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Die fortlaufenden Innovationen im Bereich der Schnittstähle und die technologische Entwicklung von Erodierblöcken bei Meusburger stellen einen bedeutenden Fortschritt dar. (Bild: ra2 studio - stock.adobe.com)

Die Erodierblöcke werden hauptsächlich zur Herstellung von Schneidstempeln und Matrizen eingesetzt und sind in geglühter sowie gehärteter Ausführung ab Lager erhältlich. Die Stärken der Erodierblöcke sind perfekt auf die Platten der standardisierten Stanzgestelle von Meusburger beziehungsweise auf die Normlängen der Stanzstempel abgestimmt.

Allgemeine Anforderungen an Schnittstähle

Die Härte beziehungsweise der Verschleißwiderstand einerseits sowie die Zähigkeit andererseits sind zwei der wichtigsten Kriterien bei der Auswahl des passenden Schnittstahls. Da diese Materialeigenschaften meistens gegenläufig sind, müssen in der Praxis oftmals Kompromisse geschlossen werden. Dies erfolgt üblicherweise über die Gebrauchshärte beziehungsweise durch eine gezielte Oberflächenbehandlung. Ein Vergleich der verschiedenen Schnittstähle in Bezug auf Verschleißwiderstand und Zähigkeit ist in der Abbildung ersichtlich.

Die Auswahl des Schnittstahls sowie dessen Gebrauchshärte hängen hauptsächlich von der Dicke und Festigkeit des zu schneidenden Materials ab. Je größer die Dicke und Festigkeit des Bandmaterials, desto höher sind die Belastungen auf die Aktivteile des Werkzeugs. Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über die verschiedenen Schnittstähle aus dem Sortiment von Meusburger.

Vergleich der Schnittstähle bei Meusburger.
Vergleich der Schnittstähle bei Meusburger. (Bild: Meusburger)

Durchhärterstähle

Als der ‚Klassiker‘ im Stanzwerkzeugbau gilt der Stahl 1.2379. Dieses Material wird oft auch als ganze Schnittplatte eingesetzt, da es eine gute Maßhaltigkeit nach dem Härten aufweist. Meusburger bietet daher auch Präzisionsstäbe aus diesem Material an. Grundsätzlich wird es bei mittleren Festigkeiten (bis etwa 400 N/mm²) des Bandmaterials eingesetzt. Die Gebrauchshärte liegt bei etwa 60 bis 62 HRC. Speziell für Aufnahmeplatten oder Einsätze mit hohen Zähigkeitsanforderungen empfiehlt sich der Stahl 1.2363 mit seiner guten Zerspanbarkeit und sehr guten Maßhaltigkeit nach dem Härten. Die Gebrauchshärte liegt bei etwa 58 bis 60 HRC.

Schnellarbeitsstahl

Der Schnellarbeitsstahl 1.3343 (HSS) wird als Standardmaterial für Matrizen und Schneidelemente verwendet. Gegenüber dem Material 1.2379 weist er eine höhere Verschleißfestigkeit und Härte auf. Er wird für mittlere Festigkeiten (bis etwa 500 N/mm²) des Bandmaterials und vor allem bei dickeren Blechstärken eingesetzt. Die Gebrauchshärte liegt bei etwa 63 bis 65 HRC.

Pulvermetallurgische Stähle

Pulvermetallurgische Stähle weisen aufgrund ihres homogenen Gefüges prinzipiell eine sehr hohe Zähigkeit auf. Das Material 1.3344 PM (PM23) wird für Matrizen und Schneidstempel mit höheren Belastungen genutzt. Besonders für Bandmaterialien mit Festigkeiten ab etwa 600 N/mm² wird es gerne verwendet. Die Gebrauchshärte liegt bei etwa 63 bis 65 HRC.

Der pulvermetallurgische Stahl M V10 PM mit zehn Prozent Vanadium wird für Matrizen und Stempel mit höchsten Belastungen eingesetzt. Aufgrund des sehr homogenen Gefüges besitzt er beste Kantenstabilität, auch bei Bauteilen mit komplexen Geometrien. Optimal eignet sich der M V10 PM für Bandmaterialien mit sehr hohen Festigkeiten (ab etwa 800 N/mm²) und für Materia­lien, die einen hohen abrasiven ­Verschleiß verursachen – zum Beispiel Nirosta. Die Gebrauchshärte liegt bei etwa 61 bis 63 HRC.

Der neueste pulvermetallurgische Stahl bei Meusburger ist der M W10 PM mit rund zehn Prozent Wolfram. Dieser findet Verwendung bei Matrizen und Stempeln mit höchsten Belastungen. Neben sehr guter Kantenstabilität bietet der M W10 PM eine hohe Druckbelastbarkeit. Er wird für Festigkeiten des Bandmaterials ab etwa 800 N/mm² und dicke Blechstärken eingesetzt. Ideal geeignet ist er für Materialien, die für adhäsiven Verschleiß anfällig sind – zum Beispiel Aluminium, Aluminium-Kupfer-Legierungen, Messing. Die Gebrauchshärte liegt bei etwa 66 bis 68 HRC.

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Hartmetalle

Die korrosionsbeständige Universal-Hartmetallsorte CF-H40S+ mit einer hohen Ausgewogenheit bietet den idealen Kompromiss zwischen Härte und Bruchzähigkeit bei hoher Kantenstabilität. Durch die maximale Verschleißbeständigkeit sind höchste Standzeiten von Matrize und Stempel garantiert. Das Metall wird bei Bandmaterialien mit höchster Festigkeit eingesetzt. Alternativ dazu bietet Meusburger auch CF-H25S+ bei erhöhtem abrasivem Verschleiß und zu Aufschweißung neigenden Werkstoffen an.

Erodierblock mit integriertem Gewinde.
Erodierblock mit integriertem Gewinde. (Bild: Meusburger)

Erodierblöcke mit integriertem Startloch und/oder Gewinde

Beim Drahterodieren ist ein Startloch im Erodierblock vorteilhaft, da sonst die Erodierkontur nicht optimal festgelegt werden kann. Außerdem führt es zu hohem Verschleiß, wenn der Draht von der Seite herangeführt wird. Bei Meusburger können deshalb die Erodierblöcke mit bis zu 50 individuell positionierbaren Startlöchern versehen und bestellt werden. Die Konfiguration erfolgt ganz einfach im Webshop. Um die Verschraubung der Konturstempel noch effizienter zu bewerkstelligen, können ab sofort auch Gewinde in die bereits gehärteten Erodierblöcke von Meusburger eingebracht werden.

Meusburger im Profil

Das Unternehmen Meusburger ist Marktführer im Bereich hochpräziser Normalien. Weltweit nutzen Kunden die Vorteile der Standardisierung und profitieren von über 60 Jahren Erfahrung in der Bearbeitung von Stahl. Das Produktportfolio reicht von hochpräzisen Normalien und ausgesuchten Produkten für den Werkstattbedarf über Heißkanaltechnik und -regelung bis hin zu einem Wissensmanagement-System. Dies alles macht Meusburger zum zuverlässigen und globalen Partner für den Werkzeug-, Formen- und Maschinenbau.

Quelle: Meusburger Georg GmbH & Co KG

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