Anton Müller, SHW

"Wir verstärken derzeit unsere Aktivitäten in Asien." - Anton Müller, Geschäftsführer der SHW Werkzeugmaschinen GmbH. - (Bild: SHW)

Herr Müller, vor fünf Jahren hat SHW Werkzeugmaschinen mit der PowerForce 8 den Nortec Award für Nachhaltigkeit in der Industrieproduktion für eine Großwerkzeugmaschine erhalten. Wie hat sich das Thema Nachhaltigkeit und Energieeffizienz in den folgen Jahren bei SHW weiterentwickelt?
Das Thema Nachhaltigkeit spielt bei SHW WM weiterhin eine sehr große Rolle. Dies fängt bei der Energieversorgung unserer Fertigung an – wir erzeugen unsere Energie, mit einem Mix von Pellet-Kessel, Gas-BHKW und Solarenergie, zu 100 Prozent selbst – und wird in unseren Produkten konsequent weitergeführt. So wurden die Energiesparmaßnahmen aus der PowerForce 8 weitgehend als Standard in unsere anderen Baureihen übernommen und ständig weiterentwickelt. Natürlich wurde auch der Energieverbrauch unserer Tochter, der SHW Bearbeitungstechnik, durch den Einsatz aktueller Maschinen spürbar gesenkt.

Sie setzen auf "Made in Germany" bei Ihren Maschinen. Wie spiegelt sich das bei den Komponenten wider – wie hoch ist die Fertigungstiefe bei SHW?
Zunächst einmal unterscheiden wir zwischen Zukauf- und sogenannten Zeichnungsteilen. Bei den Zukaufteilen geht für uns Qualität vor Preis, was sich als Benefit für den Kunden in der Langlebigkeit unserer Maschinen ausbezahlt. Hier präferieren wir deutsche oder wenn im Ausnahmefall notwendig, europäische, zertifizierte Zulieferer. Bei den Zeichnungsteilen achten wir sehr stark darauf, dass diese von unseren eigenen Kunden auf SHW-Maschinen gefertigt werden. Das Label "Made in Germany" gilt für unsere Maschinen zu 100 Prozent.

Welche Entwicklungen stehen derzeit bei SHW im Pflichtenheft?
Die aktuellen Neuentwicklungen präsentieren wir zunächst einem ausgewählten Kundenkreis im Rahmen unserer Innovations- und Technologietage im Mai in unserem Werk und dann auf der EMO 2017 in Hannover. Insofern zum heutigen Tage nur so viel: Wir werden zur EMO neben zwei neuen Maschinen zwei neue Fräsköpfe und hochinteressante Dinge im Bereich der Fertigungsoptimierung zeigen. Auch das Thema virtuelle Realität beziehungsweise Augmented Reality wird einen breiten Raum einnehmen.

SHW ist heute rund um den Globus in 45 Ländern vertreten. Gibt es noch weiße Flecken auf Ihrer Landkarte?
Aber natürlich! Wie bei allen Unternehmen bestimmen die geopolitischen Entwicklungen unsere Maßnahmen. Hinzu kommen die Entwicklungen der einzelnen Volkswirtschaften. So wären wir gerne in Südamerika stärker präsent, koppeln dies natürlich an die wirtschaftliche Entwicklung von Ländern wie Brasilien, Argentinien und Chile. Im asiatischen Raum verstärken wir derzeit unsere Aktivitäten in Ländern wie Korea, Taiwan und Vietnam.

Welche Märkte wollen Sie sich künftig noch erschließen?
Neben Frankreich haben wir Kanada, Nord- und Mittelamerika im Fokus.

Vom 18. bis 20. Mai veranstalten Sie in Aalen Ihre Hausmesse. Welche Themen stehen auf der Agenda?
Unsere Innovations- und Technologietage stehen unter dem Motto "Maschinenbau zum Anfassen". Wie Sie wissen, sind wir der einzige deutsche Premiumhersteller von Werkzeugmaschinen, der in einer angegliederten Fertigung seine Maschinen unter "Span" zeigen kann. Hier haben wir für unsere Kunden neben neuen Spannkonzepten mit optischer Erkennung/Überwachung unter anderem auch unsere neue SHW- Datenbrille im Echtbetrieb vorbereitet.

EMO 2017 – was gibt es Neues von SHW?
Auf Basis von Erhebungen im Anwenderkreis haben wir zwei neue Maschinen entwickelt. Zentrale Themen sind für uns neben der Ergonomie/Bedienerfreundlichkeit die Optimierung des Spänemanagements sowie die Neuentwicklung eines noch schnelleren Werkzeugwechslers. vg

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