Die Anforderungen an ein durchgängiges Nullpunktspannsystem zeigte Holger Heimerdinger von ParTool. "Oft werden in der Fertigung verschiedene untereinander nicht kompatible Systeme angeschafft und eingesetzt", erläuterte er eine der Ursachen für mangelnde Effizienz. "Hier müssen dann für jedes System separate Paletten gekauft werden, ein Wechsel von Maschine zu Maschine ist nicht möglich." Mit Power-Grip bietet ParTool ein System, das sich universell für unterschiedlichste Bearbeitungsverfahren eignen soll und so eine hohe Durchgängigkeit auch bei den Spannsystemen ermöglicht.

Mit dem System ZeroClamp verspricht die Hoffmann Group einen Spannsystembaukasten, der fit ist für die Automation. Michael Knauer (Hoffmann Group) und Peter Lauer (ZeroClamp) zeigten an verschiedenen Praxisbeispielen, wie sich der Einsatz des Spannsystems auf die benötigten Zeiten und Kosten auswirken kann. Der durchgängige ZeroClamp-Baukasten deckt in seiner Vielfältigkeit ebenfalls Spannsituationen in unterschiedlichsten Bearbeitungsprozessen ab und verspricht weitreichende Flexibilität bei gleichzeitig hoher Prozesssicherheit.

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Nullpunktspannsystem

Nullpunktspannsysteme ermöglichen es, auf einer Maschine beispielsweise Paletten, Vorrichtungen, Schraubstöcke oder Werkstücke sekundenschnell manuell oder automatisch mit definiertem Nullpunkt zu wechseln. Damit werden die Voraussetzungen geschaffen, Werkstücke außerhalb der Maschine zu rüsten und sie später referenziert zur Bearbeitung einzuwechseln. Der definierte Nullpunkt bleibt je nach System und Werkstück auch beim Wechsel in andere Prozesse erhalten, so dass beispielsweise Drehen, Fräsen, Erodieren, aber auch Schleifen und Messen in einer einzigen Aufspannung und mit immer den gleichen Referenzpunkten ablaufen können.

Rüstzeitoptimierte Spannlösungen stellte Uwe Zoller von Emuge Franken vor. "Da Produktionslosgrößen tendenziell immer kleiner werden, spielt zunehmend die Minimierung der damit verbundenen Umrüstzeiten eine entscheidende Rolle", erklärte er. "Emuge-Spannzeuge sind bewährte und speziell auf das jeweilige Werkstück angepasste Sonderlösungen, die dem Anwender dabei helfen, seine Fertigung bei geringsten Standardabweichungen im Bearbeitungsrozess flexibel zu halten."

Expertentreff für die Spanntechnikbranche
Expertentreff für die Spanntechnikbranche: Problemstellungen wurden ebenso diskutiert wie sehr konkrete Projekte. - (Bild: fertigung)

Dass hinter erfolgreichen Automatisierungen auch eine entsprechende Philosophie steckt, zeigte Jürgen Pfleghar, der in Deutschland das Spannsystem des italienischen Herstellers FCS vertreibt: Während ein deutscher Werkzeugbauer im Schnitt irgendwo im Bereich von 100.000 bis 150.000 Euro Pro-Kopf-Umsatz liegt, sind es beim Werkzeugbau von FCS inzwischen rund 350.000 Euro. Andreas Pedure vom Automotive-Werkzeugspezialisten Meissner zeigte in seinem interessanten Vortrag, wie ein deutscher Werkzeugbau dieses Konzept für sich adaptierte und entsprechende Erfolge erzielte. Einer der Erfolgsfaktoren: Das Festlegen der Spannposition geschieht bereits in der Konstruktion und wird dann mit dem FCS-Spanntechnikbaukasten an der Maschine direkt umgesetzt.

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