Greidenweis - der Name steht für außergewöhnliche Maschinen und maßgeschneiderte Lösungen im Sondermaschinenbau, die für Branchen wie die Automobilindustrie, Medizintechnik und die allgemeine Industrie entwickelt und gefertigt werden. Besondere Schwerpunkte sind die automatisierte Klebetechnik sowie Kaschieranlagen und dazu passende, individuelle Automatisierungen.
Das Spaichinger Unternehmen verfügt über fünfzigjährige Erfahrung in Konstruktion, Fertigung und Montage und dadurch über umfangreiches Fachwissen. „Damit verschaffen wir unseren Kunden einen Vorsprung“, verspricht Geschäftsführer Michael Greidenweis. „Wir legen großen Wert auf die Qualität und Zuverlässigkeit unserer Anlagen und setzen dabei auf innovative Technologien sowie effiziente Prozesse.“
Investitionen für effiziente Fertigung
Im Januar 2022 ging die Greidenweis GmbH vollständig in den Besitz der Chiron Group SE über, deren Kernkompetenz Turnkey-Lösungen für Zerspanungsprozesse auf Basis von Bearbeitungs- und Fräs-Drehzentren sind. Die Übernahme wird bei Greidenweis sehr positiv gesehen, denn dadurch ist das Unternehmen in der Lage, die Zerspanungs-, Montage- und Fertigungsprozesse mit innovativen Maschinen und Automatisierungslösungen noch effizienter zu gestalten. Das machte sich vor allem in der Fertigung bemerkbar, die mit insgesamt zehn Fräs- und Drehmaschinen ausschließlich für den Eigenbedarf arbeitet. Hier entstehen die von Greidenweis benötigten Anlagenkomponenten: kleine und große kubische Bauteile aus Stahl, aber auch 3D-Formteile aus Aluminium, die zum Beispiel fürs Kaschieren benötigt werden.
Bei Fabio Neukirch, seit Anfang 2022 als Fertigungsleiter bei Greidenweis tätig, spürt man die große Motivation, die neuen Möglichkeiten optimal zu nutzen: „Wir haben Umsatzziele und einen Plan, wie wir diese erreichen. Uns steht ausreichend Platz zur Verfügung, um mit neuen Maschinen unsere Kapazität zu erweitern. Aber wir müssen auch in der Peripherie unsere Fertigung auf modernsten Stand bringen.“
Kommen Sie zum Maschinenbau-Gipfel!
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Schrumpftechnik ist erste Wahl
Zu den fundamentalen Grundlagen zählt er das Werkzeugmanagement, das er gleich zu Beginn seiner Tätigkeit priorisierte. „Neben der Einführung eines elektronischen Werkzeugverwaltungssystems war die Umstellung auf Schrumpftechnik ein ganz wichtiger Schritt“, erklärt der gelernte Zerspanungsmechaniker und Industriemeister Metall. „Dazu gab es für mich keine Alternative, zumal ich in der Vergangenheit schon negative Erfahrungen mit Hydrodehnspannfuttern machen musste. Das Schrumpfen der Schaftwerkzeuge ist eine sichere und sehr flexible Methode, die zu qualitativ hochwertigen Zerspanungsergebnissen führt und hinsichtlich der Langzeitkosten kaum zu schlagen ist.“
Um bei der Herstellerwahl keinen Fehler zu machen, lud er mehrere Anbieter ein, ihre Produkte, also Werkzeugaufnahmen und Schrumpfgeräte, zu präsentieren. „Haimer kam mit einem Vorführ-Van auf unser Gelände“, erinnert sich der Fertigungsleiter. „Das Fahrzeug enthielt einen breiten Querschnitt des Produktportfolios, darunter verschiedenste Werkzeugaufnahmen und vor allem Schrumpffutter in sämtlichen Größen und Ausführungen. Jeder unserer Einrichter und Maschinenbediener konnte diese begutachten und den Schrumpfvorgang selber testen. Die Begeisterung unter meinen Kollegen war wirklich groß.“
So war die Entscheidung schnell gefallen: Greidenweis bestellte das Haimer Power Clamp Economic Plus NG, ein Hochleistungsschrumpfgerät für HM- und HSS-Werkzeuge von 3 bis 32 Millimeter Schaftdurchmesser. Es ist einfach zu bedienen, was im Wesentlichen an der intelligenten NG-Spule liegt. Sie ist durch Drehen in Länge und Durchmesser auf die Größe des Schrumpffutters einstellbar und bringt die Hitze genau dorthin, wo sie benötigt wird.
Schrumpfgerät Power Clamp Economic Plus NG
- mit intelligenter NG-Spule: Sie sind verstellbar, wodurch mit nur einem Dreh die Spule in Länge und Durchmesser auf die Größe des Schrumpffutters eingestellt werden kann. Anschlagscheiben sind überflüssig. So wird das Futter gezielt nur an den Stellen erwärmt, auf die es ankommt.
- Ein-Platz-Version
- mit integrierter Kontaktkühlung
- Werkzeuge: HM und HSS von Ø 3 bis 32 Millimeter
- Leistung: 13 Kilowatt
„Wir haben damals gleich einige Haimer-Schrumpffutter für unsere Bestandsmaschinen mitbestellt, insbesondere zur Bearbeitung tiefer Kavitäten, bei denen die schlanke Kontur der Aufnahmen und der Einsatz von Verlängerungen deutliche Vorteile bringt“, erwähnt Fabio Neukirch. „Und selbstverständlich erhielten alle drei 2022 gelieferten neuen Chiron-Bearbeitungszentren als Erstausstattung die Haimer-Schrumpfaufnahmen.“
Für jede Zerspanung das richtige Futter
Laut Fabio Neukirch hat sich die Investition in Schrumpftechnik von Haimer auf jeden Fall gelohnt. Beeindruckt ist er von der großen Auswahl an Werkzeugaufnahmen, die ihm stets optimale Lösungen eröffnet, von der Hochgeschwindigkeitsbearbeitung bis hin zur Schwerzerspanung. „Neben den Standardfuttern nutzen wir zum Beispiel die Haimer-Mini-Shrink-Chucks, durch deren sehr schlanke Bauweise wir auch schwer zugängliche Stellen erreichen“, sagt Neukirch.
Die Haimer-Power-Shrink-Chucks setzt das Greidenweis-Zerspanungsteam wegen ihrer hohen Schwingungsdämpfung zur anspruchsvollen Stahlbearbeitung ein, etwa zur Schwerzerspanung mit ‚iMachining‘. Dieses CAM-Modul von Solidcam ist auch ein von Fabio Neukirch eingeführter Baustein zur Effizienzsteigerung. Durch die patentierten spiralförmigen Werkzeugbahnen lassen sich sehr hohe Abtragraten erzielen.
Ob Standard, Mini oder Power Shrink – die Qualität der Haimer-Aufnahmen ist ein durchgängiges Merkmal, wie Waldemar Kieß, der bei Haimer für Greidenweis zuständige technische Verkaufsrepräsentant, betont: „Die Qualität umfasst viele Details. So garantieren wir für unsere Schrumpffutter einen Rundlauf von < 3 Mikrometer bei 3xD. Außerdem sind alle Haimer-Werkzeugaufnahmen feingewuchtet auf G2,5 bei 25.000 U/min oder < 1 gmm Restunwucht. Daher weisen sie einen ruhigen Spindellauf auf und erzielen eine Top-Oberfläche am Werkstück. Dazu kommt unsere doppelte 100-Prozent-Kontrolle, mit der wir eine gleichbleibend hohe Qualität absichern.“
Dem Greidenweis-Zerspanungsteam ist die hohe Qualität durchaus bewusst und wertvoll, wie Fabio Neukirch bestätigt: „Insbesondere bei unseren Formteilen benötigen wir hohe Oberflächengüten, da sich beispielsweise Rattermarken beim Kaschieren mit Leder abzeichnen würden. Daher wissen wir den exzellenten Rundlauf zu schätzen, der sich in gleichmäßiger Beanspruchung der Schneiden, besserer Maßhaltigkeit und Oberflächenqualität bemerkbar macht. Außerdem hat sich die Standzeit der Werkzeuge deutlich verlängert – gefühlt um durchschnittlich 30 Prozent. Da wir kaum Wiederholteile fertigen, lässt sich der Wert nicht exakt belegen.“
Besonders dankbar ist Fabio Neukirch für die Beratung und Unterstützung durch Haimer-Anwendungstechniker. „Die neuen Chiron-Maschinen haben unser Leistungsspektrum erweitert“, sagt der Fertigungsleiter, „sodass wir ursprünglich ausgelagerte Aufgaben jetzt selbst übernehmen können, zum Beispiel die Hartbearbeitung – das war für uns Neuland.“
Als Beispiel nennt er den Auftrag über eine sechsstufige Anlage zum Herstellen einer Sonnenblende für ein E-Fahrzeug. Sie besteht aus einem etwa pizzagroßen Teil, das mit Stoff kaschiert, dann zusammengeklappt, verschweißt und gelabelt wird. Ein Kernbestandteil der Anlage ist das Trennen des Stoffs von der Sonnenblende, wofür die Fertigungsabteilung ein Stanzwerkzeug baut. Dieses ist aus gehärtetem Stahl (47 HRC), der auf einer Chiron Mill 1250 five axis bearbeitet wird.
„Wir haben diese Hartbearbeitung mit einem Haimer-Anwendungsspezialisten diskutiert, der uns den Einsatz eines Power-Shrink-Chuck und eines Haimer-Mill-Vollhartmetall-Fräsers aus der Power-Serie – ein Fünfschneider mit 20 Millimeter Durchmesser – empfohlen hat“, berichtet Fabio Neukirch. „Im Zusammenspiel mit der Maschine funktioniert das hervorragend. Das System hat die erforderliche Steifigkeit bewiesen, und auch die erreichte Werkzeugstandzeit war erfreulich. Damit ist es uns gelungen, etwa 50 Prozent der Kosten einzusparen, die wir beim externen Lieferanten hatten.“
Dieser Erfolg war auch der Startschuss für den Einsatz weiterer Haimer-Fräswerkzeuge: Den universellen VHM-Fräser Haimer Mill nutzt Greidenweis fürs klassische Schruppen und Schlichten von Stahlwerkstoffen sowie fürs Bohren, Rampen und Nuten. Zur Hartbearbeitung und für große Spanvolumen nehmen die Zerspanungsspezialisten lieber den Haimer-Mill-VHM-Fräser der Power-Serie, der in einigen Details noch bessere Eigenschaften aufweist wie zum Beispiel polierte Spanräume. Mit dem modularen Haimer-Duo-Lock-Frässystem erzielt Greidenweis wiederum optimale Ergebnisse beim Zerspanen der Aluminiumformen.
Quelle: Haimer GmbH