Präzisionswerkzeuge aus Deutschland sind weltweit gefragt. Oft sind es familiengeführte kleine und mittelständische Unternehmen, die mit ihren innovativen Produkten die Branche vorantreiben. Erstmals wurde 2017 die Zehn-Milliarden-Euro-Marke beim Umsatzvolumen deutlich überschritten. Markus Heseding, Geschäftsführer des Branchenverbands Präzisionswerkzeuge im VDMA Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau, erläutert: "Alle wichtigen Kennzahlen der Präzisionswerkzeuge, vom Auftragseingang über die Produktion bis zum Export, lagen 2017 deutlich über den entsprechenden Vergleichswerten des Vorjahres."
So legten die Zerspanwerkzeuge beim Umsatz um sieben Prozent zu, die Spannmittel erreichten sogar ein Plus von neun Prozent.
Zitat
"Alle wichtigen Kennzahlen der Präzisionswerkzeuge, vom Auftragseingang über die Produktion bis zum Export, lagen 2017 deutlich über den entsprechenden Vergleichswerten des Vorjahres."
Markus Heseding, Geschäftsführer, VDMA-Fachverband Präzisionswerkzeuge.
Dabei konnte sich die exportträchtige Branche mit zwölf Prozent Plus erneut aufs Ausland verlassen – vor allem dank der beiden großen Kundenbranchen Maschinenbau und Automobil. Haupttreiber war China, aber auch die USA trugen trotz protektionistischen Anwandlungen kräftig zum Export der Präzisionswerkzeuge bei. Der Export war auch für die Spannzeuge der Wachstumstreiber, vor allem Lieferungen nach China, die um über ein Drittel zulegten.
Heseding: "Die Lage der deutschen Werkzeugindustrie ist in den ersten Monaten 2018 weiter auf Rekordniveau." Der Fachverband erwarte für das laufende Jahr ein neuerliches Plus von 7 Prozent bei den Zerspanwerkzeugen und 8 Prozent bei den Spannzeugen. Grund: "Viele Kunden arbeiten an der Kapazitätsgrenze und suchen Werkzeugkonzepte, mit denen sie die Produktivität erhöhen können. Die AMB, als Schaufenster solcher Konzepte, kam damit zum perfekten Zeitpunkt."
Meine Meinung
Die Zukunft ist digital
Nach seiner Präsentation im April 2013 auf der Hannover Messe nimmt das Thema Industrie 4.0 immer mehr an Fahrt auf. Neben den Maschinenherstellern haben sich längst auch die Präzisionswerkzeughersteller in diese Prozesskette eingegliedert und bieten entsprechende Lösungen. Das Zusammenspiel zwischen Werkzeugmaschine und Tool wird immer wichtiger und ist in Zukunft nicht mehr wegzudenken. Jürgen Gutmayr