Laut VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V) gaben die Bestellungen aus dem Inland um 15 Prozent nach, die Orders aus dem Ausland gingen leicht um 1 Prozent zurück.(Bild: Daisha - stock.adobe.com)
Im dritten Quartal 2025 haben die Bestellungen in der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie laut VDW einen weiteren Rückgang erlebt – und damit vermutlich die Talsohle erreicht. Der Auftragseingang sank um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
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Die inländischen Bestellungen fielen im dritten Quartal um rund 15 Prozent, während die Auslandsorders leicht um etwa 1 Prozent zurückgingen. Gleichzeitig lag für die ersten neun Monate ein Minus von 5 Prozent vor, bei einer Inlandsnachfrage von minus 20 Prozent und Auslandsorders mit +2 Prozent.
„Wir gehen davon aus, dass die Talsohle auf niedrigem Niveau erreicht ist, denn der Auftragseingang mündet derzeit in eine Querbewegung“, kommentiert Dr. Markus Heering, Geschäftsführer des VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) in Frankfurt am Main, das Ergebnis.
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Werkzeugmaschinenindustrie in Deutschland: Auslandsgeschäft stützt Aufträge in den ersten drei Quartalen.(Bild: VDW)
Die Gründe sind vielfältig: Schwäche in der Automobil‑ und Zulieferindustrie, Unsicherheit durch US‑Zollpolitik, ein starker Euro gegenüber US‑Dollar und Yen sowie der Strukturwandel im Automobilbereich belasten die Inlandsnachfrage nachhaltig.
Wer investiert noch – und wohin fließen die Aufträge?
Vor allem Branchen wie Rüstung, Luft‑ und Raumfahrt sowie Medizintechnik zeigen noch Investitionsbereitschaft. Diese treiben Nachfrage nach Automatisierung, Digitalisierung, Retrofit und nachhaltigen Lösungen. Regionale Chancen bestehen insbesondere in Europa – Türkei, Italien, Spanien sowie Osteuropa (z. B. Tschechien, Polen, Ungarn) verzeichnen bessere Impulse. Dagegen treten Märkte wie China, Südkorea, USA und Mexiko auf der Stelle.
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Wird Deutschland von der Achillesferse zum Zugpferd?
In den ersten neun Monaten dieses Jahres lag der Werkzeugmaschinenumsatz bei minus 7 Prozent. Es wird erwartet, dass sich im kommenden Jahr Europa, vor allem aber Deutschland von der Achillesferse zum Zugpferd entwickeln kann, wenn die angekündigten Investitionen in Verteidigung und Infrastruktur zum Tragen kommen.
mit Material des VDW
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FAQ – Aktuelle Lage der Werkzeugmaschinenindustrie
Wie stark ist der Auftragseingang im 3. Quartal 2025 gesunken? Im dritten Quartal 2025 ging der Auftragseingang in der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie laut VDW um 5 Prozent zurück – die Inlandsnachfrage sank dabei um 15 Prozent, während die Auslandsnachfrage nur um 1 Prozent nachgab.
Welche Ursachen stehen hinter dem aktuellen Rückgang? Hauptursachen sind die schwache Konjunktur in der Automobil- und Zulieferindustrie, Unsicherheiten durch die US-Zollpolitik, ein starker Euro sowie der tiefgreifende Strukturwandel im Automobilsektor.
Welche Branchen investieren derzeit noch in Werkzeugmaschinen? Vor allem die Rüstungsindustrie, Luft- und Raumfahrt sowie Medizintechnik zeigen weiterhin Investitionsbereitschaft – getrieben durch den Bedarf an Automatisierung, Digitalisierung, Retrofit und Nachhaltigkeit.
Welche Regionen verzeichnen derzeit steigende Nachfrage? Positive Entwicklungen zeigen sich insbesondere in Europa: Die Türkei, Italien, Spanien sowie Osteuropa (v. a. Tschechien, Polen und Ungarn) verzeichnen stabile bis steigende Bestellungen.
Warum könnte Deutschland 2026 eine größere Rolle spielen? Deutschland könnte vom Nachzügler zur treibenden Kraft werden, wenn die geplanten Investitionen in Verteidigung und Infrastruktur umgesetzt werden – dies würde die Nachfrage und Produktion deutlich ankurbeln.