„Wenn ein Produkt in der Montage eingesetzt wird, ist die Wertschöpfung im Vorfeld bereits weit fortgeschritten. Es gilt daher schon im Vorfeld einige Qualitätskontrollen zu realisieren“ sagt Gökhan Sonuç, Geschäftsführer der Neher Automation GmbH. Zu diesen Qualitätskontrollen zählt bei Neher die akribische Dichtigkeitsmessung, die in den vergangenen stetig weiterentwickelt wurde.
Dichtheit bedeutet im technischen Sinne nur „Frei von Lecks entsprechend des technischen Einsatzgebietes“. Bei genauer Betrachtung sind die gestellten Anforderungen an technische Systeme aber sehr unterschiedlich. Es geht um Wasser, Dampf, Benzin oder Gas, die sehr unterschiedliche Dichtungslösungen benötigen.
„Wo beispielsweise viel Elektrik ist, darf kein Wasser rein. Dafür haben wir Prüfstände, die garantieren, dass das entsprechende Teil auch wirklich dicht ist und verbaut werden kann“, erklärt Sonuç. Zur Messung von Leckagen im Differenzdruckverfahren müssen alle Öffnungen des Prüflings so verschlossen werden, dass sie dem Prüfdruck über eine längere Zeitspanne standhalten. Dazu gibt es zum einen die konventionelle Technologie mit pneumatischen und hydraulischen Antrieben oder eine Kombination aus beiden Antriebsformen, um hier zu Lösungen zu kommen. Dann wird das Bauteil mit definiertem Druck beaufschlagt.
Bis zu 60 Prozent Energieeinsparung
„Wir haben aber auch neue nachhaltige Lösungen im Angebot“, verrät der Geschäftsführer. Weil Pneumatik sehr viel Energie verschlingt, hat Neher mit der DX02e ein Produkt entwickelt, mit dem bis zu 60 Prozent Energieeinsparung im Vergleich zu bisherigen Produkten erzielt werden kann. Dazu wurde der elektrische Antrieb in die Prüfung integriert. So kann auf pneumatische und hydraulische Energie weitestgehend verzichtet werden.
Die Effizienz der Elektromotoren konnte durch neue Materialien und größere Rechnerkapazitäten für die Auslegung in den vergangenen Jahren deutlich gesteigert werden, die der Hydraulik blieb jedoch nahezu gleich, da aus Sicherheits- und Kostengründen der Druck nicht weiter erhöht konnte. Damit wird es jetzt möglich, die Vielzahl der Vorteile eines elektromechanischen Antriebs auszunutzen, wie die geringeren Verschleißerscheinungen der Bauteile.
Ziel ist es, einen Prüfstand direkt in die Montagestraße der Kunden zu integrieren. „Potenzielle Kunden, wie Hersteller von Solaranlagen oder von medizintechnischen Produkten, könnten so wesentlich effizienter agieren“, sagt Sonuç, der auch beim schon bestehenden Kundenkreis einen hohen Bedarf für diese energieeffizienten und geräuscharmen Prüfanlagen registriert hat. vg