WKT Mehrfachaufspannung

Mittels einer Sondervorrichtung für die effiziente Mehrfachaufspannung werden die GFK-Teile auf der Hedelius Tiltenta 6 2300 in einem Arbeitsgang bearbeitet. (Bild: WKT)

Das Grundmaterial GFK besteht aus verschiedenen Verstärkungsfasern, meist Glasfasern, und einer Harzmatrix, die zusammen verpresst und verbacken werden. So entsteht Plattenware in verschiedenen Stärken mit unterschiedlichen Eigenschaften, die unter anderem mit spanenden Verfahren weiter bearbeitet wird.

“Unsere Kunden sind oft überrascht, wie schwer die Bauteile aus GFK sind”, erläutert Thomas Wernemann, geschäftsführender Gesellschafter von WKT. “Wir benötigen für die Bearbeitung mindestens Werkzeug aus Hartmetall, wenn nicht welche mit Diamantschneiden. Die Glasfasern lassen die Werkzeuge sehr schnell abstumpfen.” Die Weiterverarbeitung des sehr stabilen Materials ist damit eine große Herausforderung.

WKT Thomas Wernemann

Thomas Wernemann, WKT-Geschäftsführer: “Die Weiterverarbeitung des sehr stabilen Materials ist eine große Herausforderung.”
Bild: WKT

Die WKT-Wernemann Kunststofftechnik GmbH ist ein Familienunternehmen in zweiter Generation, das am Gründungs-standort in Geeste-Dalum weiter gewachsen ist. Das Unternehmen fertigt seit 1994 GFK-Teile für die unterschiedlichsten Anwendungen und in allen Formen, von der Gewindestange bis zum kompletten Isoliergehäuse. So wird das nicht leitende Material etwa für Hochspannungsanlagen, Generatoren oder Schaltanlagen verwendet, aber auch in Hochöfen für die Stahlindustrie, für den Maschinenbau sowie für Kraftwerkstechnik. Seit 2015 stellt WKT zudem auf einer der weltgrößten Pressenstraßen selbst GFK-Platten her, sagt Wernemann.

Für die unterschiedlichen Produkte und Anwendungen arbeiten die 80 Mitarbeiter von WKT mit einem breit aufgestellten Maschinenpark. Im Einsatz sind Maschinen aus der Holzbearbeitung bis hin zu Metallbearbeitungsmaschinen, die das Material so präzise, wie im Maschinenbau üblich, bearbeiten müssen. “Unsere Teile werden nass wie trocken bearbeitet, beides hat für uns Vor- und Nachteile”, erklärt Produktionsleiter Andreas Jestrabek. “So schreiben einige Kunden fest, dass ihre Teile trocken bearbeitet werden müssen. Die Nassbearbeitung erfordert eine nachträgliche Reinigung, dafür wird das Werkzeug geschont, und wir können höhere Vorschübe fahren.” Für die Nassbearbeitung stehen vier Bearbeitungszentren von Hedelius zur Verfügung.

“Die Hedelius-Maschinen sind nicht so filigran wie die Portalfräsen, mit denen viele unserer Mitarbeiter zu tun haben. Die vertragen mehr Span”, berichtet Jestrabek. Der Glasstaub aber belastet Lager und Führungen, die deshalb fortlaufend geschmiert werden müssen. Bei der Wartung des ersten Hedelius-Bearbeitungszentrum einer RotaSwing 605, zeigte sich jedoch, “dass die Lagerung des Rundtisches gut genug abgedichtet ist”, betont Jestrabek. Lager und Führungen bleiben somit nahezu frei von Stäuben. Für die Drei-Achs-Bearbeitung stehen der WKT außerdem zwei BAZ der C50- und C60-Baureihe sowie das Schwenkspindelbearbeitungszentrum Tiltenta 6 zur Verfügung.

WKT Tiltenta 6 2300

Das Material GFK ist mitunter ein Fall für die Schwerzerspanung und wird hier auf dem Schwenkspindelbearbeitungszentrum Tiltenta 6 2300 von Hedelius bearbeitet.
Bild: WKT

Effiziente Absaugung

Alle Maschinen sind wegen der Öl- und Harzdämpfe sowie des Staubs voll gekapselt und werden mit einer speziell gefertigten Absaugung betrieben.

WKT, Hedelius, Andreas Jestrabek, Thomas Wernemann, Dennis Hempelmann

Produktionsleiter Andreas Jestrabek (links) bespricht mit WKT-Geschäftsführer Thomas Wernemann (Mitte) und Hedelius-Geschäftsführer Dennis Hempelmann (rechts) die Späneförderanlage.
Bild: WKT

Die Tiltenta 6 ist für die hochpräzise Simultanbearbeitung ausgelegt, etwa bei Teilen für Super-Yachten. Außerdem werden die Hedelius Bearbeitungszentren in der Regel mit verschiedenen Sondervorrichtungen für Mehrfachaufspannungen im wirtschaftlicheren Pendelbetrieb genutzt.

“Wir haben ganz bewusst einen breit aufgestellten Maschinenpark”, sagt Wernemann, “denn jede der Maschinen hat ihre Stärken und Finessen, die wir ideal aus der Maschine holen können.” Zudem hat WKT bereits in Eigenregie Maschinen und Vorrichtungen für viele Anwendungen entwickelt. Für die leistungsstarke wie präzise Volumenzerspanung von GFK setzt WKT aber auf Hedelius, erläutert er weiter: “Wir haben gesagt: Wir brauchen was Vernünftiges für Kleinteile. Kurz darauf waren wir unterwegs nach Meppen”. Zu den weiteren Bearbeitungszentren führte neben dem gestiegenen Bedarf auch der gute Service. “Wir sind mit Hedelius sehr zufrieden”, schließt Wernemann, “auf telefonische Anfragen folgt prompt eine kompetente Antwort.”

Kontakt:

WKT-Wernemann Kunststofftechnik GmbH,
D-49744 Geeste, Tel.: 05937/97060, www.wkt-kunststoffe.de

Hedelius Maschinenfabrik GmbH
D-49716 Meppen, Tel.: 05931/9819-0, www.hedelius.de

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