Teilweise traten schon beim zehnten Teil Oberflächenprobleme auf. "Der Multi ist ein dreinutiger Gewindebohrer", begründet dies Klügl. "Vier- oder fünfnutige Werkzeuge erzeugen dagegen feinere Späne und eine geringere Reibung. So sind bessere Oberflächen möglich." Für die Edelstahlbearbeitung wechselte man daher auf den Enorm-Z-X-PM mit vier Nuten. Auch dieser Gewindebohrer ist mit einer GLT1-Beschichtung ausgestattet, einer Kombination aus titanhaltiger Hartstoff- und darüberliegender Gleitdeckschicht.

Von links nach rechts: Andreas Heinloth, Michael Klügl und Ingo Wolzen
Von links nach rechts: Andreas Heinloth, Michael Klügl und Ingo Wolzen haben bei der Einführung der neuen Gewindebohrerlösungen von Emuge-Franken eng zusammengearbeitet. (Bild: Emuge-Werk Richard Glimpel)

Gemessen am Multi besitzt der Enorm-Z-X-PM aber höhere Span- und Freiwinkel und eine andere Finish-Behandlung. Damit ist das HSSE-PM-Werkzeug nicht nur schärfer, es verhindert auch 'Klemmer' besser. Bei der Edelstahlbearbeitung führten diese Eigenschaften zu überdurchschnittlichen Erhöhungen der Standmenge. So ließ sie sich bei einer Anwendung, die mit Softsynchro und optimierter Emulsion gefahren wurde, von 30 auf 300 Teile steigern. Bei einer weiteren Applikation wurde die Standmenge immerhin von 20 bis 30 auf 140 bis 160 Teile heraufgesetzt. "Durchschnittlich wird eine Zunahme um das Drei- bis Dreieinhalbfache erreicht", schätzt Klügl ein.

Um die jeweilige Applikation zu beherrschen, hat Speck Pumpen 32 000 Pumpenvarianten im Angebot.

Ausgesprochen zufrieden ist man bei Speck auch mit den Ergebnissen des Multi. "Wir haben damit zwar nicht das beste Werkzeug für jedes Material, aber wir haben den besten Gewindebohrer für unseren Materialmix", so Heinloth. "Wir decken unterschiedlichste Anwendungen ab, müssen zugehörige CNC-Programme nicht wechseln und sparen Platz auf der Maschine sowie im Werkzeugschrank." Inzwischen wird der Multi für 80 Prozent der Anwendungen eingesetzt. "Er läuft im metrischen und zölligen Bereich fast über das gesamte Spektrum", berichtet Wolzen. So konnten nicht nur Bearbeitungen optimiert und das Werkzeugspektrum reduziert werden, auch die Nebenzeiten der Maschinen wurden verkürzt und die Qualität der Gewinde verbessert. Schließlich ließen sich durch das Gesamtsystem aus Gewindebohrer, Schneidfutter, Kühlschmierung und Bearbeitungsparametern die Standzeiten verlängern und die Prozesssicherheit erhöhen.

Die Optimierung geht weiter

Pumpengehäuse aus Edelstahl
Pumpengehäuse aus Edelstahl mit M5-, M8- und M10-Gewinden, Softsynchro QuickLock und Multi-Gewindebohrer M5, M8 und M10. (Bild: Emuge-Werk Richard Glimpel)

In Roth sind derzeit weitere Optimierungen beim Gewindebohren im vollen Gange: Augenblicklich werden Versuche mit dem neuen Schnellspannfutter QuickLock von Emuge-Franken durchgeführt. "Indem wir die Werkzeuge gleich auf der Maschine wechseln können, versprechen wir uns davon kürzere Stillstand- und Rüstzeiten. Beim Tausch des Gewindebohrers mit der Spannzange muss nur die Griffhülse nach hinten gezogen werden: rausziehen, reinstecken, fertig", beschreibt Heinloth die Vorgehensweise. "Mit dem QuickLock wollen wir nochmals Werkzeugplätze sparen, zumal jeder Gewinde- einen passenden Kernlochbohrer benötigt." Aktuell gibt es das Gewindeschneidfutter Softsynchro in zwei Ausführungen: eine, die vor allem für die scharfen, aggressiven Z-Gewindebohrer von Emuge-Franken konzipiert ist, und das Schnellwechselfutter QuickLock, mit dem zum Beispiel der Multi eingesetzt wird.

Mit solchen Werkzeugkonzepten geht Speck den unerlässlichen Weg der ständigen Prozessoptimierung. nh

Prozesssicher Gewindebohren mit Speck Pumpen

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