Produkte von FSB findet man, wo man in der Architektur auf das Thema "Greifen und Griffe" trifft. Neben dem Ausbau der
Designkompetenz widmet sich das Unternehmen aber auch der kontinuierlichen Perfektionierung der Fertigungsprozesse, der Modernisierung und Optimierung von Produktionstechnologien und -abläufen. Deshalb werden in Brakel unter anderem auch kontinuierlich Werkzeuge getestet. Tests, die sich, wie das Beispiel Gewindebohrer zeigt, schnell rechnen können. Es ging um das Gewindeschneiden in Edelstahl 1.4301 mit Gewindelängen zwischen 20 und 30 mm. Konkret um Durchgangsbohrungen auf einem Dreh-Fräszentrum G 200 von Index. Die Kühlung erfolgt dabei über die Gegenspindel, die Außenkühlung am Werkzeug.
Auf einen Blick
Prozesse auf dem Prüfstand
Wer seine Prozesse dauerhaft "einfriert", fährt zwar in Sachen Prozessstabilität in der Regel einen sehr berechenbaren Kurs. Trotzdem lohnt ab und zu der Blick über den Tellerrand: Prozesse entwickeln sich kontinuierlich weiter, neue Werkzeuge erschließen neue Möglichkeiten. Wie überall ist auch hier das Bessere der Feind des Guten. Allerdings: Hektisch alle von den Außendienstlern der Werkzeughersteller angepriesenen Lösungen auszuprobieren ist nicht zielführend, es kostet schlicht zuviel Zeit und Ressourcen. Aber zielgerichtete Tests von vielversprechenden Alternativen sollten bei jedem Prozess zur Routine gehören.
Kritisch an diesem Prozess war allerdings nicht nur das Material, sondern auch, dass das Gewinde als Sackloch definiert werden musste, weil man sonst die Späne in die Gegenspindel geschoben hätte. Das heißt, die Späne müssen nach außen befördert werden. Zudem kommt es speziell bei einem Drehzentrum darauf an, wie ein Gewindebohrer eingesetzt wird. Rotiert das Werkstück und nicht der Gewindebohrer, wie bei FSB, birgt das die Gefahr, dass Späne in der Gewindenut liegen bleiben.
Problem Spänenester
Speziell diese Späne waren es, die in Brakel in der Vergangenheit die Fertigungsprozesse unterbrachen. Wegen sich bildender Spänenester musste die Maschine immer wieder angehalten und die Späne entfernt werden. Ansonsten war man mit dem eingesetzten Gewindebohrer allerdings zufrieden.
Umso überraschter war man dann nach den Tests des Gewindebohrers M 12, A-SFT von OSG. "Wir haben den Gewindebohrer von OSG mit den identischen Schnittdaten gefahren und damit bei einer Durchschnittsgewindelänge von 22 mm einen Standweg von 171 m erreicht", erklärt Sebastian Rothkegel, Leiter Fertigung Edelstahl bei FSB. "Das entspricht einer Verdreifachung der Standzeit gegenüber dem bisherigen Werkzeug. Obwohl wir bei unserem 1.4301 eine konstant hohe Qualität haben, ist das für Edelstahl enorm." Bezogen auf die Stückzahlen bei Losgrößen zwischen 60 000 bis 80 000 Teilen pro Jahr heißt das, mit den herkömmlichen Werkzeugen konnten 2000 bis 2500 Gewinde geschnitten werden, mit dem A-SFT 7800 Gewinde.