Zerspanungsprozesse werden komplexer, Werkzeuge leistungsfähiger, Bauteile sensibler: All das stellt die Werkzeugeinstellung vor wachsende Herausforderungen. Bei der Jara CNC-Zerspanungstechnik kommt die Spezialisierung auf die Bearbeitung von Einzel- und Sonderbauteilen hinzu.
Das junge Unternehmen produziert seit 2016 als Lohnfertiger unter anderem neben Kleinstteilen auch bis zu 8 m große Schweißbaugruppen. Häufige Werkzeugwechsel an den modernen CNC-Maschinen gehören daher für die zehn Jara-Mitarbeiter fest zum Alltag im Zweischichtbetrieb. Bislang wurden die unterschiedlichen Dreh- und Fräswerkzeuge hierfür aufwendig manuell direkt an den Maschinen vermessen, getestet und bei Bedarf neu eingestellt, bevor der eigentliche Bearbeitungsprozess starten konnte. Das kostete wertvolle Zeit, und selbst geringste Abweichungen in der Einstellung gingen zu Lasten der Werkzeugstandzeiten und Maschinenlaufzeiten.
Test unter realen Bedingungen
Auf der Hausmesse eines Maschinenherstellers in Niedersachsen konnten die Verantwortlichen von Jara erstmals das Atorn-Werkzeugeinstell- und Messgerät von Hahn+Kolb live erleben. Nach einem Testbetrieb unter realen Bedingungen in der eigenen Fertigung war der kaufmännische Leiter von Jara, Sven Fugel, begeistert: "Neben dem guten Preis-Leistungs-Verhältnis haben uns vor allem die einfache Bedienung, eine deutliche Zeitersparnis und absolut präzise Ergebnisse des Atorn-Geräts überzeugt." Mit den Atorn-Werkzeugeinstell- und Messgeräten bietet der Werkzeug-Dienstleister und Systemlieferant aus Ludwigsburg eine intelligente Lösung für exakt vermessene Werkzeugschneiden.
Zitat
"Wir können nun Werkzeuge wirklich haargenau einstellen und uns sicher sein, dass Werte und Toleranzen stimmen." Sven Fugel
Das Besondere: Das Gerät erledigt Messen, Einstellen und Prüfen voll automatisiert in nur einem Arbeitsschritt und schickt die Daten digital direkt an die CNC-Maschinen. „Unser Maschinenpark umfasst derzeit zehn modernste CNC-Maschinen für unterschiedliche Bearbeitungsschritte“, beschreibt Fugel die Produktion bei Jara. "Vernetzung und Digitalisierung sind für uns und unsere Kunden ein zentraler Faktor und Mehrwert, mit dem wir Prozesse einfacher und effizienter gestalten."
Das Einstellgerät misst das Werkzeug präzise und berührungslos. Zunächst spannt der Bediener hierfür das Werkzeug in die Werkzeugaufnahmespindel SK 50. Sie steht für eine hohe Rundlaufgenauigkeit und verfügt über integrierte Kalibrierkugeln. Damit sichert das Einstellgerät nach jedem Adapterwechsel automatisiert den Nullpunkt und trägt dadurch zur 100-prozentigen Kollisionsüberwachung bei. "Bei den Atorn-Geräten setzen wir auf ein hohes Maß an Automatisierung, um jederzeit neutrale, wiederholbare und vor allem zuverlässige Daten zu erheben", sagt Uwe Müller, zuständiger Gebietsverkaufsleiter von Hahn+Kolb.
Herzstück der Atorn-Werkzeugeinstell- und Messgeräte, die es in 19 verschiedenen Ausführungen gibt, ist daher ein Bildverarbeitungssystem mit leistungsstarker Kamera, dynamischem Fadenkreuz und automatischer Schneidformerkennung. Zunächst fährt der Optikträger – bestehend aus CCD-Kamera und hellem, langlebigem Auflicht-LED – direkt an die Werkzeugschneide heran, beleuchtet und vergrößert sie bis zu 28-fach. Das Fadenkreuz springt sofort zur Werkzeugschneide und misst automatisch Schaft, Schneide, Winkel, Radius oder andere Vorgaben wie Länge und Durchmesser – eine zeitaufwendige Feineinstellung ist daher nicht nötig. Über integrierte Kugelumlaufeinheiten der Schlittenführungen garantiert das Atorn-Gerät zudem ein laufruhiges, leichtgängiges Verfahren des Optikträgers für wiederholgenaue Messergebnisse.