Fit für die Zukunft dank Roboterhandlingsysteme von Kasto
Redaktion "Fertigung"Redaktion"Fertigung"
Die Digitalisierung und Vernetzung von Produktions- und Logistikprozessen ist in der Metallverarbeitung auf dem Vormarsch.(Bild: Kasto Maschinenbau)
Automatisierte Roboterhandling‑Lösungen haben metallverarbeitende Unternehmen bereits entscheidend vorangebracht. Integriert in Lager‑, Säge‑ und Nachbearbeitungsprozesse ermöglichen sie gesteigerte Effizienz, geringere Kosten und Flexibilität.
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Für metallverarbeitende Unternehmen sind platzsparende Lager und leistungsstarke Sägen unentbehrliche Helfer, um Blech- und Langgut zu bevorraten und zuzuschneiden. Wenn die Prozesse zudem mann- und reibungslos ablaufen sollen, kommen Roboter ins Spiel. Sie sorgen für ein automatisiertes Handling und übernehmen die komplette Anarbeitung der gesägten Abschnitte.
In der Intralogistik geht es um Schnelligkeit und Flexibilität – der hohe Kostendruck und der internationale Wettbewerb verlangen nach einer digitalisierten Fertigung. Welches Potenzial in smarter Logistik steckt, weiß der Lager-, Säge- und Handhabungstechnik-Spezialist Kasto. Das Unternehmen aus Achern ist zum einen durch seine Technologien für sämtliche Prozesse im Lager, aber auch für die Logistik- und Bearbeitungsschritte davor und danach bekannt.
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So sind beispielsweise Bandsägen der Serie Kastotec oder die Kreissäge Kastovariospeed aus dem Alltag vieler Metallverarbeiter nicht mehr wegzudenken. „Sägen bedeutet heute weit mehr als einfach nur ein Stück Metall zu trennen. Das ist ein wichtiger Schritt, der meist am Anfang einer Prozesskette steht“, erläutert Sönke Krebber, Mitglied der Geschäftsleitung bei Kasto.
Oft genügt die Säge allein nicht mehr den Ansprüchen der Metallverarbeiter. Sie müssen kleine Losgrößen fertigen, die Anarbeitung samt Folgeprozessen soll im Paket mit drin sein, gleichzeitig dürfen die Personalkosten nicht steigen. Die Unternehmen denken um, sie planen entweder direkt einen Roboter an der Säge mit ein oder rüsten nach. Kasto ist bereit für die automatisierte Produktion und unterstützt seine Kunden bei der vollautomatischen Abfuhr, Nachbearbeitung und Palettierung mit einem Roboterhandlingsystem.
Das System Kastosort nutzt Industrieroboter von ABB und basiert auf einer dezentral selbstorganisierten Programmlogik. Dadurch ist weder ein Teach-in erforderlich noch muss der Anwender irgendetwas programmieren. Alle benötigten Informationen erlangt der unermüdliche Kollege durch die Kommunikation mit dem ERP-System im Unternehmen oder den vor- und nachfolgenden Maschinen. Dies sichert die Flexibilität und ermöglicht das Handling aller anfallenden Dimensionen. Volker Bühler erklärt: „Wir decken eine unglaubliche Vielfalt ab – die Roboter können sowohl Teile in der Größe einer Münze greifen als auch sehr schwere Stangen ohne Zutun des Bedieners anpacken.“
Die Entnahme der Sägeabschnitte und zahlreiche weitere Aufgaben von Entgraten und Anfasen über Zentrieren und Gewindeschneiden, Markieren und Bedrucken bis hin zum Sortieren, Abstapeln und Kommissionieren können mit der Roboter-Anbindung Kastosort automatisiert werden.(Bild: Kasto Maschinenbau)
Individuelle Konzepte
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Je nach Auftrag wird ein optimales Stapelbild mit der höchsten Packdichte in den Ablagebehältern berechnet. Der Roboter ist in der Lage, diesen Stapel sauber und ordentlich automatisch an den Gegenstand anzupassen, der eingelagert wird. Auch Greifer und Greifkonzepte fördern Packdichte und Ablaufsicherheit. Diese zupackenden Helfer entwickelt Kasto individuell – das können Vakuumsauger, mechanische oder Magnetgreifer sein. Software und Elektrokonstruktion stammen ebenfalls von den Ingenieuren aus Achern. Aber auch Wechselstationen, Palettenaufnahmen und Systeme zur Spänebeseitigung sucht das Team rund um Volker Bühler passend zur Anwendung aus.
Die Vorteile des Roboterhandlings mit Kastosort überzeugen: Der Anwender arbeitet wirtschaftlicher, erhöht seine Maschinenauslastung und die Standzeiten seiner Werkzeuge durch intelligente Programmabläufe.(Bild: Kasto Maschinenbau)
Die Vorteile des Roboterhandlings mit Kastosort überzeugen: Der Anwender arbeitet wirtschaftlicher, erhöht seine Maschinenauslastung und die Standzeiten seiner Werkzeuge durch intelligente Programmabläufe. Wird im Bearbeitungszentrum etwas verändert, kann er darauf flexibel reagieren. Das verbessert die Wettbewerbsfähigkeit und ermöglicht den Mitarbeitenden, sich auf anspruchsvollere Aufgaben zu konzentrieren. „Wer in Automation investiert, senkt seine Betriebskosten erheblich“, resümiert Volker Bühler. „Ein Kastosort-System kann sich im Vergleich zu einem manuellen System im Dreischichtbetrieb bereits nach neun Monaten rechnen.“
Das Roboterhandlingsystem Kastosort kann sich im Vergleich zu einem manuellen System im Dreischichtbetrieb bereits nach neun Monaten rechnen.(Bild: Kasto Maschinenbau)
Erfolgreich im Einsatz
Mehr als 100 Anwender arbeiten bereits mit dem Roboterhandlingsystem Kastosort. Einer der Kunden wollte mehrere Sägen automatisieren. Zwischen den beiden Sägen verfährt jetzt ein Industrieroboter auf einer Linearachse. Dieser ist mit mehreren wechselbaren Magnetgreifern ausgestattet, um die unterschiedlichen Werkstücke von der Materialabfuhr der Sägemaschinen aufzunehmen. Bis zu 350 Kilogramm kann der Arm des Roboters mühelos heben. Entlang der Linearachse sind insgesamt 18 Stellplätze für Paletten und Behälter aufgereiht. Die Position der verschiedenen Ladungsträger ist in der Steuerung des Roboters hinterlegt – so kann er jedes Teil präzise und sanft auf dem dafür vorgesehenen Platz ablegen. Anschließend transportieren Mitarbeitende die gesägten Abschnitte per Stapler oder Hubwagen zur nächsten Station.
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(Bild: mi-connect)
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Bei einem weiteren Anwender ist an die Säge ein Industrieroboter angebunden, der die fertigen Abschnitte mithilfe verschiedener Greifer automatisch aus dem Arbeitsbereich der Maschine entnimmt, entgratet und auftragsbezogen sortiert. Abgelegt werden die Teile in unterschiedlich große, durch seine Kunden vorgegebene Karton- und Kunststoffboxen, die ebenfalls maschinell bereitgestellt werden.
Kasto hat hier eine ganz besondere Lösung entwickelt: Ein Behälterkarussell mit acht Palettenplätzen, auf denen der Roboter die jeweiligen Boxen selbstständig platzieren und befüllen kann. Über abschüssige Rollenbahnen gelangen die Karton- und Kunststoffboxen in jeweils sechs verschiedenen Größen in den Arbeitsbereich des Roboters. Die Steuerung des Sägezentrums ermittelt anhand der Auftragsdaten den für die jeweiligen Werkstücke geeigneten Behälter, den der Roboter anschließend mithilfe eines Saugers auf der bereitstehenden Palette platziert.
Während die Abschnitte gesägt und gestapelt werden, erstellt ein Drucker parallel ein Versandetikett für den aktuellen Auftrag. Dieses legt der Roboter ebenfalls per Sauger in der dazugehörigen Box ab. Ist eine Palette komplett befüllt, rotiert das Karussell einen Platz weiter, sodass ein neuer Ladungsträger zur Verfügung steht. Mit dem Hubwagen oder dem Stapler transportieren die Mitarbeitenden die Paletten mit der vorkonfektionierten Ware anschließend zum Versand.
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Mit der Roboter-Anbindung Kastosort Tower hat Kasto eine Lösung im Portfolio, mit der sich auch nachgelagerte Fertigungsprozesse automatisieren lassen.(Bild: Kasto Maschinenbau)
Alles aus einer Hand
Beide Anwender sind begeistert von den positiven Veränderungen, die in ihrer Fertigung nicht zu übersehen sind. Und vor allem die Mitarbeitenden freuen sich über die große Entlastung durch den neuen mechanischen Kollegen. Das Roboterhandlingsystem Kastosort ist aber nur ein Beweis für die hohe Automatisierungs- und Anarbeitungs-Kompetenz der Kasto-Ingenieure. Mit der integrierten Absortierlösung Kastosort Tower steht deutlich mehr Lagerfläche auf kleinerem Raum zur Verfügung. Dieses vollautomatisierte System ermöglicht einen mannlosen 24/7-Betrieb.
Sönke Krebber ergänzt: „Unsere einzelnen Produkte lassen sich zu einem Gesamtsystem verbinden. Damit können wir den Kunden bei seiner kompletten Prozesskette unterstützen und ihm aus einer Hand die Lösung für die Anarbeitung vom Stabstahl bis zum abholbereiten Sägeabschnitt in der Kiste liefern.“
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Quelle: Kasto Maschinenbau GmbH & Co. KG
FAQ – Roboterhandling mit KASTOsort in der Metallverarbeitung
Was ist das Roboterhandlingsystem Kastosort? Kastosort ist ein modular aufgebautes System zur automatisierten Handhabung von gesägten Werkstücken. Es integriert Be- und Entladung, Nachbearbeitung (z. B. Entgraten, Messen, Etikettieren) sowie die Palettierung – ganz ohne manuelle Eingriffe.
Welche Aufgaben übernimmt der Roboter konkret? Der Roboter greift gesägte Abschnitte, sortiert sie nach Auftrag, entgratet sie bei Bedarf, misst oder etikettiert sie und legt sie automatisch in die vorgesehenen Behälter oder Paletten ab. Diese Aufgaben erfolgen basierend auf Auftragsdaten aus dem ERP-System.
Welche Teile kann das System bearbeiten? Von kleinen Münzformaten bis hin zu schweren Stangen von bis zu 350 Kilogramm – Kastosort ist flexibel für verschiedenste Teilegrößen konfigurierbar. Das ermöglicht einen universellen Einsatz in der Lang- und Flachgutverarbeitung.
Wie wird das System gesteuert? Das System nutzt eine selbstorganisierte, dezentrale Programmlogik und kommuniziert mit vorgelagerten Maschinen oder dem ERP-System. Kein Teach-in oder manuelles Programmieren ist notwendig.
Was sind die Vorteile gegenüber manuellen Prozessen?
Deutlich geringere Personalkosten
Höhere Prozesssicherheit und gleichbleibende Qualität
Gesteigerte Maschinenauslastung
Schnellere Bearbeitungszeit je Auftrag
Flexible Reaktion auf Prozessänderungen
Wirtschaftlicher Betrieb bis hin zur 24/7-Mannlos-Produktion
Lohnt sich die Investition auch für kleinere Unternehmen? Ja, laut Hersteller amortisiert sich Kastosort bereits im Dreischichtbetrieb nach etwa neun Monaten. Besonders bei kleiner werdenden Losgrößen und hoher Variantenvielfalt steigt der Nutzen durch Automatisierung.
Kann das System individuell angepasst werden? Ja, Kasto entwickelt Greiftechnik, Stapelbilder, Späneabsaugung, Palettenhandling und Software individuell auf Kundenanforderungen abgestimmt – alles aus einer Hand.
Ist eine Nachrüstung bestehender Sägen möglich? In vielen Fällen ja. Kasto bietet Lösungen zur Nachrüstung von Robotik an bestehenden Sägeanlagen, um diese in automatisierte Produktionsprozesse einzubinden.
Welche Erfahrungen gibt es mit dem System? Mehr als 100 Anwender setzen Kastosort erfolgreich ein – darunter Betriebe mit komplexen Anforderungen, etwa automatisierter Mehrmaschinenbedienung oder kundenspezifischer Sortierung und Etikettierung.
Wie kann ich prüfen, ob das System zu meinem Betrieb passt? Am besten erfolgt eine individuelle Bedarfsanalyse durch Kasto oder einen zertifizierten Partner. Dabei wird geprüft, welche Automatisierungsmöglichkeiten für Ihre bestehende Produktion sinnvoll und wirtschaftlich umsetzbar sind.