Automatisierung

Bei den Komponenten zur Automatisierung der Maschine ist vor allem die FlexcellUno zu nennen, eine Einheit aus Werkstückspeicher und Roboter, die direkt am Maschinenbett angebaut ist und zusammen mit der Maschine als Einheit aufgebaut wird. Somit entfallen aufwendige Einricht- und Justierarbeiten bei der Aufstellung.

Schultergelenkimplantat
Beim Maschinen-Check wurden verschiedene Bearbeitungsabläufe vorgestellt, auch ein Segment eines Schultergelenkimplantats. – (Bild: Chiron)

Mit dem Roboter können Teile entnommen, Spannfutter in die Gegenspindelaufnahme eingewechselt werden, und weitere kundenspezifische Einsatzmöglichkeiten der Zelle sind installierbar. An der Maschine im Check war beispielsweise eine Hub-Schwenkeinheit, Fabrikat Festo, angebaut, die mit einem Handlinggerät die fertigen Werkstücke hauptzeitparallel aus der Gegenspindel entnommen hat.

Der Werkzeugwechsel ist eine Domäne bei Chiron, speziell was kurze Wechselzeiten betrifft. Hier wird eine Span-zu-Span-Zeit von 2,1 Sekunden angegeben. Beim Werkzeugwechsel wird das Kettenmagazin, das die Form einer Banane hat, mit einem Hebeltrieb in kurzem Abstand zur Hauptspindel im Arbeitsraum positioniert. Die Hauptspindel ent- und belädt dann im Pickup-Modus das HSK-Spannfutter. In Summe aller Baugruppen ist erkennbar, dass die Maschine auf Genauigkeit und Dynamik im Prozess getrimmt ist, das heißt für eine wirtschaftliche Bearbeitung.

Bearbeitung

Die im Maschinen-Check vorgestellte Maschine war zur Bearbeitung von Teilen aus der Medizintechnik eingerichtet.

Achskinematik
Das Achskonzept der Maschine ermöglicht eine 5-achsige Bearbeitung auch auf der Gegenspindel. – (Bild: Chiron)

Hochfeste Werkstoffe, auch Titan, werden hier bearbeitet. Gezeigt wurde ein Segment für ein Schultergelenkimplantat und die Auslegung für eine Turbineneinheit in der Zahnmedizin. Auf der baugleichen Nachbarmaschine lief ein komplexes Graphitsegment. Beeindruckend waren die dynamischen Achsbewegungen, der Werkzeugwechsel und der gute, freie durch Leitbleche ausgekleidete Spänefall.

Fertigungssystem

Eine Auslegung kompletter Fertigungssysteme, vom Bearbeitungsprozess mit dem nötigen Maschineninvest bis hin zur termingerechten Übergabe einer prozessfähigen Linie, dies wird in den Chiron Turnkey Projekten als Kompetenz aus einer Hand angeboten. Eine Entwicklung, zusammen mit dem Kunden bei Nutzung des gesamten Know-hows im eigenen Hause, zeigt die gute Kundennähe bei Chiron.

Gesamtzelle flexcell pro
Im Fertigungskonzept FlexCell Pro arbeitet mit der Maschine eine Roboterzelle mit Teileentnahme, Spannfutterwechsel, Teiletransport in Waschkörben und Teilepalettierung. – (Bild: Chiron)

Es werden die Steuerungen Siemens 840D sl und Fanuc 31i MB5 nach Kundenwunsch eingebaut.

Auf beiden Steuerungen laufen Chiron-Grundzyklen zur Unterstützung des Bedieners beim Einrichten des Jobs. Aktivitäten zur Arbeitsvorbereitung wie Simulationen der Bearbeitung, Kollisions-Checks und Optimierungen des Ablaufs werden auf der Chiron-Process-Line-Software im Pre-Prozess getätigt. Auf der Fanuc-Steuerung kann ein Kollisions-Check in Ist-Zeit mit der Bearbeitung ablaufen, der bei Eintritt einer Kollision in kurzer Reaktion die Maschine stoppt. Dabei werden alle Störkonturen als CAD-Modell hinterlegt und mit einer Hüllkontur versehen, die als Stoppfläche bei Kollision dient.

Service/TCO

Die Service-Hotline ist rund um die Uhr besetzt – es wird weltweit auf eine verfügbare Servicestation weitergeschaltet. Bei Eingang einer Störmeldung bis 10:00 Uhr ist der Service und das Ersatzteil noch am gleichen Tag vor Ort, eine respektable Leistung.

FZ08 Simulation
In der Chiron-Software Process Line sind viele für den Bediener sinnvolle Funktionalitäten vorhanden, etwa ein Kollisionscheck, die Ermittlung der Fertigungszeiten und das Analysieren der Wirtschaftlichkeit im Prozess. – (Bild: Chiron)

Bei der Erfassung von Daten aus dem Feld, auch was die Kosten und Zeiten bei Instandsetzungen betreffen, ist Chiron bekannterweise effizient aktiv. Mit der jetzt vorhandenen Chiron-Data-Line-Software wird die Strategie verfolgt, den Anwender selbst zu befähigen, seine Prozesse in ihrer Wirtschaftlichkeit voranzutreiben. Hier kann er Industrie 4.0-konforme Betriebsdaten erfassen, notwendige vorbeugende Instandsetzungen erkennen und Daten zur Ausbringung an der Maschine bewerten.

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