Wer Werkzeuge mit Toleranzen im µm-Bereich herstellen will, sollte schon bei der Präparation der Rohlinge keine Abstriche machen. Denn die Präzision eines Werkzeugs hängt unmittelbar von der Fertigungsgenauigkeit seines Rohlings ab.
Ausgezeichnete Oberflächengüten von 0,2 Ra und eine Rundlaufgenauigkeit von 2 µm verspricht die neue Rundschleifmaschine CPX Linear der Anca GmbH, Weinheim. „Sie deckt bei einer möglichen Rohlingsgröße von 3 bis 25 mm Durchmesser und 380 mm Länge einen Schleifbereich von 0,5 bis 25 mm Durchmesser ab. Sie arbeitet nach dem Schälschleifprinzip und ermöglicht so eine gleichzeitige Schrupp- und Schlichtbearbeitung“, erklärt Geschäftsführer Jan Langfelder. Die leistungsstarke Schruppspindel mit einer Spitzenleistung von 43 kW kann Schleifscheiben mit einem maximalen Durchmesser von 250 mm aufnehmen. Diese Kombination ermöglicht einen hohen Materialabtrag in nur einem Arbeitsgang. Die Folge: kürzere Zykluszeiten und eine gesteigerte Produktivität. Die Schlichtspindel mit einer Leistung von 9,7 kW und einem maximalen Scheibendurchmesser von bis 150 mm sorgt für die gute Oberflächenqualität.
Schärfautomaten
Auf den automatischen Schärfbetrieb von Diamant-Werkzeugen und Diamant-Sägen bis zum Durchmesser von 530 mm ausgelegt ist das universale 5-CNC-Achsensystem des Universal-PKD-Schärfautomaten Dia-2200-mini der Lach Diamant Jakob Lach GmbH & Co. KG, Hanau.
Die Funkenschleifmaschine für Fertigung und Service von Diamant-Werkzeugen für die Holz- und Composite-Industrie verfügt standardmäßig über Schärfprogramme für Neuanfertigung und Service von Dia-Schaftfräsern und Dia-Fügefräsern mit und ohne Achswinkel, Dia-Ritzern, Dia-Sägen (alle bekannten Zahnformen) sowie für das Profil-Abrichten (bahngesteuert mit Kupferscheibe oder Einstechverfahren mit Graphit-Scheibe). Neu entwickelt wurde ein Achswinkel-Programm, das extreme Achswinkel von mehr als 45° ermöglicht. Ausschlaggebend für diese Programm-Neuentwicklung war die in den letzten Jahren sich immens steigernde Materialvielfalt der zu bearbeitenden Werkstoffe. Beispielsweise erlebt der Bereich Faserverbundwerkstoffe derzeit einen regelrechten Boom – egal, ob Glasfasergewebe in der Freizeitindustrie (GFK), Kohlefasergewebe (CFK) im Flugzeugbau oder auch in der Landmaschinentechnik und jetzt auch Basaltgewebe im Automobilbau.
Flexibilität beim Werkzeugschleifen
„Der internationale Markt verlangt nach wie vor eine enorme Flexibilität beim Werkzeugschleifen – nicht nur, wenn es um Größe, Branche und Standort geht, sondern auch um die Wirtschaftskraft der Hersteller“, erläutert Stefan Brand, Geschäftsführer der Vollmer Werke Maschinenfabrik GmbH, Biberach.
"Unsere Schleifmaschinen und Services sind genau daraufhin abgestimmt. Neben Effizienz, Präzision und Individualisierung spielt das Thema Digitalisierung eine wichtige Rolle. So integrieren wir unsere Schleif- und Erodiermaschinen in eine IoT-basierte Umgebung, um Werkzeugherstellern einen sukzessiven und praktikablen Einstieg in das Thema Industrie 4.0 zu ermöglichen.“
Der Biberacher Schärfspezialist bietet seine Werkzeugschleifmaschine VGrind 360 grundsätzlich in zwei Varianten an: Entweder mit zwei vertikal angeordneten Spindeln für Schleifscheibenpakete oder mit einer Schleifscheibenspindel plus einer Hochfrequenzspindel mit einem automatischen Werkzeugwechsler. Die HF-Spindel ermöglicht das Einschleifen spezieller Taschensitze für PKD-Platten. Bearbeiten lassen sich mit der VGrind 360 Hartmetallwerkzeuge wie Bohrer und Fräser, deren Rohlinge entweder aus Vollhartmetall oder hartmetallbestückten Stahlkörpern bestehen.
Two-in-One-Konzept
Das „Two-in-One-Konzept“ der Walter Maschinenbau GmbH, Tübingen, bedeutet, dass Anwender auf ein und derselben Maschine Werkzeuge zu 100 Prozent erodieren aber auch zu 100 Prozent schleifen können. Oder aber beide Bearbeitungsverfahren an ein und demselben Werkzeug einzusetzen, ohne zeitaufwendig auf eine zweite Maschine umspannen zu müssen.
Mit der neuen „Fine Pulse Technology“ können nun teilweise sogar ganze Schritte in der Fertigungskette ausgelassen werden, da die erodierten Werkzeuge nicht mehr nachgeschliffen und poliert werden müssen. Die Software „Helitronic Tool Studi“ wurde um die Softwarelizenz „Erodieren“ erweitert, die nun die Werkzeuggestaltung insbesondere bei PKD-Werkzeugen noch einfacher und übersichtlicher macht. nh