Ruf Brikettieranlage

Im Jahr 1982 meldete Ruf das Patent für seine erste Brikettierpresse an. Heutige Anlagen unterscheiden sich technologisch und optisch stark von der ersten Generation. In punkto Qualität geht das Unternehmen aber noch immer keine Kompromisse ein. – (Bild: Ruf Maschinenbau)

"Wir sind in Zaisertshofen daheim, aber in der Welt zuhause", so bringt Geschäftsführer Roland Ruf die Firmenphilosophie der Ruf Maschinenbau auf den Punkt. Denn das Unternehmen entwickelt und produziert in der bayerischen Heimat, ist aber in der ganzen Welt aktiv. In Summe laufen inzwischen in mehr als 100 Ländern über 4500 Ruf-Anlagen, die Metall, Holz, Biomasse oder andere Reststoffe mit hohen Durchsatzleistungen zu kleinen Briketts pressen.

Die Gründung der Firma vor 50 Jahren begann allerdings mit einer etwas anderen Entwicklung von Hans Ruf, die für die Forstwirtschaftsbranche ausgelegt war. Die sogenannte "Schälhexe" war eine schleppergetriebene Maschine, mit der Baumstämme einfach und schnell entrindet werden konnten. Mehrere erfolgreiche Ideen und rund 13 Jahre später legte der findige Maschinenbauer mit einem patentierten Pressverfahren den Grundstock für die heute weltweit bekannten Brikettieranlagen. 1985 stellte er sein erstes Modell auf der Handwerksmesse in München vor und verkaufte diese noch im gleichen Jahr an das nahegelegene Sägewerk Schmied in Anhofen. Diese Maschine war 30 Jahre im zweischichtigen Einsatz und ist heute noch voll funktionsfähig. "Das zeigt", sagt Geschäftsführer Wolfgang Ruf, "welch hohe Qualität wir schon damals produziert haben. Das hat sich bis heute nicht geändert."

Familie Ruf
Die Inhaber-Familie (v.l.n.r.): Wolfgang Ruf, Hans Ruf, Roland Ruf, Helga Ruf. – (Bild: Ruf Maschinenbau)

Gleich geblieben ist auch die zentrale Firmenphilosophie von Hans Ruf, die in gleicher Weise von seinen Söhnen gelebt wird. Er beschreibt diese in wenigen Worten: "Wir wollen stets ein ehrlicher und zuverlässiger Partner für unsere Kunden, Mitarbeiter und Lieferanten sein." Nicht zuletzt dank dieser Einstellung und Arbeitsweise gelang es Ruf, nach schwierigen Anfangsjahren zahlreiche Meilensteine zu setzen.

Die Weiterentwicklung seiner Brikettiertechnologie übernahm Hans Ruf zu dieser Zeit neben dem Verkauf nach wie vor selbst. Das Ergebnis seiner unermüdlichen Arbeit: Im Jahr 1988 wurde die erste Metallpresse gebaut und verkauft.

Nachdem das Unternehmen kontinuierlich wuchs, folgte 1995 der Neubau am heutigen Standort in der “Hausener Straße“ in Zaisertshofen.
Darüber hinaus gründete die Familie mit der Ruf UK eine Tochterfirma in Fauld, nördlich von Birmingham.

Die Weltwirtschaftskrise in 2009 sorgte auch bei Ruf für einen Umsatzrückgang. Da man aber die Mitarbeiterzahl weitgehend konstant bei knapp 100 Angestellten beließ, wurde dieser innerhalb relativ kurzer Zeit wieder kompensiert.

Zu dieser Zeit waren die beiden Söhne Roland und Wolfgang Ruf schon einige Jahre im Unternehmen aktiv und unterstützten in der Entwicklung und Produktion ebenso wie bei der weiteren Internationalisierung. Die Familie gründete Niederlassungen in den USA (Elyria, Ohio) und in Slowenien (Radovljica).

Im Jahr 2012 erfolgte eine Teilübergabe der Firma an die zwei Söhne, vier Jahre später übernahmen die beiden auch das operative Geschäft. In dieser Verantwortung führen sie Ruf Maschinenbau erfolgreich weiter.

Im Jahr 2018 übernahm Ruf den dänischen Mitbewerber C.F. Nielsen. Dadurch gibt es künftig das gesamte Spektrum der Brikettiertechnologien aus einer Hand. Heißt: Die hydraulische Brikettierung von Ruf wird nun um zwei weitere wichtige Technologien dieser Branche ergänzt, die C.F. Nielsen einbringt – die mechanische Brikettierung und die Verpressung über Extruder, auch Shimada genannt. vg

Sie möchten gerne weiterlesen?