
Tempel in Jiufen im Norden von Taiwan: Die Götter sind bei den Taiwanesen Teil des Alltags. - (Bild: shamosan/fotolia.com)
Wer mit offenen Augen durch die Maschinenbauunternehmen Taiwans geht und die Fertigungsstätten mit solchen in Europa vergleicht, wird feststellen, dass die Taiwanesen in den vergangenen zehn Jahren hier viel investiert und gewaltige Anstrengungen unternommen haben, um ihre Fertigungsstandards auf ein hohes Level zu heben. Zertifizierungen wie die nach ISO 9001 sind bei den größeren Playern eher die Regel als die Ausnahme, und auch rein optisch sehen die Fertigungshallen in den meisten Unternehmen deutlich moderner, aufgeräumter und strukturierter aus als bei meinem Besuch vor zwölf Jahren.

Auf den zweiten Blick sind in den Montagehallen neben auch hierzulande verbauten Qualitätskomponenten namhafter taiwanesicher Hersteller auch hochwertige Komponenten etwa von Heidenhain, Blum, Siemens oder anderen deutschen Qualitätsmarken zu finden. Die Taiwanesen setzen bei ihren Werkzeugmaschinen klar auf hohe Qualität. Und das müssen sie auch, wenn sie sich im internationalen Wettbewerb, speziell gegen andere asiatische Anbieter, behaupten wollen. Denn auch in Taiwan sind qualifizierte Facharbeiter nicht mehr zum Billiglohn zu haben – auch hier schlägt der Facharbeitermangel inzwischen zu. Und das schlägt sich auch auf die Preise nieder. Obwohl nach wie vor gilt, dass gute taiwanesische Maschinen ein recht ordentliches Preis-Leistungs-Verhältnis haben.
Solide Familienunternehmen

Die Unternehmen in Taiwan sind nach wie vor oft im Familienbesitz und verfügen in der Regel über eine hohe Eigenkapitalquote. Und so manches Unternehmen hat inzwischen internationale Töchter – auch deutsche Traditionsmarken haben inzwischen taiwanesische Eigentümer: So gehören der Fair Friend Group (FFG), dem nach DMG Mori und Mazak drittgrößten Werkzeugmaschinen-hersteller weltweit, auch bekannte deutsche Marken mit Fertigungsstandorten beispielsweise in Baden-Württemberg.
Der Maschinenbau ist auf der Insel sehr solide, an Material wird meist nur dann gespart, wenn es aus Gründen der Dynamik erforderlich ist. Die Maschinenkonzepte sind durchaus modern, und auch eigene Entwicklungen zeigen interessante Ansätze.

Einhergehend mit dem hohen Qualitätsanspruch hat sich auch das Image taiwanesischer Maschinen-hersteller deutlich gewandelt. Längst schon sind wichtige Komponenten – Drehtische, Kugelgewindetriebe oder Linearführungen – auch in hochwertigen europäischen Maschinen verbaut. Sie können von der Qualität her durchaus mit vielen europäischen Produkten mithalten.
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