Bearbeitungszentrum MCT 900: Bearbeitung, Steuerung, Service

Beim Maschinencheck erfolgten an einer vor der Auslieferung stehenden MCT 900 diverse Bearbeitungen an einem Graugussgehäuse. Das Einwechseln des neuen Drehwerkzeughalters mit dem Drehen von Lagersitzen und Planschultern bei hoher Spanleistung wurde gezeigt. Es war ersichtlich, dass derartige Schnitte nur mit dem neuen Drehadapter möglich sind.

In der Automatisierung der Be- und Entladung und der Werkzeugbereitstellung liegen weitere Stärken von Burkhardt+Weber, wobei Flexibilität in der Werkzeugbereitstellung eine Domäne ist.

Hier kann „aus dem Vollen“ geschöpft werden, denn nicht nur die Anzahl, sondern auch bei den Werkzeuglängen ist fast alles möglich. Werkzeuge bis zu 1200 mm Länge, 350 mm im Durchmesser (Brückenwerkzeuge bis 900 mm) und 60 kg (Option bis 75 kg) sind transportierbar. Die Transportgeschwindigkeit mit bis zu 200 m/min wird über einen Zahnstangenantrieb gewichtsabhängig geregelt. Die Kapazitäten sind von Burkhardt + Weber mit Regalsystemen von 128 bis maximal 608 Werkzeugen breit gestreut. Die Entnahme und Bereitstellung der Werkzeuge werden von einem Handlingsgerät ausgeführt, das die Werkzeuge aus dem verfahrbaren Speicherportal aufnimmt und der Hauptspindel anbietet.

Die Beladung der Werkstücke geschieht in der Hauptsache über einen Palettenwechsler. Beginnend bei einem 2-fach-Speicher, der bis zu sechs Paletten ausgebaut werden kann. Alle Paletten werden bei B+W gefertigt. Beim Palettenwechsler liegen alle mechanischen Baugruppen außen, das heißt, nach dem Wechselzyklus wird die Arbeitsraumtür komplett geschlossen, und Späne können nicht in die Mitnehmer und Ketten gelangen. Alle Achsen an der Maschine sind NC-Achsen, so auch beim Palettenwechsler und der Arbeitsraumtür.

Als Steuerung wird die Siemens 840D sl, operate ausgeliefert mit Siemens-Optionen und einer Vielzahl von B+W-eigenen Softwareentwicklungen. Das Hauptbedienpult und die Visualisierung auf dem 24-Zoll-Bildschirm sind neu gestaltet. Per Touchscreen läßt sich die Bedienung intuitiv durchführen. Die Übersichtlichkeit auf dem Schirm ist perfekt, und inhaltlich lassen sich viele Funktionalitäten darstellen. Auf der Steuerung läuft auch ein eigenes Kollisionsüberwachungsprogramm, die Arbeitsabläufe können simuliert werden, und über eine Kamera, die im Innenraum installiert ist, können alle Abläufe in HD-Qualität auf dem Bildschirm gezeigt werden. So lassen sich auch Details im Zerspanprozess, zum Beispiel die Bildung von Aufbauschneiden am Werkzeug, erkennen.

Die Hotline ist sehr gut besetzt mit einer Rufbereitschaft bis 22 Uhr. In 12 h oder weniger will man vor Ort in Deutschland sein. TCO-Analysen werden manuell durchgeführt, ohne Systemunterstützung. Der Kundenkreis fordert TCO auch nicht durchgängig. Bei Maschinenausfällen wird ein Info-Austausch mit dem Anwender regelmäßig durchgeführt. Bei B+W werden Ersterprobungen von Maschinen im eigenen Hause betrieben, speziell bei der Drehtechnologie ist dies gemacht worden. Dies hat den Vorteil, dass Schwachstellen früh erkannt werden und bei Auslieferung neuer Technologie zum Kunden der notwendige Reifegrad vorhanden ist.