Mit den Maschinen der neuen DLX-Serie von DN Solutions sollen sich in der Mikrofertigung für komplexe optische Systeme Teile hochpräzise drucken lassen. Hier im Bild: ein Array Collimator.(Bild: DN Solutions)
Mit der neuen DLX-Serie betritt DN Solutions den Markt für Metall-3D-Druck. Im Fokus: Die durchgängige Integration additiver und subtraktiver Prozesse – "Fertigung" hat exklusiv mit dem Hersteller über Strategie, Technik und Anwendungen gesprochen.
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Warum bringt DN Solutions jetzt eine eigene 3D-Druck-Serie?
Dr. Vino Suntharakumaran, Vice President Additive Manufacturing bei DN Solutions – treibt die Entwicklung innovativer Fertigungstechnologien maßgeblich voran.(Bild: DN Solutions)
Die industrielle 3D-Fertigung boomt – aber viele Unternehmen bleiben skeptisch. Der Grund liegt nicht in der Technologie, sondern in der Komplexität des Prozesses. Genau das war der strategische Auslöser für DN Solutions, den Schritt in die additive Fertigung zu gehen. Im Gespräch mit der Fertigung-Redaktion stellt Dr. Vino Suntharakumaran, Vice President Additive Manufacturing bei DN Solutions, klar: „Die Frage, die sich uns stellte, lautete: Warum wird das Potenzial der 3D-Druck-Technologie bisher nicht vollständig in der Industrie genutzt?“
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Die Technologie sei vorhanden, die Vorteile seien offensichtlich – etwa bei Geometrien, die konventionell nicht herstellbar sind, oder bei drastisch verkürzten Produktionszeiten. Doch die Realität sieht oft anders aus. „Die Hürde in den Einstieg dieser Technologie ist immens“, so Suntharakumaran. „Vor dem Drucken müssen die Bauteile neu gedacht werden. Dann braucht es Software zur Optimierung, zur Qualitätssicherung – und am Ende ist die mechanische Nachbearbeitung nötig. Genau hier setzen wir mit unserem 360°-Angebot an.“
Was macht die DLX 450D einzigartig?
Die DLX 450D ist das Flaggschiff einer neuen Maschinen-Generation, die additive Fertigung industrietauglich und wirtschaftlich machen soll, verspricht DN Solutions. „Der Metall-3D-Drucker ist hocheffizient. Er ist für die 24/7-Produktion geeignet und minimiert Nebenzeiten dank seines austauschbaren Baucontainers“, beschreibt Suntharakumaran das System. Besonders die hohe Aufbaurate durch ein Multi-Lasersystem hebe die Maschine vom Wettbewerb ab. Aber der eigentliche Unterschied liege tiefer: „Was das neue Angebot besonders macht, ist die Kombination aus 3D-Druck, maßgeschneiderter Software und CNC-Technologie“, so Suntharakumaran weiter. „Diese Kombination wird aktuell nur von DN Solutions angeboten.“
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Das Flaggschiff der neuen Sparte Additive Manufacturing ist die DLX 450D. Der industrielle Hochleistungs-3D-Drucker eignet sich laut DN Solutions für die Fertigung im 24/7-Betrieb.(Bild: DN Solutions)
Welche Modelle umfasst die DLX-Serie noch?
Die DLX150 ist laut DN Solutions durch ihre kompakten Maße ideal für Labore und Forschungszentren geeignet.(Bild: DN Solutions)
Neben dem Topmodell DLX 450D bietet DN Solutions zwei weitere Varianten, die auf unterschiedliche Einsatzzwecke zugeschnitten sind: „Die DLX150 ist durch ihre kompakten Maße ideal für Labore und Forschungszentren geeignet“, erklärt Suntharakumaran. „Die DLX325D bietet dagegen ein größeres Bauvolumen in der Z-Achse für zusätzliche Flexibilität.“ Damit reicht das Spektrum von der Entwicklung über Kleinserien bis zur vollautomatisierten Serienfertigung – alles skalierbar und auf industrielle Anforderungen ausgelegt.
Wie funktioniert die Integration mit CNC-Technologie?
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Der größte Mehrwert der DLX-Serie liegt in der Kombination von additiver und subtraktiver Fertigung, verspricht DN Solutions. Das Ziel: ein durchgängiger, digital vernetzter Produktionsprozess. „Bisher mussten Unternehmen, die in die additive Fertigung einsteigen wollten, auf verschiedene Hersteller zugehen“, erklärt Suntharakumaran auf Nachfrage von "Fertigung". „Wir unterstützen unsere Kunden nun in der gesamten Fertigungskette.“
Diese Unterstützung reicht von der Auswahl geeigneter Bauteile, über die Baujobvorbereitung bis hin zur Nachbearbeitung auf CNC-Maschinen. Dabei kommt die komplette Softwarelandschaft von DN Solutions zum Einsatz. „Unser Ziel ist es, die bislang fehlende durchgängige Verkettung zwischen LPBF- und CNC-Prozessen vollständig zu schließen.“
Wie flexibel ist das System bei Werkstoffen?
Die DLX-Serie verarbeitet eine breite Palette schweißbarer metallischer Werkstoffe:
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Aluminium
Inconel
Titan
Kobaltchrom
Werkzeugstahl
Edelstahl
„Grundsätzlich lassen sich mit dem 3D-Druck sehr viele, hochkomplexe Bauteile realisieren“, sagt Suntharakumaran. „Dadurch ergeben sich zahlreiche neue Möglichkeiten in verschiedenen Industriezweigen – von der Raumfahrt über die Medizintechnik bis zur Halbleiterindustrie.“
Wie gelingt der Umstieg für klassische Maschinenbediener?
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Ein Umstieg auf eine neue Technologie kann eine Herausforderung sein – muss es aber nicht, wenn die Prozesse durchdacht sind. „Im Vergleich zu klassischen Bearbeitungszentren ist die Bedienung unseres Systems um ein Vielfaches einfacher“, versichert Suntharakumaran. „Es gibt keine Werkzeuge oder Halbzeuge, die eingerichtet werden müssen. Der Laser ist unser Werkzeug – und stets einsatzbereit.“
Der Fertigungsprozess ist vollständig digital. Die Daten werden am Rechner vorbereitet und direkt übertragen. Für Einsteiger bietet DN Solutions intensive Schulungen und Vor-Ort-Betreuung: „Die beste Maschine nützt wenig, wenn die Technologie nicht verstanden wird.“
Welche Rolle spielt das Multi-Lasersystem?
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In der Industrie zählt jede Minute. Deshalb setzt DN Solutions bei der DLX 450D auf ein Multi-Lasersystem mit modernster Scantechnologie. „Schnelligkeit und Positioniergenauigkeit sind die ersten Begriffe, die mir in den Sinn kommen“, so Suntharakumaran. „Das System ermöglicht eine schnelle und unterbrechungsfreie Produktion – ideal für den industriellen Dauerbetrieb.“
(Bild: VDW)
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Ein gelungenes Beispiel für die Vorteile des hybriden Ansatzes ist nach Herstellerangaben die neu entwickelte Frontkappe eines Spindelzylinders für die DNX2100. „Basierend auf den Prinzipien des Design for Additive Manufacturing (DfAM) konnten wir eine Leistungssteigerung von 20 Prozent erreichen und gleichzeitig die Montage durch Bauteilintegration vereinfachen“, berichtet Suntharakumaran.
Großes Potenzial sieht DN Solutions in den Bereichen Halbleiter, IT und Verteidigung. „Wir projektieren derzeit mit Kunden, die additive und CNC-Technologie im Haus haben und nun in größeren Losgrößen fertigen möchten“, erklärt er.
Was bedeutet die DLX-Serie für die Industrie?
Die DLX-Serie soll mehr als nur ein Produktlaunch sein – laut DN Solutions sei sie ein strategisches Statement. DN Solutions verpsricht damit als erster Anbieter weltweit eine industrietaugliche Verbindung von LPBF-3D-Druck und CNC-Fertigung. Mit Maschinen wie der DLX 450D, Softwarelösungen, Schulungen und einem ganzheitlichen Beratungsansatz werde additive Fertigung endlich in die Realität industrieller Serienproduktion überführt, heißt es.
„Wir heben den 3D-Druck auf ein neues Level“, so Suntharakumaran abschließend.