Die mini-Spannfutter auf der DMG CTX beta 500 halten, was sie versprechen.

Die mini-Spannfutter auf der DMG CTX beta 500 halten, was sie versprechen. (Bild: © anekoho - Fotolia.com)

Die KTR-Gruppe ist ein Familienunternehmen mit hoher Forschungs- und Entwicklungskompetenz, das sich auf Kupplungen, Bremsen, Kühler und Hydraulik-Komponenten für industrielle Anwendungen spezialisiert hat. Und gerade im Kerngeschäft, den Kupplungen mit Durchmessern von 10 mm bis 2 m, gelten höchste Anforderungen. „Gefordert sind kleine Toleranzen und hohe Rundlaufeigenschaften“, sagt Matthias Telker, Leiter Produktionsmanagement bei KTR und verantwortlich für Prozessoptimierungen an allen Fertigungsstandorten.

Im Jahr 2013 kam der große Umbruch. Die Vorgaben waren, die Nebenzeiten, Rüstzeiten und den Ausschuss in der Produktion systematisch zu reduzieren, um die Durchlaufzeit weiter zu optimieren. Daraufhin beschäftigte sich Günter Schleyer, Produktionsleiter bei Tacke, intensiv mit dem Thema. „Einige Maschinen sind turnusgemäß nach Erreichen der Altersgrenze ausgetauscht worden. Deshalb haben wir den Bereich Spannen neu untersucht. Wichtig war uns: Wie stellen wir uns zukünftig auf, wie erhöhen wir die Flexibilität? Wir setzen unter anderem Maschinen mit Pendelbearbeitung für Serien- und Einzelfertigung ein. Hier standen wir am Scheideweg: Einerseits benötigen wir eine spezialisierte Serienfertigung und andererseits eine schnelle, flexible Zelle für die Einzelteile.“ Um das neue Spannsystem sollte sich sein Kollege, Franz-Josef Reder, Produktionsmeister bei Tacke, kümmern. Im Internet stieß Reder auf die

Hainbuch Spannstock

In den hydraulischen Spann-
stöcken findet kein Span mehr Platz, und der Wechsel von Außen- auf Innenspannung geht ganz flugs.

Spannmittel von Hainbuch.

Mietangebot von Hainbuch

Daraufhin wurde der zuständige Außendienstmitarbeiter von Hainbuch, Rudolf Meyer, nach Rheine bestellt. Mit Schleyer und Reder sowie Mitarbeitern aus der Fertigung und Konstruktion hatte sich Meyer an einen Tisch gesetzt und geprüft, welche Spannmittel zu welchen Produkten passen könnten. Um sich aber grundlegend mit der Technik zu beschäftigen, die Handhabung zu testen und zu sehen, ob die Mitarbeiter an der Maschine die Potenziale der Spannmittel nutzen können, wurde das Mietangebot von Hainbuch in Anspruch genommen. Anfang 2014 bekam Tacke das Handspannfutter Torok mit Grundplatte, Spannkopf und Spanndorn zur Erprobungsphase. Für Telker waren die Zeiteinsparungen in der Summe enorm wichtig. „Wie bewährt sich das System im Alltag? Ist es robust und unseren praktischen Anforderungen gewachsen? Können wir somit das Rüsten effizienter gestalten? Natürlich sind auch die Haltekräfte von großer Bedeutung und nicht zuletzt die Wiederholgenauigkeiten. Hier stellt unsere Fertigung hohe Anforderungen“, berichten Schleyer und Reder. „Konventionelle Spannbacken kamen für uns aus praktischen Erfahrungen nicht infrage. Bei unserer Kupplungsfertigung wird mit hohen Schnittgeschwindigkeiten gespant. Nocken und Bohrungen werden gefräst und gebohrt, so dass wir unterschiedlichste Spanformen haben, die nicht die Funktion der Spannmittel beeinträchtigen dürfen. Das Spannmittel soll quasi selbstreinigend sein.“

„Dadurch, dass ich die Spannköpfe nicht tauschen muss, kann ich Rüstzeit einsparen.“
Franz-Josef Reder

Test mit Bravour bestanden

Doch der Einsatz des Handspannfutters Toroks auf einem der Fräsautomaten der Nabenfertigungslinie hat den Test mit Bravour bestanden. Mit diesen Erkenntnissen war der Startschuss für die Zusammenarbeit mit Hainbuch gefallen. Hinzu kommt aber noch laut Schleyer, dass der Produktionsmitarbeiter zwei Maschinen bedienen muss. „Unsere Maschinen müssen eine gewisse Synchronisation in den Laufzeiten haben. Das ist speziell bei der Mehrmaschinenbedienung ein Muss.“

Die Quintessenz daraus? Ein Handspannfutter reicht da nicht aus, es müssen mehr Teile gespannt werden. Tacke gab den Torok zurück, der nur für Testzwecke gemietet wurde. Das Unternehmen bestellte daraufhin eine Spannpalette mit gleich vier hydraulischen Spannstöcken Hydrok in der sechseckigen Ausführung plus Spannköpfe und Spanndorne für das in 2015 avisierte neue Bearbeitungszentrum.

Lösung nach Maß

Hainbuch-Spannmittel

Egal welche Werkstückbearbeitung bei den verschiedenen Kupplungen anfällt, mit den Hainbuch-Spannmitteln ist Tacke dafür gut gewappnet.

Schleyer erklärt: „Das Hainbuch-System ist für unsere Produkte maßgeschneidert, gerade die Flexibilität der Spannköpfe und Spanndorne. Wir nutzen die Köpfe zwar sehr intensiv, aber wir haben immer wieder spezielle Bauteile, bei denen wir Dorne einsetzen. Parallel dazu haben wir auch die für 2015 bestellten Drehautomaten von vornherein für den Einsatz mit dem Hainbuch-System vorgesehen. Hier kommt das Spannfutter Toplus mini zum Einsatz. So haben wir ein durchgängiges System, egal ob beim Drehen oder Fräsen. Wir können innerhalb des Baukastens jetzt tauschen und sind dadurch deutlich flexibler.“

Komplette Fertigung

Durch die neuen Drehautomaten, in Verbindung mit den neuen Spannzeugen, lassen sich bestimmte Kupplungsbaureihen komplett in einer Aufspannung fertigen. Reder erinnert sich: „Die Neuinvestitionen in der Fertigung eröffnen uns hier ganz neue Möglichkeiten. So können wir verschiedene Bearbeitungsschritte bündeln und reduzieren so die Durchlaufzeiten.“

Auch Telker ist sich sicher, dass die Entwicklung dahin gehen wird. Damit spart man sich viel Zeit, Geld und gewinnt an Flexibilität. Zusammenfassend hat sich der ganze Aufwand für die KTR-Gruppe mehr als gelohnt. Die geforderten Qualitäten lassen sich nun mit einfacheren Mitteln erreichen. Die Rohlinge werden eingespannt und schon kann es losgehen. Umspannen und Zwischenmessungen sind überflüssig, und die Rüstzeiten haben sich erheblich reduziert. Auch bei der Mehrmaschinenbedienung konnten Rüstzeiten reduziert und Fertigungsabläufe besser synchronisiert werden.

Überzeugende Zuverlässigkeit

Handling und Zuverlässigkeit der Spannmittel haben zusätzlich an allen Einsatzorten überzeugt. Reder: „Der Einsatz der Hainbuch Spannsysteme war ein echter Schritt nach vorne. Die Fertigung wurde vereinfacht, die Fertigungstoleranzen werden perfekt eingehalten, und die Fertigung wurde schlanker und flexibler.“ Telker schwärmt: „Mit den neuen Spannmitteln haben wir auf breiter Front Vorteile erzielen können. Somit ist die Performance ganz beachtlich gestiegen.“ Doch wie sieht es mit den Haltekräften aus? Bombenfest, und das, obwohl bei nur 5 mm gespannt wird.

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