Nachhaltigkeit

Horn setzt auf Recyclingmaterial: Verpackungen aus Rezyklat statt Neukunststoff

Der Werkzeughersteller Paul Horn GmbH stellt seine Verpackungen schrittweise auf recyceltes Material um. Statt schwarzer Kunststoffverpackungen kommen künftig graue Rezyklatverpackungen zum Einsatz – ein sichtbares Zeichen für mehr Nachhaltigkeit in der Fertigungsindustrie.

Mit der sukzessiven Umstellung auf Verpackungen aus Rezyklat setzt die Paul Horn GmbH ein deutliches Zeichen für gelebte Nachhaltigkeit.
Mit der sukzessiven Umstellung auf Verpackungen aus Rezyklat setzt die Paul Horn GmbH ein deutliches Zeichen für gelebte Nachhaltigkeit.

Mechanisches Recycling mit Compoundierung

Die dunkelgrauen Rezyklatverpackungen, die Horn bezieht, durchlaufen ein mechanisches Recyclingverfahren und werden anschließend compoundiert. Dabei wird das geschredderte Recyclingmaterial eingeschmolzen und mit Additiven so aufbereitet, dass gleichbleibende Materialeigenschaften entstehen. Diese Additive stabilisieren und optimieren die physikalischen und chemischen Eigenschaften des recycelten Materials – eine Voraussetzung für stabile Fertigungsprozesse.

Ein Großteil der Materialien durchläuft derzeit den Recyclingkreislauf einmal. Durch die Durchmischung von Input-Materialien aus verschiedenen Quellen erreicht das Endprodukt eine hohe Materialqualität. Eine systematische Qualitätskontrolle stellt sicher, dass das Rezyklat alle Anforderungen erfüllt.

Kreislaufwirtschaft noch im Aufbau

Anders als bei PET, das etwa für Wasserflaschen verwendet wird und bereits etablierte Recyclingkreisläufe aufweist, ist die Entwicklung bei Materialien wie HDPE und PP noch nicht so weit fortgeschritten. Derzeit fließt größtenteils noch Neuware in den Kreislauf ein. Es wird noch Zeit brauchen, bis sich dauerhaft 100 Prozent recyceltes Material im Kreislauf befinden.

Beim mechanischen Recycling können die meisten Kunststoffe mehrfach recycelt werden, allerdings gibt es Grenzen hinsichtlich der Anzahl der Recyclingzyklen. Wenn die Qualität des Kunststoffs nicht mehr reproduziert werden kann, wird er für weniger anspruchsvolle Anwendungen weiterverarbeitet oder in letzter Instanz der energetischen Verwertung zur Energieerzeugung zugeführt.

Als Familienbetrieb denken wir dabei nicht nur in Quartalen und Jahresabschlüssen, sondern in Generationen.

Markus Horn, Geschäftsführer der Paul Horn GmbH

Acht Argumente für recycelte Verpackungen

Die Verwendung von Kunststoffverpackungen aus recyceltem Material bietet mehrere Vorteile:

  1. Umweltschutz: Die Verwendung von Rezyklat reduziert den Bedarf an Neukunststoff und damit den Verbrauch fossiler Rohstoffe wie Öl und Gas. Gleichzeitig sinken die CO2-Emissionen.
  2. Ressourcenschonung: Recycelte Materialien minimieren den Bedarf an neuen Rohstoffen und tragen zur Schonung natürlicher Ressourcen bei.
  3. Abfallreduzierung: Durch den Einsatz von Rezyklat wird weniger Abfall produziert, da der Rohstoff im Kreislauf gehalten wird. Energetische Verwertung und Deponierung im Ausland werden zunehmend reduziert.
  4. Energieeinsparung: Die Herstellung von Produkten aus recyceltem Kunststoff benötigt oft weniger Energie als die Produktion von Neukunststoff, was die Umweltbelastung verringert.
  5. Kreislaufwirtschaft: Der Einsatz von Rezyklat fördert das Konzept der Kreislaufwirtschaft, in der Materialien kontinuierlich wiederverwendet und recycelt werden, statt in einem linearen System zu enden.
  6. Regulatorische Anforderungen: In vielen Regionen gibt es zunehmend Vorschriften und Anreize zur Verwendung recycelter Materialien, was Unternehmen zu nachhaltigeren Praktiken ermutigt.
  7. Innovationen: Die Entwicklung und Verwendung von recyceltem Kunststoff fördert Innovationen in der Verpackungsindustrie und führt zu neuen, nachhaltigen Lösungen.
  8. Verbraucherakzeptanz: Aufgrund kommender regulatorischer Anforderungen sind immer mehr Unternehmen bestrebt, ihre CO2-Bilanz zu reduzieren, was den Einsatz von Rezyklatkunststoffen unterstützt.

Denken in Generationen

„Die Umstellung auf Verpackungen aus Rezyklat ist nur der nächste logische Schritt in unserem Verständnis von Nachhaltigkeit. Als Familienbetrieb denken wir dabei nicht nur in Quartalen und Jahresabschlüssen, sondern in Generationen“, erklärt Markus Horn, Geschäftsführer der Paul Horn GmbH.

Mit der Umstellung auf Rezyklatverpackungen unterstreicht Horn sein Engagement für nachhaltige Produktionsprozesse und leistet einen Beitrag zur Reduzierung der Umweltauswirkungen in der Werkzeugindustrie.

FAQ zur Verpackungsumstellung bei Horn

Woran erkennt man die neuen Rezyklatverpackungen von Horn? - Statt der bisherigen schwarzen Verpackungen verwendet Horn nun dunkelgraue Verpackungen aus Rezyklat. Auch die gelben Etiketten bestehen größtenteils aus recyceltem Material.

Wie wird das Rezyklat für die Verpackungen aufbereitet? - Die Rezyklatverpackungen werden durch mechanisches Recycling bearbeitet und anschließend compoundiert. Das geschredderte Recyclingmaterial wird eingeschmolzen und mit Additiven aufbereitet, um gleichbleibende Materialeigenschaften zu gewährleisten. 

Wie oft kann Kunststoff recycelt werden? - Beim mechanischen Recycling können die meisten Kunststoffe mehrfach recycelt werden, allerdings gibt es Grenzen hinsichtlich der Anzahl der Recyclingzyklen. Derzeit durchläuft ein Großteil der Materialien den Kreislauf einmal. Wenn die Qualität nicht mehr reproduziert werden kann, wird der Kunststoff für weniger anspruchsvolle Anwendungen eingesetzt oder energetisch verwertet.

Welche Umweltvorteile bietet die Verwendung von Rezyklat? - Die Verwendung von recyceltem Kunststoff reduziert den Verbrauch fossiler Rohstoffe und senkt CO2-Emissionen. Zudem wird weniger Energie für die Herstellung benötigt, Abfall reduziert und natürliche Ressourcen geschont. Der Einsatz von Rezyklat fördert die Kreislaufwirtschaft und trägt zur Verringerung der Umweltbelastung bei.

Warum ist die Entwicklung bei HDPE und PP noch nicht so weit wie bei PET? - Bei PET, das etwa für Wasserflaschen verwendet wird, sind bereits etablierte Recyclingkreisläufe vorhanden. Bei HDPE und PP ist dies nur bedingt möglich, da derzeit größtenteils noch Neuware in den Kreislauf einfließt. Es wird noch Zeit brauchen, bis sich dauerhaft 100 Prozent recyceltes Material im Kreislauf befinden.