Sollen Einzelteile oder geringe Stückzahlen gefertigt werden – beispielsweise im Rahmen einer Ausbildung –, kommen häufig noch konventionelle Drehmaschinen zum Einsatz. Diese sind allerdings in der Regel mit einer Zug- und Leitspindel ausgestattet, welche die Herstellung einer Kontur unmöglich macht. Das Modell KD 400 der DMT Drehmaschinen GmbH & Co KG hingegen ist eine manuelle Drehmaschine mit dezentraler Antriebstechnik: Bei ihr kann der Werkzeugschlitten in X- und Z-Achse sowohl manuell per Handrad als auch elektrisch (und gleichzeitig) in X- und Z-Achsenrichtung verfahren werden. So lassen sich sowohl einzelne Werkstücke als auch komplizierte Kegel- oder Kugelgeometrien wirtschaftlich und nachvollziehbar fertigen. Sie eignet sich aufgrund der manuellen Bedienung auch für den Lehrbetrieb und entspricht den neuesten Sicherheitsstandards.
Die manuelle Drehmaschine KD 400 TWIN wird auf der Intec 2019 vom 05. bis 08. Februar in Halle 5/Stand C16 von Peter Walter und seinem Team vorgestellt und mit Applikationsbeispielen demonstriert.
„Seitdem die aktuelle Betriebssicherheitsverordnung von 2015 in Kraft getreten ist, wurden zahlreiche konventionelle Drehmaschinen aus dem Verkehr gezogen“, berichtet Peter Walter, Vertriebsleiter von DMT.
„Bei diesen Maschinen war eine nachträgliche Umrüstung auf aktuelle Sicherheitsstandards zu kostenintensiv. Deshalb gibt es in vielen Betrieben keine konventionellen Drehmaschinen für Sonderanfertigungen bei kleinen Stückzahlen mehr.“ Gerade von Hand bedienbare Drehmaschinen sind aber häufig unverzichtbar – beispielsweise bei Bearbeitungen abseits von Massenproduktion in der Ausbildung oder für Reparaturen. Deshalb hat DMT die KD 400 TWIN eine manuelle Drehmaschine, die den neuen Normen gerecht wird und gleichzeitig ein verbessertes Handling aufweist, entwickelt.
Manuelle Bedienung, komfortables Handling
Bei bisherigen konventionellen Drehmaschinen erfolgte die Vorschubbewegung der Längs- und Planachse zentral vom Hauptspindelantrieb aus über Getriebe und Vorgelege rein mechanisch. Bei der neuen Drehmaschine von DMT hingegen erhielt die Längs- sowie die Planachse in Ergänzung zum manuellen Antrieb jeweils einen eigenen Motor, der über eine patentierte Kupplung wahlweise zwischen manuell und motorisch zugeschaltet werden kann.
„Neben dem komfortableren Handling hat dies den Vorteil, dass beide Achsen nicht nur manuell bewegt, sondern auch im Einzelsatzbetrieb gemeinsam gleichzeitig verfahren und damit auch ungewöhnliche Geometrien – beispielsweise Radien oder lange Kegel – hergestellt werden können“, erläutert Walter. Zusätzlich garantiert die neue Drehmaschine von DMT eine beliebig wählbare, konstante Schnittgeschwindigkeit wie sie auch bei der Herstellung von Gewinden notwendig ist. Ein weiteres Ausstattungsmerkmal der KD 400 ist, dass die Führungsbahnen von den patentierten Abdeckungen geschützt und damit Verschleiß sowie Ausfallwahrscheinlichkeit gesenkt werden.
Lösung für praxisnahe Ausbildung
Bei einer CNC-Drehmaschine werden die Vorschubkräfte nicht mit der Hand, sondern durch die Elektromotoren erzeugt. Dies ist allerdings bei der Ausbildung von Fachkräften unerwünscht.
„Bei CNC-Drehmaschinen kann kein Gefühl für Schnittkräfte und deren Veränderungen entwickelt werden, da die Motoren die Kraftübertragung übernehmen“, erläutert Walter. „Eine Drehmaschine mit Handrädern, wie unsere KD 400 TWIN, lehrt Auszubildende, worauf sie an welchen Stellen der Drehbearbeitung achten müssen.“ Dies ist die Voraussetzung für einen Grundlagenunterricht, bei dem Wendeplatten bewusst verändert, Drehzahlen modifiziert oder Werkzeuge mit hohem Stumpfungsfaktor eingesetzt werden. Ein solcher Lehrplan erfordert praktische Schnittkraftversuche mit digitaler Protokollierung und anschließender Auswertung wie sie mit der KD 400 durchgeführt und aufgezeichnet werden können.
Somit eignet sich die KD 400 TWIN besonders auch für die Anforderungen im zweiten sowie dritten Ausbildungsjahr und unterstützt einen praxisnahen Unterricht auch bei Inhalten wie der DIN- oder Bahnprogrammierung. nh