Martin Müller, Müller Hydraulik GmbH

Martin Müller, Geschäftsführer Müller Hydraulik GmbH - (Bild: Müller Hydraulik)

Herr Müller, was zeichnet die Hochdruckanlagen von Müller Hydraulik aus?

Ein ganz großes Ziel von Müller ist, und da sind wir sehr stolz darauf, dass wir so enorm kompakte Hochdruck-Filtrationssysteme bauen. Es liegt auf der Hand: Wer kompakt sein will, der muss irgendwo „abspecken“. In der Regel wird dann an der Leistungsfähigkeit angesetzt oder an der Anpassungsfähigkeit der Anlagen an die Prozesse beim Kunden oder den Einsatzmöglichkeiten insgesamt. Oder an allem. Aber wir sind bei Müller nicht bereit, hier Kompromisse einzugehen.

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Wir verbinden genau diese Parameter: Kompaktheit, Leistungsfähigkeit, Flexibilität in Sachen Leistungsausgestaltung und Einsatz. Und das zeichnet unsere Hochdruckanlagen aus. Denn nur mit diesem hohen Anspruch stellen wir unser übergeordnetes Ziel und unsere Motivation sicher: die Prozessstabilität unserer Kunden positiv zu beeinflussen und ihnen maximale Effizienz im Bereich der Kühlschmierstofftechnik mit Kompakthochdruckanlagen zu bieten. Und ich denke, das zeichnet unsere Anlagen in allerletzter Konsequenz dann auch aus.

Worauf ist bei der Auslegung einer Anlage zu achten?

Man muss darauf achten, was letztendlich auf der Anlage passiert. Also nicht nur die Anforderungen an die Hochdruckanlage oder an den Späneförderer und die Technologie bestimmen, sondern insbesondere die Anforderungen an den Prozess berücksichtigen. Hierzu sollte man diverse Parameter definieren und sich zunächst einmal die Frage stellen: Was passiert eigentlich auf der Maschine, welche Spanarten, welche Materialien werden verarbeitet, welche Späne können entstehen, mit welcher Maschinenverschmutzung ist zu rechnen? Auf der anderen Seite: Welche Werkzeuge, welche Werkzeughalter werden eingesetzt? Welchen Druck benötige ich und welche Förderleistung? Läuft die Anlage sporadisch oder im Dauerbetrieb, in der Emulsion oder im Öl? All das determiniert und bedingt die Hochdruckanlage, also die Wahl der richtigen Hochdrucktechnologie sowie des Filtrationskonzepts. Sie merken, der passgenauen Ausgestaltung der Hochdruckanlage, vor allem dann, wenn man die Prozess-, Qualitäts- und Effizienz-Vorteile, die Hochdruck bietet, maximal ausschöpfen möchte, sollte entsprechendes Augenmerk gewidmet werden. Bei Müller legen wir größten Wert auf unsere fachkundige Beratung und bieten zudem Hilfsmittel sowie Qualifikationsprogramme.

„Wir wollen die Prozessstabilität unserer Kunden positiv beeinflussen.“ Martin Müller

Gibt es den idealen Hochdruck für die Zerspanung?

Das ist natürlich eine spannende Frage. Wäre ich Anwalt, würde ich sagen: „Es kommt darauf an.“ Als Hochdruckspezialist sage ich: „Ja, natürlich gibt es den – und zwar entweder passgenau zusammengestellt oder als Maximalausprägung.“ Um diese Antwort richtig zu deuten, müssen wir Ihre Frage etwas differenziert(er) betrachten. So verstehen wir auch die Sinnhaftigkeit der jeweiligen Vorgehensweise besser. Vereinfacht gesagt, gibt es zwei große Zerspaner-Gruppen bzw. Bearbeitungsformen. Einerseits Großserien eines bestimmten Teils, die permanent an einer Maschine gefahren werden. Hier hat man die Chance, die Anlage kostenoptimiert zusammenzustellen und damit eine recht zügige Amortisation zu erzielen. Das wäre also die ganz passgenaue Version. Andererseits gibt es aber den klassischen „Job-Shopler“, der eher Kleinserien auftragsbezogen fertigt, häufig umrüsten muss und sowohl Bearbeitung wie auch Material nur schwer auf die Zukunft bestimmen kann. Und hier kann eine Maximalversion sinnig sein. Ich sage bewusst „kann“.

Wie kann eine solche Version aussehen?

Langdreher beispielsweise ein kombiniertes Hochdrucksystem combistream mit integriertem Späneförderer und Bodenreinigung plus Hochdruckpumpe mit Regelpumpen-Technologie plus wartungsfreiem Automatikfilter im Voll- und im Nebenstrom plus einer spezifischen Ansaugung der Niederdruckpumpe aus dem Maschinentank etc., so ergibt sich eine Maschine, auf der sehr viele verschiedene Materialien prozesssicher laufen können: von normalem Stahl über Messing und Edelstahl bis hin zu einem hochlegierten Werkstoff wie etwa Titan oder anderem medizinischem Stahl. Wir haben viele Kunden, die so verfahren. Diese enorme Flexibilität hat allerdings auch ihren Preis. Mir ist es ganz wichtig, dass man gemeinsam immer den Blick ins Detail macht und die Möglichkeiten durchdenkt. Wir wollen unseren Kunden helfen, kluge Investitionsentscheidungen zu treffen. Für uns steht die langfristige Partnerschaft und Zufriedenheit weit über der Umsatzmaximierung um jeden Preis. nh

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