Klein, aber leistungsstark: Das unter gängige Stangenlader passende Knoll-LubiCool®-S-Hochdruckaggregat erzeugt einen Hochdruck bis zu 100 bar, was kurzbrechende Späne verursacht und höhere Schnittgeschwindigkeiten ermöglicht.(Bild: Knoll)
Für die diffizile Drehbearbeitung von VA-Materialien sind Werkzeuge mit innerer Kühlmittelzuführung und eine KSS-Hochdruckanlage von entscheidendem Vorteil. Daher hat die Sensorgehäusefertigung bei IFM in Tettnang ihre Kurz- und Langdrehautomaten mit Hochdruckaggregaten von Knoll nachgerüstet.
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Fortschritte in der Produktion werden im Wesentlichen von Automatisierungs- und Digitalisierungstechnik bestimmt. Einer der wichtigsten diesbezüglichen Ausrüster ist die IFM-Unternehmensgruppe – weltweit führend in der Entwicklung und Herstellung von Sensoren, Steuerungen und Systemen. Am Standort Tettnang sind unter anderem Entwicklung und Fertigung angesiedelt. „Diese wichtigen Abteilungen arbeiten sehr eng verzahnt, was sich vorteilhaft auf Produktverbesserungen, Neuprodukteinführungen und Wirtschaftlichkeit auswirkt“, erklärt IFM-Technikreferent Frank Watzlawik.
Insbesondere die Produktion wird permanent optimiert. Das gilt für die Montage, die bereits weitgehend automatisiert abläuft, aber auch für die Zerspanung – zum Beispiel in der sogenannten Hülsenfertigung. „Bis vor 20 Jahren ließen wir die Gehäuse für induktive Sensoren extern herstellen“, erinnert sich Matthias Finsterle. „Sie wurden damals aus Vollmaterial gefertigt. Dann beschlossen die Verantwortlichen, diese Vorfertigung ins Haus zu holen. Eine Neuentwicklung ermöglichte es, die Gehäuse aus kalibrierten VA-Rohren herzustellen. Das heißt, der Innendurchmesser erfordert keine weitere Bearbeitung, nur außen mussten Gewinde angebracht werden.“
Was damals mit einer ersten Langdrehmaschine begann, ist heute ein eigenständiger Bestandteil der zentralen Vorfertigung, der zur IFM Electronic GmbH gehört. Auf zwölf Kurz- und Langdrehmaschinen entstehen täglich rund 25.000 Sensorgehäuse, alle aus Edelstahl 1.4404 (umgangssprachlich ‚V4A‘) in 220 Varianten. Matthias Finsterle, der von Beginn an die Verantwortung für diese Zerspanung trägt, erklärt, dass IFM damit sämtliche Sensorbaureihen von M8 bis M30 ausstattet, also kapazitive und induktive Sensoren ebenso wie Produkte der Druck-, Strömungs- und Wärmesensorik. Die Hülsen werden an alle IFM-Produktionswerke weltweit geliefert.
(Bild: mi-connect)
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2021 gab Matthias Finsterle die Gruppenleitung an seinen Kollegen Jakob Sauter ab, der sich seitdem vorwiegend um die Kapazitätsplanung und Organisation der insgesamt 15 Beschäftigten in Fertigung und Qualitätsprüfung kümmert. So kann sich Finsterle als Technik-Verantwortlicher ganz darauf konzentrieren, die Maschinen hinsichtlich Produktivität und Qualität zu optimieren. Sein erstes Ziel: die Prozesssicherheit zu verbessern und Maschinenstillstandzeiten zu verringern.
Die Verantwortlichen der IFM-Hülsenfertigung Matthias Finsterle (links) und Jakob Sauter (Mitte) sind von ihrem Knoll-Hochdruckaggregat LubiCool-S begeistert. Sie loben nicht nur das Produkt, sondern auch die kompetente Beratung durch Knoll Area Sales Manager Ralf Spöcker. Ihr Urteil: „Die Zusammenarbeit mit Knoll ist seit vielen Jahren vorbildlich.“(Bild: Knoll)
Suche nach einer nachrüstbaren Hochdruckanlage
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„Da wir ausschließlich langspanenden Edelstahl bearbeiten, kam es in der Vergangenheit vor allem an unseren Maier-Langdrehmaschinen sowie an der als Kurzdreher eingesetzten Sprint 20 von DMG Mori vermehrt zu Spänestau und infolgedessen zu Werkzeugbrüchen und Maschinenstillständen“, erklärt Matthias Finsterle. „Das liegt daran, dass deren Linearwerkzeugträger nur geringen Platz zwischen den Werkzeugen bieten und die Kühlschmierstoff-Versorgung über Standard-Volumenpumpen die Späne nicht wegbringt.“
Der Lösungsansatz: Bei Werkzeugen mit innerer Kühlmittelzufuhr und einer entsprechenden Hochdruckpumpe sollte das Problem behoben sein, war sich Finsterle sicher. Schließlich lagen bereits Erfahrungen mit Hochdruckversorgung bei anderen Maschinen vor. Der Technik-Verantwortliche machte sich also auf die Suche nach einer nachrüstbaren Hochdruckanlage, die sich für Lang- und Kurzdrehmaschinen eignet.
Die als Kurzdreher eingesetzte Sprint 20 von DMG Mori: IFM produziert mit dieser Maschine im Drei-Schicht-Betrieb Adapterstücke für die Fluidsensorik.(Bild: Knoll)
Eine interessante Lösung konnte ihm Ralf Spöcker, Area Sales Manager bei Knoll Maschinenbau, bieten. Eigentlich war er wegen eines Späneförderers im Bereich Werkzeugbau im Haus. Da aber auch die Hülsenfertigung schon von Anfang an Langdrehmaschinen mit KSS-Pumpen und Scharnierbandförderer von Knoll ausstattete, war ein Besuch bei Matthias Finsterle obligatorisch. Als das Gespräch auf die benötigte Hochdruckversorgung kam, hatte Spöcker eine mögliche Lösung parat: die mobile Knoll-Hochdruckstation LubiCool-M. Sie ist in der Lage, einen KSS-Druck von bis zu 150bar und einen Volumenstrom bis 27l/min zu erzeugen.
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Die auf der DMG Mori Sprint 20 gefertigten Adapterstücke enthalten ein Außengewinde, Einstiche und eine Querbohrung.(Bild: Knoll)
Dieser Knoll LubiCool-M versorgt einen Langdrehautomaten mit Hochdruck. Außerdem reinigt er den aus der Werkzeugmaschine stammenden KSS mittels Filtervlies und entfernt die Schmutzlast direkt aus dem Kreislauf. Der LubiCool-M verhindert somit äußerst effektiv die Aufkonzentration von Feinstpartikeln im gesamten Medium.(Bild: Knoll)
Genau das, was Matthias Finsterle suchte. Zumal der LubiCool-M mit dem Knoll-Kompaktfilter KF mit Filtervlies ausgestattet ist, der einen automatisierten Filterprozess mit einer Filterfeinheit bis 20Mikrometer gewährleistet. „An anderen Maschinen haben wir Hochdruckeinheiten mit Patronenfiltern installiert“, erwähnt Finsterle. „Die müssen wir fast täglich reinigen, was mit enormem Aufwand und dementsprechenden Maschinenstillstandzeiten verbunden ist. Außerdem reicht deren Filterfeinheit nicht für die feinen Kanäle der innengekühlten Werkzeuge aus.“
Hülsen mit M18-Gewinde, die auf dem mit Knoll LubiCool-M ausgestatteten Langdrehautomaten gefertigt wurden.(Bild: Knoll)
Neu entwickeltes LubiCool-S-Gerät
So fiel die Entscheidung schnell. Ebenso schnell konnte Knoll den LubiCool-M liefern. Mit dem erfolgreichen Einsatz stellte sich bei Matthias Finsterle und dem Team der Hülsenfertigung der Wunsch ein, weitere Maschinen mit einer solchen Hochdruckeinheit auszustatten. Bei seinem nächsten Besuch vor Ort konnte Ralf Spöcker ein weiteres, neu entwickeltes Knoll-LubiCool-Gerät vorstellen, in Größe S. Es ist mit nur 663Millimeter Höhe, einer Tiefe von 635Millimeter und 985Millimeter Länge so kompakt, dass es unter gängige Stangenlader passt – ideal für die Hülsenfertigung, die mit beschränktem Platzangebot klarkommen muss.
LubiCool-S von Knoll
kompakte Bauweise – ideal für beengte Platzverhältnisse
attraktiver Preis und kurze Lieferzeit
verschleißfeste Hochdruckpumpe für lange Standzeit und hohe Prozesssicherheit
effektive Filtration durch preisgünstiges Filterelement
SmartConnect-Steuerung für einfache, intuitive Bedienung
farbige LED-Statusanzeige
zahlreiche ergänzende Optionen
schnelle Plug-and-Play-Installation und Nachrüstung
Bei den inneren Werten – Hochdruck bis zu 100bar und ein Volumenstrom bis 23l/min – steht der LubiCool-S seinem größeren Bruder nicht entscheidend nach, wie Matthias Finsterle versichert. Bedenken hatte er jedoch, da hier kein Bandfilter, sondern ein austausch- und reinigbares Filterelement zum Einsatz kommt. Um ihn zu überzeugen, dass die Wartungsintervalle in einem verträglichen Rahmen bleiben, stellte Knoll ein Testgerät zur Verfügung. Es wurde an einer Kurzdrehmaschine installiert, die – wie alle anderen Maschinen in der Hülsenfertigung – im Drei-Schicht-Betrieb läuft.
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Beim Knoll LubiCool-S lässt sich das Filterelement ganz einfach und in nur fünf Minuten wechseln. Bei IFM in der Hülsenfertigung ist dies trotz Drei-Schicht-Betrieb des Kurzdrehautomaten nur alle sechs Wochen erforderlich.(Bild: Knoll)
Prozesssicheres Zerspanen und auch die Filtertechnik überzeugt
„Die Leistung des Knoll LubiCool-S gewährleistet ein prozesssicheres Zerspanen unserer Edelstahlprodukte. Auch die Filtertechnik hat uns überzeugt“, berichtet Gruppenleiter Jakob Sauter. „Nur alle sechs Wochen müssen wir das Filterelement austauschen, was durch ein Zweites nicht länger als fünf Minuten dauert. Anschließend können wir den verschmutzten Filter reinigen und für den nächsten Einsatz bereitstellen.“
Ein Highlight der gesamten LubiCool-Baureihe ist die völlig unkomplizierte, intuitive Bedienung. Hierfür entwickelte Knoll das neue Steuerungskonzept ‚SmartConnect‘, das ein kleines Touchdisplay enthält, über das der Anwender die gewünschte Druckstufe und andere Parameter einstellen kann.(Bild: Knoll)
Jakob Sauter und Matthias Finsterle sind von beiden Knoll-LubiCool-Geräten rundum begeistert: „Das beginnt schon bei der kompetenten Produktberatung, die gezielt für unseren Anwendungsfall ausgelegt war und die wirtschaftlichste Lösung im Fokus hatte.“ Als weitere Pluspunkte heben sie die schnelle Lieferfähigkeit und die einfache Installation hervor: „Knoll lieferte tatsächlich eine Plug-and-Play-Lösung mit allen Zubehörteilen – wie zum Beispiel Schlauchpakete und Anschlüsse – abgestimmt auf die jeweilige Maschine. Außerdem bekamen wir eine fachliche Einweisung während der Anlaufphase. Wenn dann doch ein technisches Problem auftauchte, konnte uns stets die Hotline mit der Fachabteilung weiterhelfen.“
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LubiCool-S von hinten: Knoll liefert die Hochdruckanlage für Plug-and-Play – komplett mit Schlauchpaket, Zubehör und maschinenspezifischer Schnittstelle.(Bild: Knoll)
Am Wichtigsten ist jedoch der gute Kosten-Nutzen-Faktor der Knoll-Hochdruckanlagen LubiCool, der sich sowohl auf Anschaffungs- als auch Betriebskosten bezieht. „Durch den Hochdruck erreichen wir eine stark verbesserte Spankontrolle, sodass die Maschinenstillstandzeiten auf ein Minimum gesunken sind“, freut sich der Technikverantwortliche Finsterle. „Zudem konnten wir die Stückzeiten reduzieren. Denn durch die gezielte Schmierstoffzuführung mit Hochdruck an die Werkzeugschneide sind höhere Vorschub- und Schnittgeschwindigkeiten möglich, ohne Einbußen an der Werkzeugstandzeit hinnehmen zu müssen.“
Bis zu acht schaltbare Ausgänge sorgen beim Knoll-Hochdruckgerät LubiCool-S dafür, dass die Werkzeugmaschine – hier die DMG Mori Sprint 20 – bedarfsgerecht mit Kühlschmierstoff versorgt wird.(Bild: Knoll)
Gruppenleiter Sauter erwähnt als zusätzlichen positiven Effekt, dass durch die inneren KSS-Kanäle der Werkzeuge ein aufwendiges Einstellen oder Nachjustieren der flexiblen Kühlmitteldüsen nach dem Werkzeugwechsel entfällt. Zudem hebt er die Energieeffizienz und geringe Geräuschentwicklung durch frequenzgesteuerte Pumpen hervor.
Das Fazit der beiden Verantwortlichen: „Aus diesen positiven Erfahrungen heraus werden wir sukzessive weitere Drehmaschinen mit einer Knoll-Hochdruckanlage LubiCool-S oder -M ausrüsten, je nach Anforderung und räumlichen Gegebenheiten.“