Mill 4 Feed-Hochvorschubfräser von Iscar überzeugt.

Iscars Mill 4 Feed-Hochvorschubfräser überzeugt mit kürzerer Bearbeitungszeit, großer Prozesssicherheit, längeren Standzeiten und Kosteneinsparungen von 30 Prozent. (Bild: Iscar)

Karl Walter Formen- und Kokillenbau in Göppingen besteht seit mehr als 60 Jahren. Kerngeschäft sind Kokillen für Alufelgen und Werkzeuge für den Niederdruck- und Schwerkraftguss. Zudem ist Walter ein gefragter Lohnfertiger. Das Unternehmen entwickelt sich stetig weiter und erschließt neue Geschäftsfelder. Das liegt nicht zuletzt am umtriebigen Geschäftsführer Jens Buchert, der immer auf der Suche nach neuen Ideen und Verbesserungen bei den Prozessen ist.

„Wir produzieren viele Motorenteile wie Gehäuse und Beipässe für Turbolader oder auch Ölwannen“, sagt er. „Die stehen aber leider auf der Liste der aussterbenden Arten. Da auch unser Kerngeschäft während der Pandemie stark gelitten hat, haben wir uns etwas Neues einfallen lassen und entwickeln mit einigen Partnern aktuell ein geländegängiges Expeditionsfahrzeug.“

Knapp 30 Mitarbeitende hat Karl Walter Formen- und Kokillenbau. Das Unternehmen beliefert hauptsächlich inländische Kunden aus dem Automotive-Sektor, dem allgemeinen Maschinenbau und verschiedenen anderen Branchen.

Ständige Optimierung von Prozessen

Verarbeitet wird hauptsächlich vergüteter Werkzeugstahl, aber auch „alles was so kommt wie Baustahl, Edelstahl und ab und zu auch mal Kunststoff“, erklärt Buchert. „Unsere Kunden erwarten von uns schnelle und günstige Arbeit. Eine sehr hohe Qualität der Teile versteht sich dabei von selbst“. Unter anderem deshalb ist Buchert auch stets auf der Suche nach besseren Lösungen für seine Prozesse. „Wir leben hier das Kaizen“, erklärt der Geschäftsführer. Vereinfacht lässt sich diese Lebens- und Arbeitsphilosophie als das Streben nach kontinuierlicher Verbesserung beschreiben. Durch die ständige Optimierung von Prozessen entsteht aus der Summe der kleinen Einzelschritte großes Potenzial für Einsparungen und Qualitätssteigerungen.

Dieses Prinzip verfolgt Buchert schon immer, und als er das Unternehmen vor fünf Jahren übernommen hatte, verankerte er die ständige Verbesserung in der Unternehmens-DNA. „Ich brauche kein konkretes Problem, damit ich nach einer besseren Lösung für einen Prozess suche“, bringt er sein Handeln auf den Punkt. „Denn auch wenn ein Prozess heute gut ist, muss er das morgen oder in fünf Jahren nicht mehr unbedingt sein.“

Markus Horn zur Lage in der Werkzeugbranche und Bürokratie

Deshalb wird bei Karl Walter Formen- und Kokillenbau ständig alles hinterfragt. So auch das Fräsen – nicht als Einzellösung bei einem bestimmten Produkt, sondern für die gesamte Produktion. Bisher kam hier ein zweischneidiges Werkzeug eines anderen Herstellers zum Einsatz. „Das lieferte beim Schruppen zwar zufriedenstellende Ergebnisse, aber es war noch deutlich Luft nach oben“, sagt Buchert. Bei einem Gespräch mit seinem Iscar-Team, das aus Florian Schöffler, Beratung und Verkauf, und Steffen Grau, technische Beratung und Vertrieb, besteht, kam auch dieses Thema auf. Die Werkzeugspezialisten ließen sich die Sache schildern und schlugen eine neue Lösung mit neuer Bearbeitungsstrategie vor: Hochvorschubfräsen mit dem Mill 4 Feed.

Gruppenfoto.
Stehen in engem Austausch (von links nach rechts): Florian Schöffler, Beratung und Verkauf; Steffen Grau, technische Beratung und Vertrieb, beide Iscar; und Jens Buchert, Geschäftsführer von Karl Walter Formen- und Kokillenbau. (Bild: Iscar)

Der leistungsstarke Hochvorschubfräser für die wirtschaft­liche Bearbeitung aller Werkstoffe punktet beim Taschen-, Kontur-, Plan- und Drehfräsen. Er besitzt einseitige Wendeschneidplatten (WSP) mit vier Schneidkanten. Durch den positiven Spanwinkel ist das Werkzeug sehr weichschneidend. Der Krafteinfluss auf den Fräser erfolgt überwiegend in axialer Richtung. Damit ist auch ein schwingungsarmes Bearbeiten tiefer Kavitäten möglich. Die WSP für den Mill 4 Feed sind in fünf unterschied­lichen Geometrien und Schneidstoffsorten für alle Werkstoffe ausgeführt. Sie ermöglichen eine Zustellung bis zu drei Millimeter und einen maximalen Vorschub von zwei Millimeter pro Zahn. Die Schneidkanten sind besonders stabil und ermöglichen lange Standzeiten auch bei unterbrochenen Schnitten.

Zitat

„Wir konnten mit dem Mill 4 Feed großes Einsparpotenzial heben.“

Jens Buchert, Karl Walter Formen- und Kokillenbau

Fräser überzeugte beim Testlauf

Da Buchert schon mit Sumocham-Bohrern und Drehwerkzeugen von Iscar gute Erfahrungen gemacht hat, ließ er sich auf einen Testlauf ein. Dabei überzeugte der Fräser mit kürzerer Bearbeitungszeit, großer Prozesssicherheit, längeren Standzeiten und Kosteneinsparungen von 30 Prozent. „Wir konnten mit dem Mill 4 Feed ein großes Einsparpotenzial heben, sonst hätten wir es nicht gemacht“, sagt Buchert. „Jetzt laufen die Iscar-Werkzeuge bei allen unseren Anlagen im Standard.“ Karl Walter Formen- und Kokillenbau setzt das Werkzeug in den Durchmessern 25 und 42 Millimeter ein und nutzt die Fräser für rund 80 Prozent der neuen Fräsbearbeitungen. Nur bei einigen Altprogrammen kommt bei Walter noch die alte Lösung zum Tragen, da die Umprogrammierung zu aufwendig wäre.

Mill 4 Feed

  • axial positiver Spanwinkel
  • Schrägeintauchen
  • zielgerichtete Kühlmittelzuführung an jede Schneide, für eine effiziente Kühlung und Spanabfuhr
  • beschichteter, polierter Grundkörper zum Schutz vor Korrosion und Verschleiß

„Nur bei großen Auskraglängen kam es mit der ursprünglichen Konfiguration zu Vibrationen“, sagt Schöffler. „Das konnten wir aber mit einer anderen Wendeschneidplatte abfangen.“ Statt der ursprünglichen RM-T-Platte mit Stahlgeometrie, kommt nun eine RM-HP-Wendeschneidplatte zum Einsatz. „Die HP wurde eigentlich für die Bearbeitung von Edelstahl und hoch hitzebeständigen Legierungen entwickelt. Bei ihr ist die Schneidkante nicht so stark verrundet – das sorgt für einen ruhigeren Lauf.“

Neben dem breiten Angebot an Werkzeugen und Lösungen ist es vor allem die enge Zusammenarbeit und die hohe Beratungsqualität, die Buchert an Iscar schätzt. „Iscar unterstützt uns bei unserer Weiterentwicklung regelmäßig und tatkräftig mit Input. Da ist aber nicht einfach nur viel Kommunikation, sondern ganz viel Substanz. Denn die Low Hanging-Fruits wie die richtigen Schnittwerte und so weiter haben wir selbst im Blick.“ Als große Herausforderungen sieht Buchert in seiner Branche die Digitalisierung und damit die Industrie 4.0 als Thema der Zukunft. „Und auch hier werden wir wieder unterstützen können“, sagt Grau.

Quelle: Iscar Germany GmbH

Sie möchten gerne weiterlesen?