Die 3Win in Aachen ist ein ambitioniertes Sondermaschinenbau-Unternehmen mit 27 Mitarbeitenden. Dagmar Wirtz, Gründerin und geschäftsführende Gesellschafterin, erklärt: „Der Maschinenbau ist unsere Basis. Aber in den 20 Jahren unseres Bestehens haben wir uns konsequent weiterentwickelt und engagieren uns heute auch in Forschungsprojekten mit verschiedenen Unis und Hochschulen sowie in angewendeter Digitalisierung.“
Die in St. Gallen studierte Betriebswirtin pflegt eine Unternehmensführung, die partnerschaftlich gegenüber Mitarbeitenden, Kunden und Lieferanten ist. „Schließlich steht 3Win dafür, dass bei unseren Geschäften jeder Beteiligte gewinnen soll“, betont Wirtz. Als weiteres Kennzeichen ihres Unternehmens nennt sie die Offenheit für Ideen und gibt ein Beispiel: „In der Pandemiezeit haben wir erst einen kontaktlosen Handdesinfektionsmittelspender mit großem Tank entwickelt. Daraus entstand noch ein zweites Projekt: ein ebenfalls kontaktlos funktionierender Weihwasserspender, von dem nun zwei Exemplare im Augsburger Dom stehen.“
Neben Kundenprojekten beschäftigt sich 3Win auch mit Innovationen im Arbeitsprozess. Aktuell beteiligt sich das Unternehmen im Auftrag der StädteRegion und Stadt Aachen am Projekt „Digitale Werkstatt“. Dabei soll ein Weiterbildungsangebot für Facharbeiter in mittelständischen Maschinenbauunternehmen entwickelt werden, das sich mit einer Produktionsumgebung beschäftigt, die Elemente aus „Industrie 4.0“ und der Digitalisierung enthält. „Mit der ‚Digitalen Werkstatt‘ wollen wir am Beispiel unseres eigenen Unternehmens zeigen, wie Digitalisierung umgesetzt werden kann und welche effizienzsteigernde Potenziale damit verbunden sind“, sagt Wirtz.
3Win nimmt an großem Digitalisierungsprojekt teil
Das Projekt beschäftigt sich mit der Digitalisierung in der Verwaltung, in der Montage und nicht zuletzt in der Fertigung, die bei 3Win unter anderem das CNC-Fräsen und CNC-Drehen von Aluminium, Edelstahl, Guss, Buntmetall und Kunststoff umfasst. Gewissermaßen als Keimzelle der Digitalisierung identifizierten die Fertigungsverantwortlichen die Werkzeugerfassung und -einstellung sowie die Vernetzung der Messgeräte mit den Maschinen. Zum erweiterten Fertigungsteam bei 3Win gehört Gerd Jungen. Der Geschäftsführer der Jungen Zerspanungswerkzeuge berät und beliefert 3Win seit fünf Jahren mit Werkzeugen und Zubehör.
Jungens Vorschlag fürs 3Win-Digitalisierungsprojekt: „Investieren Sie in ein Haimer-Microset-Werkzeugvoreinstellgerät Uno Premium. Das ist für ein Unternehmen mit einer überschaubaren Anzahl an zu vermessenden Werkzeugen genau das Richtige. Damit können Sie die Drehwerkzeuge mit VDI30, die Fräser mit SK40, Capto- und auch andere Werkzeugaufnahmen problemlos einstellen beziehungsweise vermessen. Dazu kommt die Möglichkeit der digitalen Datenübertragung, was für die Zukunft wegweisend ist.“
Der Vorschlag stieß auf Interesse. Denn 3Win nutzt schon seit Jahren verschiedenste Haimer-Produkte wie Werkzeugaufnahmen SK40 in Weldon- und Spannzangenfutter-Ausführung, das Zentriergerät Centro und den Universal-3D-Taster. Auch die VHM-Fräser Haimer Mill kommen bei 3Win zum Einsatz. „Wir wissen aus Erfahrung, dass von Haimer nur beste Qualität und Präzision geliefert wird“, versichert Jungen. „Das gilt auch fürs Voreinstellgerät Uno Premium, bei dem die Wiederholgenauigkeit bei ±2 Mikrometer liegt und die Rundlaufgenauigkeit an der Spindel ebenfalls zwei Mikrometer beträgt.“
Den notwendigen Rest an Überzeugungsarbeit leisteten die Haimer-Mitarbeiter Grünheit, Kolvenbach und Gebauer mit einem Haimer-Vorführmobil, das mit modernsten Werkzeugaufnahmen sowie Schrumpf-, Wucht- und Voreinstellgeräten ausgestattet ist. Auf dem Hof geparkt, konnten alle interessierten 3Win-Mitarbeitenden und späteren Nutzer im Vorführmobil das Haimer-Microset-Werkzeugvoreinstellgerät ausprobieren. Auch Chefin Dagmar Wirtz ließ sich das nicht entgehen: „Durch die sehr kompetente Beratung und das praktische Erleben waren wir sicher, dass uns diese Maschine im Produktionsprozess voranbringt.“
Die Vorteile dieser Anschaffung sind nachvollziehbar. Nachdem die Werkzeuge bisher auf der jeweiligen Maschine eingemessen werden mussten, waren die Rüstzeiten ziemlich lang. Daraus resultierten unerwünschte Maschinenstillstände, die unterm Strich viel Geld kosteten.
Das kann das Werkzeugvoreinstellgerät Microset Uno Premium
Mit dem Uno Premium kann von nun an jedes Werkzeug hauptzeitparallel voreingestellt werden. Zusätzliche Effizienz entsteht durch die Möglichkeit zur digitalen Datenübertragung zwischen dem CAD/CAM-System, dem Uno Premium und den Werkzeugmaschinen.
Ulrich Vennemann, Haimer-Vertriebsleiter Nord, erklärt: „Mit dem Gerät liefern wir Postprozessoren für die 50 gängigsten Werkzeugmaschinensteuerungen und können dadurch die erfassten Daten direkt an die jeweilige Maschine senden. Der Bediener muss keine Werte mehr eintippen. Zahlendreher und andere Fehleingaben werden zuverlässig vermieden, was einer prozesssicheren Bearbeitung zugutekommt. Das ist der erste Schritt zur Digitalisierung im Werkzeugmanagement.“
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Vor der Investitionsentscheidung wollte Wirtz jedoch auch die Belegschaft von der Idee für das Haimer-Werkzeugvoreinstellgerät und dessen digitaler Integration begeistern. So organisierte Jungen, dass eines der fünf Vorführmobile aufs Firmengelände kam. Wer wollte, bekam eine ganz gezielte Beratung und Vorführung, die sich selbst die Firmenchefin nicht entgehen ließ. Ihr Urteil: „Das Uno Premium ist tatsächlich so einfach zu bedienen, dass es auch mir als Nicht-Technikerin mühelos gelingt. Die Vorteile für den Produktionsprozess überzeugten auch unsere Zerspanungsfachleute.“
Haimer lieferte das Werkzeugvoreinstellgerät, installierte es im Messraum und schulte die Belegschaft darauf. Jungen erklärt: „Aufgrund seiner robusten, langlebigen Grauguss-Konstruktion und der thermooptimierten Werkstoffkombination könnte es auch in der Werkstatt zuverlässig eingesetzt werden. Aber im Messraum ist es exklusiver positioniert und durch die digitale Datenweitergabe zur Maschine kostet das keine zusätzliche Zeit.“
Für das Fertigungsteam war die damit verbundene Umstellung kein Problem. Im Gegenteil: Alle freuten sich über die Vorteile wie zum Beispiel die reduzierte Stillstandzeit der Maschinen und die höhere Prozesssicherheit. Jungen berichtet auch von weniger Ausschuss, einer konstanten Qualität der Produkte und verbesserten Werkzeugstandzeiten.
Sein Resümee: Die Werkzeugvoreinstellung – speziell mit den Microset-Geräten – lohnt sich für jedes zerspanende Unternehmen, auch wenn es nur eine Werkzeugmaschine hat. Er rechnet vor: „Wenn die Maschine dadurch jeden Tag eine Stunde weniger stillsteht, sind das über den Daumen kalkuliert 100 gesparte Euro. Damit hat sich die Investition in ein solches Microset Uno Premium schon nach einem halben Jahr amortisiert.“
Quelle: Haimer GmbH