Die neue HBZ Trunnion 80 T verfügt über einen 
Bearbeitungstisch, der mit bis zu 800 min-1 drehen kann.

Die neue HBZ Trunnion 80 T verfügt über einen
Bearbeitungstisch, der mit bis zu 800 min-1 drehen kann.

Die Domäne von Handtmann A-Punkt Automation war bisher die Luft- und Raumfahrtindustrie – und das wird wohl auch in Zukunft so bleiben. Trotzdem hat der Hersteller inzwischen einige Maschinenkonzepte im Programm, die auch für andere Branchen und speziell den Werkzeug- und Formenbau sehr interessant sind. Dazu gehört insbesondere die HBZ-Trunnion-Baureihe, die im Bereich der Horizontalbearbeitung den Markt um hochdynamische und dabei sehr steife und präzise Maschinen fürdie 5-Achs-Simultanbearbeitung erweitert hat.

Die Maschinen gibt es in drei Baugrößen als HBZ Trunnion 80, 120 und 160 mit je 850, 1300 und 1700 mm Störkreisdurchmesser. Die maximalen Werkstückgewichte liegen bei 1,2, 2,0 und 2,8 t. Bei der HBZ TR 80 dreht der Rundtisch mit 35, bei der HBZ TR 120 und 160 mit 25 min-1. Die Maschinen, die sowohl mit leistunsfähiger Heidenhain- als auch Siemenssteuerung gebaut werden, kommen inzwischen auch im Werkzeug- und Formenbau verstärkt zum Einsatz. Nicht zuletzt aufgrund der immer komplexer werdenden Werkzeuge, die oft tiefe und dabei enge Kavitäten verlangen. Hier können die horizontalen Maschinen ihre Vorteile voll ausspielen, etwa in hohen Zerspanraten nicht zuletzt aufgrund eines optimalen Spänefalls und -abtransports. Hohes Späneaufkommen speziell beim Schruppen verkraftet das Spänemanagement problemlos.
 


 

Steifes Gesamtkonzept

Beim HBZ-Trunnion-Konzept liegen die Schwenkachsen im Werkstück – der doppelt gelagerte und angetriebene NC-Schwenk-Rundtisch ermöglicht ein sehr steifes Gesamtkonzept und damit

Drehbearbeitung

Die Drehbearbeitung lässt Werkstücke bis zu einem Störkreis von 850 mm Durchmesser zu.

in Verbindung mit leistungsfähigen Antrieben eine sehr dynamische und dabei auch sehr genaue Bearbeitung. Die X-Achse mit oberer und unterer Führung ist doppelt gelagert und angetrieben. Als Hauptantriebe stehen bislang seriengemäß Spindeln mit Leistungen bis 156 kW, Drehzahlen bis 30 000 min-1 und Drehmomenten bis 1010 Nm zur Verfügung. Das Einsatzgebiet der Maschinen reicht von der Zerspanung von Aluminium über Stähle – auch hochlegierte – bis hin zu Titan. Die Maschinen lassen sich sehr ergonomisch von vorn oder auch von oben rüsten. Eine breite Palette an Werkzeugmagazinen und zahlreiche Möglichkeiten zu Verkettung und Automatisierung runden das Programm ab. In diesem Herbst stellt Handtmann zwei Highlights vor, die den Einsatzbereich der Horizontalbearbeitungszentren deutlich erweitern sollen.

Profiwissen pur

Fast noch ein Geheimtipp

Der Maschinenhersteller aus Baienfurt, der ursprünglich nahezu ausschließlich in der Luft- und Raumfahrt beheimatet war, hat sich inzwischen auch in anderen Branchen einen sehr guten Ruf erworben. Dazu trägt auch die Philosophie des Familienunternehmens bei, lieber langsam und organisch zu wachsen und dabei beispielsweise auch wichtige Strukturen wie eine gut funktionierende Serviceabteilung zu entwickeln als nur möglichst viele Maschinen auf den Markt zu werfen. Schließlich sollen die Anwender auch nach dem Kauf der Maschine optimal betreut werden. Nachhaltigkeit eben, die charakteristisch für ein inhabergeführtes Unternehmen ist.

Nahezu seit Bestehen der HBZ-Trunnion-Baureihe kam von den Anwendern der Wunsch, auf der Maschine auch drehen zu können. Mit der neuen HBZ Trunnion 80 T gibt es jetzt eine erste Maschine im Handtmann-Portfolio, die diese Anforderungen erfüllt. Die Maschine, die erstmals auf der AMB präsentiert wird, verfügt über einen NC-SChwenk-Rundtisch, der bis zu 800 min-1 drehen kann. Damit werden die Zentren für typische Fräs-Drehteile interessant – etwa die

Steuerung

Als Steuerung stehen entweder die Siemens 840 D SL oder die Heidenhain TNC640 zur Verfügung.

runde Komponenten wie Lauf- oder Verdichterräder oder Gehäusestrukturen im Bereich der Luft- und Rumfahrt oder Energietechnik, aber auch für entsprechende Anwendungen im Werkzeug- und Formenbau sind die Maschinen mit der Drehoption einsetzbar. Der Torque-Antrieb des Tischs sorgt für hohe Beschleunigungsraten und ein entsprechendes Drehmoment. Die Maschinen mit der Drehoption sind ansonsten mechanisch absolut baugleich wie ihre konventionellen Geschwister. Die Lieferzeit ab September soll bei rund sechs Monaten liegen. Die Drehoption soll in Zukunft für alle Maschinengrößen der Baureihe zur Verfügung stehen.

Das zweite Highlight ist eine drehmomentstarke HSK-100-Spindel, die zur AMB auf der HBZ Trunnion 120 präsentiert wird. Damit will sich Handtmann noch stärker in den Bereich der schwer zerspanbaren Werkstoffe wie Titan oder legierte Stähle vorarbeiten. Die direkt angetriebene Spindel dreht bis 6000 min-1 und bringt ein Drehmoment von 1010 Nm ans Werkstück. Dank ihrer HSK-100-Schnittstelle ist die Maschine auch für große Werkzeuge – etwa für lange Bohrer – sehr gut gerüstet. Diese Spindel ist künftig für die HBZ Trunnion 120 und die HBZ Trunnion 160 verfügbar.

Kontakt: Handtmann A-Punkt Automation GmbH, www.handtmann.de
AMB Halle 9 Stand B34

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