Spannzustand des Wechselsystems
Anzeigestifte informieren über den jeweiligen Spannzustand des Wechselsystems. - (Bild: Hirschvogel)

Die hohe Flexibilität der Spannlösung hat sich bei Hirschvogel schnell ausgezahlt. So kommt heute neben dem Magnetfutter und einem 3-Backenfutter zusätzlich immer wieder auch ein 4-Backenfutter zum Einsatz, beispielsweise für Reparaturarbeiten der Schlosser, wenn etwa ein Flansch überdreht werden muss. Die Losgrößen liegen in der Regel zwischen eins (beim Magnetfutter und 4-Backenfutter) und maximal fünf (beim 3-Backenfutter). Je nach Priorität der Aufträge finden mehrere Futterwechsel am Tag statt. "Ohne die Schnellwechsellösung von Schunk müsste man konventionell wechseln, das heißt vier Muttern öffnen, Futter runter und nächstes Futter rauf", betont Steininger. "Nach dem Wechsel müsste man jedes Mal sauber den Plan- und Rundlauf prüfen und schauen, ob die Magnetplatte passt und eventuell sogar noch einmal plandrehen." Dies alles wurde mit Rota FSW wesentlich vereinfacht: "Man betätigt mit dem Drehmomentschlüssel eine zentrale Schraube, braucht wesentlich weniger Kraft, und die Genauigkeit wird automatisch über den Kurzkegel gewährleistet", so Steininger. "Mittlerweile verzichten wir weitgehend auf die Plan- und Rundlaufkontrolle, weil die Erfahrungswerte zeigen, dass es einfach immer passt."

Geringer Wartungsaufwand

Von links: Harald Häufele, Manfred Steininger, Korbinian Amboss
Das Team bei Hirschvogel: Fertigungstechnologe Manfred Steininger (Mitte) und Maschinenbediener Korbinian Amboss (rechts) – kommen mit dem Futterschnellwechselsystem hervorragend zurecht. Unterstützt werden sie von Schunk-Fachberater Harald Häufele (links), der das Projekt aktiv begleitet hat. - (Bild: Hirschvogel)

Auch der Wartungsaufwand sei minimal. So genüge es, das Wechselsystem im Abstand von einigen Wochen zu schmieren. Beim Futterwechsel trägt der Bediener lediglich ein wenig Korrosionsspray auf. Trotz der zusätzlichen Schnittstelle liefert das Futterschnellwechselsystem prozessstabil überzeugende Ergebnisse. Lediglich bei zwei Bauteilen waren aufgrund der etwas weiteren Auskragung des Drehfutters geringfügige Einbußen bei der Oberflächenqualität festzustellen, was aber zu verschmerzen sei, so Steininger. Wichtig ist seiner Ansicht nach, beim Futterwechsel auf die Sauberkeit der Schnittstelle zu achten und bei der Beladung schonend mit dem System umzugehen, sprich grobe Stöße und Beschädigungen zu vermeiden. Hierfür will das Team bei Hirschvogel die Hebetechnik noch leicht modifizieren: Eine Feder zwischen Kranhaken und Drehfutter soll künftig für eine Art Schwebezustand sorgen und eine noch sanftere Beladung ermöglichen.

Lohnende Investition

Unterm Strich hat sich die Investition in das Futterschnellwechselsystem für Hirschvogel schnell bezahlt gemacht: Rota FSW schafft eine größtmögliche Flexibilität auf der zyklengesteuerten Drehmaschine; es spart die Anschaffung einer zweiten Maschine und den damit verbundenen Raumbedarf. Das Wechselsystem ermöglicht ungeplante Schnellschüsse, ohne dass Qualitätseinbußen entstehen, es minimiert die Rüstzeiten und schafft die Grundlage für eine dreischichtige Auslastung der Maschine. Entscheidend sei, betont Steininger, die Mitarbeiter für die unterschiedlichen Haltekräfte der einzelnen Spannfutter zu sensibilisieren. So müssen die Parameter für die Beschleunigung und das Abbremsen der Drehmaschine vor Einsatz des Magnetfutters stets individuell durch den Bediener angepasst werden, um einen ungewollten Werkstückverlust zu verhindern. Mit regelmäßigen Schulungen stellt Hirschvogel sicher, dass den Mitarbeitern die unterschiedlichen Funktionsweisen und Spannkräfte der Drehfutter bewusst sind und ein sorgsamer Umgang mit den einzelnen Futtertypen gewährleistet ist. nh

Der Flexkegel des Rota FSW
Der Flexkegel des Rota FSW gewährleistet auf Anhieb eine hohe Wiederholgenauigkeit. - (Bild: Hirschvogel)

Auf einen Blick

Vorteile Schunk Rota FSW

  • Minimierung der Rüstzeiten und Rüstkosten
  • Betätigung über nur eine Schraube – einfache und bedienerfreundliche Handhabung
  • Positionierung über Flexkegel – einfachstes Fügeverhalten bei einer Rundlaufwiederholgenauigkeit < 0.01 mm
  • patentierter Antrieb – dadurch extrem steife Spannung ohne Vibrationen
  • geringe Bauhöhe – erweitert den Arbeitsraum in der Maschine
  • Flexadapter mit großem Durchlass ermöglicht die Bearbeitung von großen Rohmaterialdurchmessern
  • Anzeige des Spannzustands für maximale Bediensicherheit
  • für Innen- und Außenspannung geeignet – universell und flexibel einsetzbar

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