Mecof-5-Achs-Bearbeitung

Mecof-5-Achs-Bearbeitungsmaschine - Bild. Mecof

Einen deutlichen Trend zur Rückkehr bei Großbearbeitungszentren zur Portalmaschine sieht Andreas Lindner, geschäftsführender Gesellschafter der Bimatec Soraluce Zerspanungstechnologie GmbH, Limburg. Vordergründig gehe der Trend auch bei den Maschinengiganten zu den Multitaskfunktionen: "Die neuesten Portalmaschinen können mittlerweile nicht nur Fräsen, sondern auch Drehen, und das in nur einer Aufspannung. Mit diesen Multitasking-Komplettlösungen eignen sie sich zur flexiblen Großteilebearbeitung und bieten Präzision und Vielseitigkeit im großen Maßstab."

Michael Wiedmaier

"Wir sehen wir uns nicht mehr nur als Maschinenhersteller, sondern als Technologie- und Sparringspartner für unsere Kunden." Michael Wiedmaier, Vertriebsleiter der Burkhardt+Weber Fertigungssysteme GmbH - (Bild: Burkhardt+Weber)

Die neue Soraluce-Portal-Serie besteht aus den klassischen Portal Fräs- und Drehzentren mit verfahrbarem Tisch oder in Gantry-Bauweise. Das Konzept ist auf maximale Präzision, Stabilität und Flexibilität abgestimmt. Somit ist garantiert, dass komplexe und hochgenaue Werkstücke bearbeitet werden können. Die klassische und extrem schwere Gusskonstruktion sorgt für sehr hohe Stabilität.

Alles in einer Aufspannung

Prozessintelligentes Bearbeitungszentrum
Prozessintelligentes Bearbeitungszentrum von SHW. - (Bild: SHW)

Zusätzlich können die Portal-Fräs- und Drehzentren mit verfahrbarem Querbalken sowie Multitask-Funktionen ausgestattet werden. Fräsen und Drehen erfolgen hier in einer Maschine, in einer Aufspannung und auf Wunsch in einer Mehrstationen Bearbeitung. Rüstzeiten werden hierdurch extrem reduziert und Spindellaufzeiten drastisch gesteigert. Somit können große Werkstücke höchst wirtschaftlich bearbeitet werden. Die Maschinengiganten werden unter anderem für die Bearbeitung von extrem großen und komplexen Werkstücken aus dem Maschinenbau, der Energiebranche, zur Motorblockbearbeitung oder in der Lohnbearbeitung eingesetzt.

"Heutzutage ist mehr gefragt als Stahl und Eisen, vor allem bei den Großbearbeitungszentren, die oftmals eine bedeutsame und auch richtungsweisende Investition für den Kunden sind", erläutert Michael Wiedmaier, Vertriebsleiter der Burkhardt+Weber Fertigungssysteme GmbH, Reutlingen: "In unseren Projekten geht es nicht nur um die Maschine, sondern vielmehr um ein ganzheitliches, zukunftsweisendes Konzept, das wir quasi als Systemlieferant ausarbeiten und anbieten sollen. Dazu gehören Themen wie Prozessoptimierung, integrierte Fertigung und selbstverständlich Digitalisierung. Deshalb sehen wir uns nicht mehr nur als Maschinenhersteller, sondern als Technologie- und Sparringspartner für unsere Kunden."

Walter Voit
Walter Voit, Geschäftsführer Emco Deutschland. - (Bild: Emco)

Lösungsorientiert argumentiert auch Walter Voit, Geschäftsführer Emco Deutschland: "Der Markt der Großbearbeitungszentren wird von denselben Faktoren – Flexibilität, Komplettbearbeitung, Automation und Effizienz – getrieben wie der gesamte Werkzeugmaschinenbau. Über allem steht der steigende Anspruch der Kunden, die kundenspezifische Gesamtleistung aus technologischer Lösung, Maschine und begleitender Dienstleistung vom ersten Gespräch bis zum maßgeschneiderten Wartungsvertrag zu bekommen."

Bei der Komplettbearbeitung in einer Aufspannung sieht er eine zunehmende Nachfrage nach Fräs- und Drehanwendungen. Dieser Anspruch kommt von großen wie mittelständischen Unternehmen gleichermaßen, um die Flexibilität zu erhöhen und die Durchlaufzeiten zu reduzieren. Automation hat sich zum "Fixstarter" entwickelt, angefangen von Nullpunktspannsystemen bis hin zum vollautomatischen Palettenwechsler.

Martin Rathgeb
Martin Rathgeb, technischer Leiter der SHW Werkzeugmaschinen GmbH. - (Bild: SHW)

Den Kunden- und Anwendernutzen im Blick hat auch Martin Rathgeb, technischer Leiter der SHW Werkzeugmaschinen GmbH, Aalen: "Unser Ziel ist es, Lösungen zu konzipieren, die zur profitabelsten Variante für unsere Kunden führen. Es geht nicht darum, sich in High-End-Technologie zu verlieren, sondern den profitabelsten Maschinenstundensatz zu generieren." Der Trend ist nicht, die Maschine an sich "schneller" sprich leistungsfähiger zu machen, sondern sie mit so viel Intelligenz auszustatten, dass sie "schneller Späne macht", dem Bediener durch neue Lösungen Hilfen an die Hand zu geben, um produktiver zu werden, um Nebenzeiten zu reduzieren.

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Die moderne Zerspanungsmaschine müsse "prozessintelligent" gemacht werden, sie muss dem Bediener mitteilen können, wie er effizienter und nachhaltiger arbeitet: "Unsere Erfahrung zeigt: Der Bediener ist dankbar wenn die Maschine ihn zum Beispiel unterstützt beim Erkennen der Lage des Werkstücks, beim Ermitteln vom Aufmaß, bei der Überwachung des Prozesses, beim Ermitteln der idealen Schnittdaten." nh

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