Die Firma Sollich ist weltweiter Marktführer bei Maschinen zur Schokoladenverarbeitung. Bei der Erneuerung des Maschinenparks der Zerspanung stand das Familienunternehmen vor einer großen Herausforderung. Immer komplexer werdende Einzelteile in unterschiedlichsten Größen und Längen müssen flexibel und effizient gefertigt werden. Mit der Hedelius Maschinenfabrik wurde ein Partner gefunden, der das ermöglicht.
Als Robert Sollich vor über einhundert Jahren seine Bäckerei und Konditorei im oberschlesischen Ratibor gründete, legte er gleichzeitig den Grundstein für eine Erfolgsgeschichte. Wenige Jahre später folgte bereits ein Umzug nach Rostock und aus der Backstube wurde ein Betrieb für Süßwaren und den dazugehörigen Maschinen. Viele dieser Maschinen wurden nach Ostwestfalen geliefert, zur damaligen Zeit ein Zentrum der Süßwarenindustrie. Folgerichtig zog es im Jahr 1950 auch Robert Sollich nach Bad Salzuflen, wo er sich auf die Entwicklung von Schokolademaschinen konzentrierte. Die 1970er Jahre brachten den Einstieg in die industrielle Fertigung. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistete die zweite Generation im Familienunternehmen. „Maßgeblichen Einfluss auf die industrielle Ausrichtung des Unternehmens hatte Helmut Sollich, Sohn des Firmengründers, der ab 1966 das Unternehmen führte“, erzählt Kersten Stolpe, Fertigungsleiter bei Sollich.
Heute wird das über 400 Mitarbeiter zählende Unternehmen in dritter Generation von Thomas Sollich geleitet, die vierte Generation steht bereits in den Startlöchern. Über die Jahrzehnte ist der weltweit tätige Maschinenhersteller zum Marktführer für das Temperierverfahren von Schokolade und für Überziehanlagen geworden. „Schokolade maschinell so zu verarbeiten, dass sie am Ende die hohen Ansprüche der Kunden erfüllt, ist sehr schwierig und unsere Kernkompetenz“, erklärt Stolpe. „Wir liefern dem Kunden aber nicht nur die Maschine, sondern auch die Entwicklung nach seinen Wünschen, praxisgerechte Tests, Inbetriebnahme und hervorragenden Service.“
Um Produkte und Projekte in kurzer Zeit zu realisieren und gleichzeitig die hohen Ansprüche an Hygiene, Funktionssicherheit und Langlebigkeit zu erfüllen, ziehen bei Sollich alle an einem Strang. „Wir sind fast wie eine Familie, es gibt kaum Fluktuation bei den Mitarbeitern, denn Wertschätzung und eine moderne Unternehmensführung haben einen hohen Stellenwert“, so Stolpe, selbst ein Sollich Urgestein mit über 30 Jahren Betriebszugehörigkeit. Und er ergänzt: „Das Unternehmen lebt mit den Leuten, wir haben hier super ausgebildete Facharbeiter mit viel Erfahrung und Know-how.“
Und das wiederum fließt in die Konstruktion und Fertigung von Maschinen ein. Gleichzeitig werden aber auch moderne Produktionsanlagen benötigt, um die ständig steigenden Anforderungen der Kunden erfüllen zu können. „Wir fertigen fast ausschließlich auftragsbezogene Einzelteile, dabei muss es oft schnell gehen, um die Kundenwünsche zu erfüllen. Deshalb ist eine flexible Bearbeitung notwendig. Gleichzeitig werden die Teile für Neumaschinen immer aufwändiger“, erzählt Alexander Janott, Vorarbeiter der Zerspanung bei Sollich. Als dann eine Erneuerung im Maschinenpark der Zerspanung anstand, hat man einen Lieferanten gesucht, der diesen Herausforderungen gerecht werden kann.
Von kleinen Werkstücken bis hin zu langen, schweren Bauteilen mit über 3.000 Millimeter Länge, müssen viele unterschiedliche Produkte gefertigt werden, überwiegend aus Edelstahl, aber auch aus Aluminium und Kunststoff. Neben diesen Herausforderungen gab es weitere Anforderungen an den neuen Lieferanten für Bearbeitungszentren. Ziel war es, möglichst wenig umspannen zu müssen, dabei aber anspruchsvollere Teile fertigen zu können.
„Die Frästeile werden komplizierter, die Kunden haben immer höhere Ansprüche an unsere Maschinen, darauf müssen wir reagieren können“, so Fertigungsleiter Stolpe. Nach einem intensiven Auswahlprozess durch ein mehrköpfiges Gremium von Fach- und Führungskräften ist das ostwestfälische Familienunternehmen fündig geworden. Die Hedelius Maschinenfabrik aus dem niedersächsischen Meppen konnte den Anforderungen gerecht werden. Vorarbeiter Janott ist zufrieden: „Wir wussten was wir brauchen und die Hedelius Bearbeitungszentren sind genau auf unser Produktspektrum und unsere Anforderungen ausgelegt.“
Ende 2017 wurde dann das erste Bearbeitungszentrum vom norddeutschen Familienunternehmen beschafft, eine 3-Achs-Maschine Forte 65 Single 1320 mit Verfahrwegen von 1.320 x 650 x 600 Millimeter (X/Y/Z). Nicht einmal drei Monate später, noch vor der Lieferung der Forte 65, wurden zwei 5-Achs Fräsmaschinen mit schwenkbarer Hauptspindel aus der Tiltenta Baureihe bestellt, eine T6-2300 mit Verfahrwegen von 2.300 x 600 x 695 Millimeter (X/Y/Z) und eine T9-2600 mit 2.600 x 900 x 900 Millimeter (X/Y/Z).
„Wir hatten von Anfang an mit den größeren Schwenkkopf Maschinen geliebäugelt“, gibt Fertigungsleiter Stolpe zu. Die 3-Achs-Fräsmaschine hatte man aber zuerst beschafft, um vor der Inbetriebnahme der 5-Achs-Bearbeitungszentren Erfahrungen sammeln zu können. Damit sind 2018 gleich drei äußerst flexible Fräsmaschinen in Betrieb gegangen, die den Einsatz von Aufsatzrundtischen und Schwenkbrücken erlauben. Auch das Aufspannen von Schraubstöcken in Reihe, von Vakuumspannplatten oder von Rasterplatten ist problemlos möglich. Die Hedelius Bearbeitungszentren sind also extrem vielfältig einsetzbar. So wie man es sich bei Sollich gewünscht hatte.
„Das Verhältnis der Verfahrwege zu den Aufstellmaßen ist sehr gut, damit überzeugt Hedelius.“
Alexander Janott, Sollich
Alle drei Bearbeitungszentren wurden mit gleicher Steuerung und Spindel bestellt. Sie verfügen über eine Heidenhain TNC 640 Steuerung und eine 29 Kilowatt Spindel mit Drehzahl bis 12.000 min-1. „Die Mitarbeiter sollen zwischen allen Maschinen wechseln können, um einen möglichst effizienten Ein-Schicht-Betrieb zu erreichen und das hat sehr gut funktioniert. Unsere Leute haben sich super auf die neue Situation und die neuen Maschinen eingestellt“, lobt Stolpe seine Mitarbeiter.
Die 5-Achs-Bearbeitungszentren sind jeweils zusätzlich noch mit einem Standby Werkzeugmagazin ausgestattet worden, das bis zu 180 zusätzliche Werkzeuge bereithält. Somit verfügt die Tiltenta 6-2300 über eine Werkzeugkapazität von 220 Plätzen, die Tiltenta 9-2600 sogar über 240 Plätze. „Dank der Standby-Magazine haben wir immer alle Werkzeuge im Eingriff“, zeigt sich auch Michael Nuchte zufrieden. Der Vorarbeiter Zerspanung ist insbesondere von den vielen Details der Hedelius Bearbeitungszentren überzeugt. „Die Maschinen sind gut zugänglich, nicht nur für den Bediener, auch für die Wartung und Instandhaltung, haben kompakte Aufstellmaße, große Sichtscheiben und einen geringen Abstand von Spindelnase zum Tisch“, so Nuchte. Sein Kollege Alexander Janott ergänzt: „Das Verhältnis der Verfahrwege zu den Aufstellmaßen ist sehr gut, damit überzeugt Hedelius.“
Bei Sollich ist man also mit den ersten Hedelius Bearbeitungszentren zufrieden, so zufrieden, dass im Jahr 2020 eine weitere Fräsmaschine angeschafft wurde, natürlich auch mit Heidenhain TNC 640 Steuerung und 29 Kilowatt Spindel.
Quelle: Hedelius Maschinenfabrik GmbH