Der Komflex-Feinspindelkopf vereint die Fertigungsschritte.

Komflex-Feinspindelkopf: vereint die Fertigungsschritte von der Bearbeitung bis hin zur Qualitätssicherung in einem Closed-Loop-System. (Bild: Ceratizit)

Erst Möbel machen Räume zu dem, was sie sein sollen: Arbeits- oder Wohlfühlorte, ­Freizeit- oder Wohnbereiche. Die Möbelindustrie stellt das vor knifflige Aufgaben bei der Gestaltung und der Herstellung. Dank individualisierter Produktionsanlagen der IMA Schelling Group gelingt die Produktion deutlich einfacher und effizienter. Damit die Antriebsketten, ein wesentlicher Bestandteil der Anlagen, automatisiert gefertigt werden können, setzt IMA Schelling auf den Feinspindelkopf Komflex von Ceratizit.

Unabhängig, ob Räume, Reisemobile oder Yachten wohnlich gemacht werden sollen: Eine ansprechende Innenausstattung und Möblierung trägt wesentlich dazu bei, die Kundenwünsche in die Realität umzusetzen. Doch auch dort spielen industrialisierte Fertigungsvorgänge und effizient nachhaltige Produktionsprozesse eine wichtige Rolle. Gut, dass es für solche Fälle Spezialisten wie die IMA Schelling Group gibt. Sie hat sich als Vorreiter in der Entwicklung und Herstellung modularisierter Sonderanlagen und Verarbeitungslösungen für die Holz-, Metall- und Kunststoffindustrie einen Namen gemacht.

Lösungen für verschiedene Branchen

Der Maschinen- und Anlagenbauer IMA Schelling bedient erfolgreich die holz-, metall- und kunststoffverarbeitende Industrie auf der ganzen Welt. Die Produktpalette umfasst Anlagen für die gesamte Prozesskette, angefangen von Lagerung, Aufteilung, Handling und Transport bis hin zu komplexen Bearbeitungsschritten wie Kantenanleimen, CNC Bearbeiten, Bohren und Sortieren. Dabei werden sowohl Standardmaschinen als auch maßgeschneiderte Sonderlösungen bis hin zu vollautomatisierten Losgröße-1-Anlagen konzipiert und hergestellt.

Eine der zentralen Herausforderungen, nicht nur in der holzverarbeitenden Industrie: Dem Kunden ein ‚Rundum-Sorglos-Paket‘ zu schnüren. „Daher bieten wir nicht nur individuell konzipierte und hochspezialisierte Maschinen, sondern auch umfassende Dienstleistungen und digitale Lösungen an. So profitieren unsere Kunden von automatisierten Abläufen und effizienten Fertigungsprozessen“, weiß Dietmar Tiemann, Leitung Kettenbau bei IMA Schelling.

Die Kettenglieder sind grundlegende Elemente einer IMA-Schelling-Maschine für die Möbelindustrie.
Die Kettenglieder sind grundlegende Elemente einer IMA-Schelling-Maschine für die Möbelindustrie. (Bild: Ceratizit)

In Sachen Inhouse-Fertigung hat IMA Schelling den enormen Vorteil, nahezu alles selbst abbilden zu können: Sämtliche Prozessschritte, vom Verkauf über Projektierung, Konstruktion, Fertigung, Montage und eine eigene Maschinensteuerung werden im Hause IMA Schelling abgewickelt. Dazu Tiemann: „In Sachen Zerspanung haben wir eine hohe Fertigungstiefe, nur noch wenige Teile müssen extern zerspant werden. Und wenn doch, zum Beispiel bei Sonderlösungen, machen wir das bei Unternehmen in der Nähe, sodass wir flexibel reagieren können und obendrein so nachhaltig wie möglich handeln.“

Zur erfolgreichen Zerspanungsstrategie tragen auch die eingesetzten Werkzeuge bei. Da vertraut IMA Schelling schon seit rund 40 Jahren auf Ceratizit. „Der Außendienst von Ceratizit ist regelmäßig bei uns im Haus und berät uns in Fragen rund um das Thema Werkzeug und die entsprechenden Bearbeitungsparameter. Im Einsatz haben wir Vollbohrer, Spindelwerkzeuge, Reibahlen, VHM-Fräser – das volle Spektrum“, so Dietmar Tiemann.

Dietmar Tiemann (links) und Heiko Reimann, Außendienstmitarbeiter bei Ceratizit.
Freuen sich über den Erfolg des Projekts: Dietmar Tiemann (links) und Heiko Reimann, Außendienstmitarbeiter bei Ceratizit. (Bild: Ceratizit)
Dietmar Tiemann, Leitung Kettenbau bei IMA Schelling.
Dietmar Tiemann, Leitung Kettenbau bei IMA Schelling, mit einem autonom gefertigten Kettenglied für die Maschinen von IMA Schelling. (Bild: Ceratizit)

Die kriegen was auf die Kette

Auch bei der Idee, die Produktion von Antriebskettengliedern für die Maschinen von IMA Schelling bestmöglich zu automatisieren, stand Ceratizit-Außendienstmitarbeiter Heiko Reimann beratend zur Seite: „Dietmar Tiemann suchte für diesen Einsatz eine prozesssichere Lösung. Da kam uns unser Feinspindelkopf Komflex gerade recht: Denn dank der integrierten Funkeinheit tauscht er über den universellen Funkempfänger RC66 von Blum Novotest bidirektional Daten mit der Maschinensteuerung aus. So ist ein Closed-Loop-Betrieb aus Zerspanen mit dem Komflex, Messen mit einem Messtaster der Firma Blum sowie ein Korrigieren der Schneidenposition möglich – und damit eine automatische Durchmesserkorrektur des Feinspindelwerkzeugs.“

Die größte Aufgabe bei der Implementierung des Komflex-Feinspindelkopfs bestand darin, den Einsatz prozesssicher im Einklang mit Maschine, Programm und Mitarbeitenden zu realisieren. „In unserer mechanischen Fertigung sind wir immer bestrebt, uns technologisch weiterzuentwickeln. So war das Ziel, statt wie bisher die Kettenglieder Produktion nur in der Frühschicht laufen zu lassen, sie möglichst mannarm auch in die Spätschicht zu übernehmen“, erläutert Tiemann.

Feinspindelkopf Komflex von Ceratizit

Das intelligente Feinspindelsystem kommuniziert mit der Blum-Funkschnittstelle RC66. In Kombination mit dem Blum Messtaster ermöglicht der Komflex eine automatische Durchmesserkorrektur bei Präzisionsbohrungen im Closed-Loop-Betrieb (Bearbeiten, Messen, Korrigieren). Dies ermöglicht eine Verkürzung von Fertigungszeiten und ein genaueres sowie kostengünstigeres Bearbeiten von Werkstücken. Mit dem Komflex können für Flächenkunden Serienprodukte mit Passungen hergestellt werden, bei denen Reibahlen bezüglich Positionstoleranz nicht infrage kommen oder die Zugänglichkeit erschwert ist. Zudem deckt das Anwendungsgebiet auch die Industriekunden des Automobilbereichs, Aerospace oder allgemein im Maschinenbau ab.

  • Vollautomatische Fertigung von Präzisionsbohrungen im Closed-Loop Betrieb: Durch die Verwendung eines geschlossenen Regelkreises kann der Komflex ganz ohne menschlichen Bediener betrieben werden.
  • Sicherstellung der festgelegten Qualitätsanforderungen an das Werkstück: Durch präzises Verfahren des Kopfes bei µm-genauen Bearbeitungen.
  • Erhebliche Zeiteinsparungen: Werkzeugmaschine muss nicht mehr angehalten werden, um die Messungen des Werkstückes vorzunehmen und den Feinverstellkopf manuell zu justieren.
  • Niedriges Installationsinvest: Bei einer vorhandenen Blum RC66 Funkschnittstelle.
Pro Maschine werden viele Kettenglieder eingesetzt.
Pro Maschine werden viele Kettenglieder eingesetzt. Da sind schnelle Durchlaufzeiten und mannlose Produktionsprozesse essentiell für Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit. (Bild: Ceratizit)

Komflex zeigt, was er kann

Durch die intensive Zusammenarbeit mit Ceratizit konnten diese Herausforderungen erfolgreich gemeistert werden. Da spielen vor allem die Eigenschaften und technischen Daten des Komflex-Feinspindelkopfes eine große Rolle. So lässt er sich mit Drehzahlen von bis zu 4.000 min-1 betreiben und gewährleistet eine Verstellpositionierung von zwei Mikrometer im Radius. Je nach Werkzeug lassen sich Bohrungen mit einem Durchmesser zwischen 6 und 120 Millimeter ausspindeln. Obendrein ist der Feinspindelkopf Komflex durch seinen wartungsfreien Antrieb sehr robust.

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Zwar herrschte zunächst ein wenig Skepsis bei den IMA-Schelling-Mitarbeitenden. „Doch sobald sich alle davon überzeugt hatten, was der Komflex in Sachen Automatisierung leistet, waren alle Vorbehalte vergessen. Mehr noch: Die an das System gesetzten Erwartungen wurden nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen“, berichtet Tiemann. Und das ist nicht nur ein Bauchgefühl, sondern lässt sich in deutlichen Zahlen darstellen. Tiemann führt fort: „Mit dem Komflex-Feinspindelkopf konnten wir die Produktion einiger Standardartikel für die Durchlauftechnik um bis zu 70 Prozent steigern. Dadurch haben wir nicht nur die Effizienz gesteigert, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit unseres Unternehmens verbessert.“

Dank des Feinspindelkopfes Komflex gelingt die Fertigung der Kettenglieder nun autonom.
Dank des Feinspindelkopfes Komflex von Ceratizit gelingt bei IMA Schelling die Fertigung der Kettenglieder nun autonom. (Bild: Ceratizit)

Gemeinsamer Erfolg und Motivation

Reimann: „Kunden möchten immer mehr den direkten Kontakt zum Hersteller. In Zusammenarbeit mit der Anwendungstechnik können wir manches Problem deutlich schneller lösen. Service und Support setzen die Kunden voraus – und bekommen es bei uns!“ Davon ist auch Dietmar Tiemann überzeugt: „Von Ceratizit erhalten wir Informationen aus der praktischen Erfahrung heraus. Auch aus anderen Branchen und Anwendungen, in denen ähnliche Herausforderungen zu lösen sind. Das ist sehr hilfreich und für beide eine Win-Win-Situation!“

Der ausschlaggebende Punkt für das Projekt mit dem Komflex-Feinspindelkopf war: IMA Schelling wünschte sich eine prozesssichere und hochqualitative Lösung. „Betrachtet man das Ergebnis, sind wir jetzt genau da, wo wir hinwollten. Und so ist es nicht unwahrscheinlich, dass wir auch künftige Maschinen mithilfe des Komflex von Ceratizit automatisieren – um unsere Gesamteffizienz noch weiter zu optimieren!“, resümiert Dietmar Tiemann.

Quelle: Ceratizit Deutschland

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