Erfreuliche Entwicklung: „Die Produktion der deutschen Präzisionswerkzeuge-Hersteller hat 2018 ein neues Rekordniveau von 11,5 Milliarden Euro erreicht“, erklärte Lothar Horn, Vorsitzender des Fachverbands Präzisionswerkzeuge im VDMA, anlässlich der Jahrespressekonferenz des VDMA Fachverband Präzisionswerkzeuge in Frankfurt.
Noch liegen für die letzten Monate des vergangenen Jahres keine endgültigen Zahlen vor. Allerdings sind die Schätzungen der Konjunkturexperten des Verbands für gewöhnlich sehr genau.
Die Trends zeigen, dass die Prognose der VDMA-Experten vom Januar 2018 - sie lag damals bei plus 5 Prozent - voraussichtlich leicht übertroffen wird. Aktuell gehen die Verantwortlichen davon aus, dass die Präzisionswerkzeugindustrie 2018 ein Umsatzwachstum von etwa 8 Prozent erreichen konnte. Für das Jahr 2019 erwarten die Präzisionswerkzeughersteller immerhin noch ein moderates Wachstum um ein Prozent.
Die erneuten Rekordwerte stützen sich auch auf ein passables Absatzwachstum auf ausländischen Märkten: Im Export konnten die Präzisionswerkzeughersteller insgesamt gute Zuwächse verbuchen: So konnte die Werkzeugbranche insgesamt in den ersten zehn Monaten des Jahres 2018 ihre Lieferungen in das Ausland um 5 Prozent ausbauen. Die USA konnte (trotz Trump) ihren Spitzenplatz im Ranking der wichtigsten Absatzmärkte für die Branche weiter ausbauen - das lag aber auch an einer Schwäche Chinas: die Lieferungen in den zweitgrößten Exportmarkt konnten nur leicht gesteigert werden. Grundsätzlich fragten auch die europäischen Nachbarländer und praktisch alle weiteren Auslandsmärkte lebhaft nach. Einzig der mexikanische Markt zeigte Bremsspuren - das lag in erster Linie an den Handelsproblemen mit den USA.
Bei den Zerspanwerkzeugen und den Spannzeugen lief das Geschäft im In- und Ausland sehr gut. Der Werkzeugbau konnte hingegen nur im Inland zulegen. Alle drei Teilbranchen konnten im vergangenen Jahr ihren Fachkräftebedarf nur unzureichend decken und mussten mit Überstunden operieren. Insgesamt wuchs die Anzahl an Beschäftigten in der Präzisionswerkzeuge-Industrie auf rund 69.500 Mitarbeiter.
Vorschriften, Dokumentationspflichten und ähnliche Anforderungen erschweren den Unternehmen ihre tägliche Arbeit. Horn richtete klare Worte an die Politik: "Unsere Unternehmen benötigen dringend eine Entlastung von bürokratischen Tätigkeiten, wie sie uns die EU-Entsenderichtlinie und andere Bürokratiemonster aufbürden", erklärte er. "Deshalb appellieren wir an die Politik, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie nicht aus den Augen zu verlieren.“ nh