Betrachten wir nun die Deutschland-Umsätze 2014 einiger ausgewählter Präzisionswerkzeughersteller im Detail. An der Spitze rangiert Marktführer Sandvik Machining Solutions, unter deren Dach Sandvik Coromant sowie die Marken Walter, Seco, Safety, Dormer oder auch Pramet angesiedelt sind. Mit einem kumulierten Umsatz von geschätzten 350 Millionen Euro verteilen sich diese Unternehmen auf den deutschen Markt. Dabei hat sich Walter im vergangenen Jahr in Deutschland mit einem Umsatzplus von 6 Prozent zu 2013 sehr gut entwickelt. Seco konnte hierzulande drei Prozent zulegen. Die vom Sandvik-Konzern vor drei Jahren vorgenommene neue strategische Ausrichtung und Organisation mit dem Ziel der Stärkung der Marktführerschaft ist somit also aufgegangen.

Die Spitzenreiter

Auf dem zweiten Platz rangiert Gühring mit einem gemeldeten Umsatz von 340 Millionen Euro in Deutschland und einem Konzernumsatz von 825 Millionen Euro. Der Werkzeughersteller kann auf eine über 100-jährige Unternehmensgeschichte zurückblicken und hat heute ein festes Standbein in der Automobilindustrie. Mit seinem Erfolgsrezept, die Kunden technisch mit dem Ziel zu betreuen, ihre Prozesse zu optimieren und Kosten einzusparen, scheint Oliver Gühring, Geschäftsleitung Marketing und Vertrieb, recht zu behalten. Zudem erfährt das Produktprogramm von Gühring eine kontinuierliche Produkterweiterung.

Auf dem dritten Platz sehen wir die Hoffmann Group mit einem geschätzen Umsatz von 215 Millionen Euro. Mit ihrer Premium-Marke Garant ist das Unternehmen sehr gut aufgestellt und eine feste Größe auf dem deutschen Markt.

Dahinter folgt die Mapal Dr. Kress KG. Mit einem gemeldeten Umsatz von 210 Millionen Euro für Deutschland und einem Gesamtumsatz von 510 Millionen Euro ist der "Technologiepartner rund um die Zerspanung" gut am Markt platziert. Neu an der Spitze des Aalener Unternehmens ist Michael Fried. Der vormalige Geschäftsführer der Röhm-Unternehmensgruppe verstärkt zum 1. Juli 2015 die Geschäftsleitung der Mapal-Gruppe. Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit wird zunächst die Betreuung ausgewählter Tochtergesellschaften sein, wie seitens Mapal zu vernehmen ist. Da Fried früher viele Jahre bei der Komet Group, zuletzt als Geschäftsführer, tätig war, stellt er eine große Bereicherung für Mapal dar und wird sich dort mit großer Sicherheit auch in die Entwicklung neuer Werkzeuge mit einbringen. Tendenz steigend!

Eine starke Marke in der Branche ist auch Ceratizit. Mit einem gemeldeten Gesamtumsatz von 810 Millionen Euro ist der Konzern ein Global Player mit hoher Innovationskraft. 200 Millionen Euro erwirtschaftete Ceratizit, zu der auch Günther Wirth gehört, allein in Deutschland. Erfreuliches gibt es wieder von Wohlhaupter zu vermelden. Der Präzisionswerkzeughersteller erzielte im abgelaufenen Jahr 2014 einen gemeldeten Gesamtumsatz von rund 20 Millionen Euro und lag damit stabil auf Vorjahresniveau. In Deutschland wurden immerhin 14 Millionen Euro erzielt.

Fazit

Die Präzisionswerkzeughersteller präsentieren sich im Ranking in den vergangenen Jahren relativ stabil. Bis auf wenige kleine Änderungen im Mittelfeld ist die Spitzengruppe eine "Konstante" auf hohem Niveau. rs

Mein Kommentar

Deutlich mehr Transparenz

Beim Ranking 2014 habe ich die Reset-Taste gedrückt und die Zahlen komplett neu eingeholt. Zudem wurden diese genauer denn je hinterfragt. Bei meinen Schätzungen galt es, die Ist-Situation zu analysieren und die Anteile in Deutschland anhand des Gesamtumsatzes und des Exportes zu ermitteln. Ich freue mich auf Ihr Feedback.

Jürgen Gutmayr

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