Fräser RF 100 Sharp.

RF 100 Sharp: Fräser speziell für die effektive Zerspanung weichzäher Werkstoffe in allen Maschinenverhältnissen. (Bild: Gühring)

Mit einem Ergebnis von 650 Minuten Standzeit und einem guten Zeitspanvolumen übertrifft der VHM-Fräser RF 100 Sharp von Gühring die Erwartungen der LB-Fertigungsservice. Selbst unter instabilen Maschinenbedingungen meistert ein einziger Fräser den gesamten Auftrag – und das nahezu ohne Verschleiß.

Die Kernkompetenz der 2005 gegründeten LB-Fertigungsservice liegt in der Herstellung anspruchsvoller mechanischer Bauteile. Neben qualifizierten Serienfertigungen ist das Familienunternehmen hauptsächlich auf die Fertigung von Einzelteilen spezialisiert. Ob Muster, Prototypen oder Nischenprodukte – LB Fertigungsservice muss den Projekt-Anforderungen auch in wirtschaftlicher Hinsicht jederzeit gerecht werden.

„Einzelteile sind unser Geschäft. Wir zeichnen uns durch Schnelligkeit bei der Fertigung aus. Dann muss ein Auftrag funktionieren“, erklärt Fertigungsleiter Stefan Petermann. „Wenn wir Fragen haben, benötigen wir zeitnah eine Antwort. Und darauf können wir bei Gühring zählen.“

Als das Unternehmen LB-Fertigungsservice mit einem neuen Auftrag vor einer Herausforderung steht, zögert Petermann nicht, seinen Gühring-Ansprechpartner um Hilfe zu bitten. Und Walter Wolf, Außendienstmitarbeiter bei Gühring, eilt dem langjährigen Kunden zur Hilfe.

Stefan Petermann (links) und Walter Wolf.
Stefan Petermann (links), Fertigungsleiter LB-Fertigungsservice und Walter Wolf, Außendienstmitarbeiter bei Gühring. (Bild: Gühring)

Insgesamt sollen vier Bauteile gefertigt werden, die später in der Textilherstellung Anwendung finden. Die Bearbeitung des Rohteils erfolgt von zwei Seiten. Dabei sollen je Seite zwei tiefe Absätze gefräst werden. Doch neben der Absatztiefe stellt insbesondere die hierfür vorgesehene Maschine den Anwender vor eine Herausforderung: Die Maschine mit SK40 ist bereits seit 18 Jahren bei der LB-Fertigungsservice im Einsatz – und stellt aufgrund ihrer instabilen Maschinenverhältnisse hohe Anforderungen an das Werkzeug.

Das Einsatzgewicht des Rohteils, bestehend aus dem Werkstoff 16MnCr5 Einsatzstahl, bringt 82 Kilogramm auf die Waage. Nach der Fräsbearbeitung werden nur noch 16,8 Kilogramm des Einsatzstahls übrig sein: ein Zerspanvolumen von knapp 80 Prozent. Mit Ausnahme eines Aufmaßes von ein Millimeter wird für den gesamten Zerspanungsprozess ein einziger Fräser benötigt.

Schnell wird klar: Um den wirtschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden, ist ein gutes Zeitspanvolumen und eine hohe Prozesssicherheit unerlässlich. Die Herausforderung liegt auf der Hand: eine anspruchsvolle Fräsbearbeitung unter instabilen Maschinenbedingungen. Für Außendienstmitarbeiter Wolf ist klar: „Hier haben wir nur mit der langen Ausführung des RF 100 Sharp eine Chance.“

Auf der Hurco anspruchsvolle mechanische Teile fertigen.
Auf der Hurco fertigt LB-Fertigungsservice anspruchsvolle mechanische Teile. (Bild: Gühring)

Für den tiefen Absatz, der ins Bauteil gefräst werden soll, ist die Länge des Fräsers entscheidend. Neben dem Fräser RF 100 Diver setzt der Kunde bereits den RF 100 Speed ein. „Der Speed ist ebenfalls in einer langen Ausführung verfügbar, hat aber im Vergleich zum Sharp einen geringeren Spanwinkel. Dieses Werkzeug hätte auf dieser Maschine zu viel Druck aufgebaut – das hätte nicht funktioniert“, so Wolf.

Mit seiner Empfehlung trifft Wolf ins Schwarze. Dank des hohen Spanwinkels und der sehr scharfen Schneiden übertrifft der RF 100 Sharp alle Erwartungen. Nach 3,5 Bauteilen und einer Standzeit von 574 Minuten überprüfen Petermann und Wolf den Fräser. Und stellen dabei nahezu keine Verschleißspuren fest. Daran ändert auch die Fertigstellung des vierten und letzten Bauteils nichts – weder Mikroausbrüche noch Eckenausbrüche sind zu erkennen.

Das Ergebnis: Der Fräser erreicht eine Standzeit von 650 Minuten bei einem beeindruckenden Zeitspanvolumen von 2.560 cm3 – trotz der langen Werkzeugauskraglänge des Werkzeugs und den schlechten Maschinenverhältnissen. Damit übertrifft der RF 100 Sharp die Erwartungen des Kunden erheblich: „Wir hatten insgesamt vier Fräser für den Auftrag geordert – ein Werkzeug pro Bauteil. Letzten Endes haben wir den gesamten Auftrag mit nur einem Werkzeug geschafft,“ freut sich Petermann. Auch Wolf zeigt sich beeindruckt: „Das Ergebnis ist der Wahnsinn.“

Durch die herausragenden Produkteigenschaften eignet sich die Gühring-Neuheit speziell für die Bearbeitung weich-zäher und hochlegierter Werkstoffe. Mit ­einem Spanwinkel von 12° fräst sich das VHM-Werkzeug leistungsstark und laufruhig durch anspruchsvolle Werkstoffe – und ist dabei außergewöhnlich leichtschneidend.

Vier ungleich geteilte Schneiden erhöhen die Laufruhe des Fräsers.
Vier ungleich geteilte Schneiden erhöhen die Laufruhe des Fräsers bei der Bearbeitung. (Bild: Gühring)

Ein weiterer großer Vorteil, von dem insbesondere die LB-Fertigungsservice profitiert: Der RF 100 Sharp glänzt mit Leistungsstärke unter allen Einsatzbedingungen. Auch auf instabilen Maschinen. Dank des zähen Hartmetalls werden Werkzeugausbrüche selbst bei sehr instabilen Maschinenbedingungen verhindert. Der optimierte Facettenanschliff wirkt schwingungsdämpfend und erhöht die Laufruhe und Standzeit, während die Eckenschutzfase für maximale Stabilität und Kantenfestigkeit sorgt.

Den geringen Verschleiß, den der verwendete Fräser nach einer Standzeit von 574 Minuten aufweist, ist außerdem auf die AlCrN-Beschichtung zurückzuführen. Diese sorgt für einen hohen Verschleißschutz.

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Der RF 100 Sharp bereichert das Gühring-Portfolio als erster Fräser in einer überlangen Ausführung. Im Gegensatz zum normierten Fräser weist diese Variante eine längere Schneide auf, basiert aber auf „lang (DIN)“. Für noch größere Tiefen steht der RF 100 Sharp als mittellange Ausführung zur Verfügung, welche so konzipiert wurde, dass die Schneide mehr als 50 Prozent der Reichweite ausmacht. Damit bietet der bislang schärfste Fräser von Gühring für jeden Anwendungsfall die richtige Länge. Ein Vorteil, von dem die LB-Fertigungsservice in diesem Fall profitieren konnte.

Für Petermann steht fest: Auch für die übrig gebliebenen drei Fräser findet er Verwendung. Denn neue Herausforderungen erfordern neue Werkzeuge, um wettbewerbsfähig zu bleiben. „Wir haben 30 Jahre Erfahrung im Fräsen, aber es gibt immer so viel Neues. Wenn du auf derselben Stelle stehen bleibst, wird es nicht besser“, erklärt er.

Mit Gühring habe er einen Partner gefunden, der nicht nur Werkzeuge verkauft, sondern auch wertvolles Know-how teilt. Das sind die besten Voraussetzungen, um weiterhin gemeinsame Herausforderungen schnell und effizient zu meistern.

Quelle: Gühring KG

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