In optimaler Verkettung entsteht eine Linie mit vier F40, die für einen größeren Automobilzulieferer aufgebaut wird.

In optimaler Verkettung entsteht eine Linie mit vier F40, die für einen größeren Automobilzulieferer aufgebaut wird. (Bild: fertigung)

Das mittelständische Unternehmen in Familienbesitz fertigt seit über 30 Jahren Bearbeitungszentren. Seit 2009 verfolgt das Unternehmen einen kontinuierlichen Wachstumsprozess, der aktuell mit der Einweihung einer neuen nach modernsten Niedrigenergiestandards gebauten Fertigungshalle einen wichtigen Strategiebaustein darstellt.

Mit etwa 90 Prozent des Umsatzes liegt der Fokus heute auf CNC-Vertikal-Drehmaschinen. Das umfasst die platzsparende und hoch produktive V-Reihe, die wirtschaftliche P-Reihe und die

Schuster Bearbeitungsrevolver

Modularität ist bei der F40 Programm, am Beispiel verfügt die Maschine über zwei Bearbeitungsrevolver rechts und links mit Greifern für die Be- und Entladung.

hochflexible F-Reihe. Die Maschinen sind mit einem vertikalen Aufbau konzipiert, wodurch sich etwa die Automatisierung des Bearbeitungsprozesses und das Handling von Roh- und Fertigteilen stark vereinfachen lässt. „Unsere Fertigungsautomaten werden je nach Kundenanforderung gebaut, basieren aber auf Standardbauteilen“, beschreibt Andreas Strobl, Geschäftsführer von Schuster Maschinenbau, das modulare Konzept der Maschinenreihen. So können die Maschinen neben vertikal drehen auch fräsen, bohren, verzahnen und schleifen.

„Gerade unserer F40-Serie bietet ein hohes Maß an Modularität“, erläutert Strobl. Die F40-Serie wurde zur AMB 2014 komplett überarbeitet und erhielt ein Facelift mit vielen Änderungen. So wurde die Maschine stabiler ausgeführt und die Steifigkeit erhöht. Auch die Schlittenführung wurde verbessert. Über die Siemens-Steuerung konnte eine Schwingungsreduzierung erreicht werden. „Durch diese Maßnahmen haben wir eine höhere Prozesssicherheit erreicht, was für unsere Maschinenkunden einen höheren Ausstoß an Gut-Teilen bedeutet.“ Das sorgt für einen deutlichen Produktivitätsvorteil und Kostenersparnis.

Meine Meinung

Schuster Maschinenbau

Mit einem gelungenen Maschinenkonzept überzeugt der bayerische Maschinenbauer in dem stark umkämpften Bereich der Wellenfertigung im Automobil- und Elektromotorensektor. Insbesondere bei den Vertikal-Drehzellen der F40-Baureihe ist Modularität Trumpf. Mit ihrer robusten Bauweise überzeugt sie Automobilhersteller und deren Zulieferer. Das Unternehmen besetzt dabei eine Nische, die hohe Flexibilität der Maschinenausstattung bei standardisierten Bauteilen verspricht, Automatisierung gleich inbegriffen. Dazu wird besonders auf die verschiedensten Kundenanforderungen eingegangen, das erzeugt beim Kunden eine hohe Bindung mit dem Hersteller. Und für ein weiteres moderates Wachstum des Unternehmens sind die Weichen bereits gestellt.
Martin Droysen, Redaktion fertigung

 

Stabile Maschinenbasis

Andreas Strobl, Schuster

„Unsere F-Reihe zeichnet sich durch die hohe Flexibilität an Bearbeitungsverfahren auf einem einheitlichen Maschinengestell aus.“
Andreas Strobl, Geschäftsführer
Schuster Maschinenbau

Die F40 punktet mit einem frei konfigurierbaren System für die Wellen-, Flansch-, und Endenbearbeitung. Dabei ist die Motorspindel fest mit dem schwingungsdämpfenden und thermisch stabilen Mineralguss-Maschinenständer verbunden. So ermöglicht der modulare Aufbau der F40 eine problemlose Erweiterung vom Einspindler zum Mehrspindler. Weitere Optionen sind etwa eine NC-Pinole, ein Mittendrehaggregat oder eine Gegenspindel. Auch kombinierte Dreh-/Fräszellen sind möglich oder Ausführungen als vertikale Schneckenfräsmaschinen sowie Kombizellen zum Drehen und Wälzfräsen. Weitere Ausführungen sind Doppelschleifzellen oder sind auf Endenbearbeitung spezialisiert.

„Bei der F40-Linie kann jeder Maschine eine bestimmte Anwendung mit durchgetakteten Bauteilen zugeordnet werden. Das ist die eine Variante“, sagt Strobl. Aufgrund der kompakten Bauweise sind so unterschiedlichste Fertigungslinien möglich. Die andere Variante, beschreibt er weiter, beinhaltet mehrere Bearbeitungsvorgänge in einer Maschine mittels unterschiedlichster mechatronischer Komponenten, die über genormte Schuster-Schnittstellen angebaut werden. „Bei allen Maschinen“, betont Strobl, „ist standardmäßig ein In-Prozess-Messsystem enthalten, das für genaue Bauteile und eine hohe Prozessicherheit sorgt.“ Per Messtaster wird das Bauteil vermessen und die Werte an die Steuerung zurückgemeldet. So kann indirekt über die Bauteilmessung ein Werkzeugverschleiß etwa von Schneidplatten in gewissem Rahmen automatisch kompensiert werden.

Nachhaltigkeit

Niedrigenergiestandards für die moderne Fertigung

Beim Neubau der 2160 m2 großen Fertigungshalle setzte Schuster Maschinenbau auf modernste Niedrigenergiestandards. Die neue Halle verfügt über moderne LED-Beleuchtung und eine automatische Belüftung. Zudem wird über die auf dem Dach der ersten Halle montierten Photovoltaikanlage soviel Strom erzeugt, dass die Fertigung in Denklingen sieben Monate im Jahr autark produzieren kann.

 

Flexibilität für mehr Produktivität

In der neuen Fertigungshalle, die vor Kurzem offiziell eingeweiht wurde, läuft die Maschinenfertigung bereits auf Hochtouren. Aktuell belegt eine Fertigungslinie aus vier verketteten F40-Vertikal-Drehzentren einen Teil der Montagefläche.

Schuster Bauteile

Je nach modularer Ausstattung bewältigt die F40 eine Vielzahl unterschiedlichster Bauteile.

„Diese und eine spiegelverkehrte Linie in derselben Ausstattung mit vier F40-Maschinen sollen bei einem größeren Automobilzulieferer für mehr Produktivität sorgen“, sagt Strobl. Auf der Fertigungslinie sollen spezielle Wellen bearbeitet werden, die von zwischen den Maschinen installierten Pufferspeichern weiter transportiert werden und so stets für eine optimale Maschinenauslastung sorgen. Jede der Maschinen ist auf einen Bearbeitungsschritt konfiguriert. In der ersten erfolgt über ein Mittendrehaggregat die Endenbearbeitung der bis zu 800 mm langen Wellen. An der zweiten Maschine wird vierachsig gedreht. Danach folgen alle nötigen Fräsarbeiten, und in der letzten werden zwei Lagersitze geschliffen. Im Anschluss kommen noch eine Reinigungsstation und ein Kuka-Roboter für den weiteren Transport der Teile.

Schuster neue Maschinenhalle

Mit 2160 m2 bietet die neue Halle viel Platz für ganze Produktionslinien und einer optimalen Maschinenfertigung.

Modular sind bei allen Maschinen etwa Spindelgehäuse, Revolver oder Steuerung. Im Fall der Fälle können diese problemlos zwischen den Maschinen getauscht werden. „Da der Automobilbereich und in besonderem Maße die Elektromotorenindustrie expandierende Märkte sind, ist der Bedarf an flexiblen Fertigungslinien sehr hoch“, sagt Strobl. Die derzeit in Montage befindliche Fertigungslinie mit vier F40-Drehzentren soll daher bereits im September ausgeliefert werden. Strobls Fazit: „Die F40 ist das Arbeitstier aus unserem Portfolio und zeigt dies bereits im täglichen Einsatz. Sie ist zwar nicht die günstigste Maschine, dafür aber enorm robust und bietet standardisierte, hohe Flexibilität.“

Kontakt: Schuster Maschinenbau GmbH, www.schuster-maschinenbau.de

Schuster Zahlen+Fakten

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