Pumpen von Speck, Roth

Variabel in Form, Größe und Anwendung: Pumpen von Speck aus Roth. (Bild: Emuge-Werk Richard Glimpel)

Wer gerade im ICE sitzt oder per Smartphone eine SMS schreibt, profitiert von ihnen in gleicher Weise, wie jemand, der gemütlich durch die Berge fährt: Pumpen und Antriebe von Speck aus Roth. "Bei der Deutschen Bahn sind es Handwaschbecken sowie Spülmaschinen im Restaurantwagen, für die wir Pumpen liefern", so Wolfgang Krüger, geschäftsführender Gesellschafter von Speck. "Mit der Traktionskühlung kümmern wir uns aber auch um den Triebkopf der Züge." Beim Smartphone wiederum sind es die Chips, für deren Herstellung der Spezialist Pumpen liefert: zur Kühlung mit sogenannten Chillern.

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Pumpengehäuse mit einem Gewindebohrer Emuge Z-X-PM 3/4 Zoll
Bearbeitet werden die Pumpengehäuse mit einem Gewindebohrer Emuge Z-X-PM 3/4 Zoll. (Bild: Emuge-Werk Richard Glimpel)

Neben den Bereichen Schiene und Temperiertechnik finden die Produkte aus Roth aber auch in der Industriekühlung, Wärme- und Kältetechnik, Kunststoffindustrie, Chemie und Pharmatechnik bis hin zur Lebensmittel- und Getränkeindustrie Anwendung. Zugleich ist Speck in der Medizintechnik vertreten – beim Bau von Computertomographen etwa – oder in der Energietechnik, wo der verantwortliche Pumpenspezialist die Kühlung von Ladestationen verantwortet. Obwohl sich Speck bei all diesen Applikationen als Nischenanbieter sieht – die Anwendungsspezifik bedingt es –, sei man "im Vergleich mit anderen Pumpenanbietern deutlich vielseitiger", so Krüger. "Nicht zuletzt, weil wir auch Antriebe herstellen."

Zitat

"Wir haben damit zwar nicht das beste Werkzeug für jedes Material, aber wir haben den besten Gewindebohrer für unseren Materialmix." Andreas Heinloth

Breites Produktspektrum

Andreas Heinloth
Andreas Heinloth, mechanische Fertigung bei Speck. (Bild: Walter Speck GmbH)

So bunt wie das Produktspektrum in Form und Gewicht – die kleinste Pumpe bringt 750 g, die größte 1,5 t auf die Waage –, so bunt sind die von Speck eingesetzten Materialien: Neben Messing, Aluminium und Grauguss wird vor allem Edelstahl bearbeitet, zunehmend aber auch Hastelloy, Keramik oder Siliziumcarbid. Rund 200 000 Pumpen produziert Speck im Jahr, von denen 80 000 bis 90 000 mit eigenen Antrieben ausgerüstet werden. "Wir verstehen kleine Pumpen und Antriebe als Einheit", betont Krüger. Designt werden die in Roth produzierten Peripheral-, Radialrad-, Seitenkanal-, Verdränger-, Flüssigkeitsringvakuumpumpen und Vakuumsysteme dabei immer entsprechend der Anwendung. Um die jeweilige Applikation zu beherrschen, hat das Unternehmen 32 000 Pumpenvarianten im Angebot, von denen aktuell 7000 bis 8000 in der Produktion aktiv sind.

Gefertigt wird in Roth ausschließlich auftragsbezogen. Die Montage, in der man vor fünf Jahren den One-Piece-Flow eingeführt hat, drückt folglich auf die Fertigung. In der mechanischen Fertigung selbst wird derzeit vor allem mit definierten Losgrößen und Mindestbeständen gearbeitet. Künftig soll aber auch hier weitgehend auftragsbezogen gefertigt werden: mit modernsten CNC-Maschinen – die Mehrzahl davon standardmäßige Fräs-, Dreh- und Drehfräszentren – in Inselfertigung. Gewinde werden in der mechanischen Fertigung über das gesamte Teilspektrum hinweg gebohrt, gefräst oder geformt. Dabei sind Gehäuse und Gehäusedeckel ebenso Teil dieses Spektrums wie Flansche oder Wellen. Etwa fünfzig Prozent der Gewinde führt man in Roth metrisch aus, die andere Hälfte zöllig. Immer wieder werden auch konische oder Feingewinde hergestellt. Während die Größen grundsätzlich von M4 bis 1,5 Zoll reichen, finden Gewindebohrer in der Regel bis M12 und ein Zoll Anwendung. Zu 90 Prozent wird dabei in Edelstahl 1.4122 und 1.4581 gearbeitet, aber eben auch in Messing, Aluminium, Grauguss oder Hastelloy. Die etwa 80 CNC-Maschinen, die hier Einsatz finden, werden vorrangig mit Emulsion gekühlt.

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