwischen den Systemwelten Kromi-Zoller bietet aus Sicht des europäischen Flugzeugbauers ein so großes Potenzial, dass unlängst ein Pilotprojekt in Stade gestartet wurde. Dabei sind sowohl die Kromi-Werkzeugausgabe als auch die Zoller-Einstellgeräte inklusive der Werkzeugverwaltung Tool Management Solutions und die Anbindung an die CAM-Software direkt in die Fertigungsinsel integriert.

Die Partnerschaft liefert aber nicht nur eine durchgängige Datenanbindung. Ab sofort stehen alle für die Einstellprozesse erforderlichen Werkzeugdaten und deren Pflege durch Kromi unmittelbar vor Ort zur Verfügung. Die bisherige mühselige Dateneingabe von Hand entfällt.

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