
Die B-Achse mit 100 Prozent Fräsfunktionalität ermöglicht den Einsatz derselben Werkzeuge auf der Haupt- und Gegenspindel. Dank des Werkzeugmagazins für bis zu 60 Werkzeuge können auf der CLX 450 TC verschiedenste Werkstücke ohne Umrüsten bearbeitet werden. (Bild: DMG Mori)
Die 1969 gegründete Schwarzer GmbH aus Schloß Holte-Stukenbrock versteht sich als zuverlässiger und leistungsfähiger Partner in der Zerspanung. Nach vielen Jahren im Sondermaschinenbau hat sich das Unternehmen seit den 90er-Jahren auf die Lohnfertigung von anspruchsvollen Werkstücken und einfachen Baugruppen konzentriert. Rund 60 Fachkräfte produzieren für ein breites Kundenspektrum, darunter Zulieferer aus dem allgemeinen Maschinenbau und der Automobilindustrie.
In einer großen Halle mit Schallschutzdecke, LED-Beleuchtung und Photovoltaikanlage hat Schwarzer die Dreherei eingerichtet. Absauganlagen über den Maschinen sorgen für eine gute Raumluft. „So haben wir ein sehr angenehmes Arbeitsumfeld geschaffen“, findet Thorsten Schwarzer. Gemeinsam mit seinem Bruder Frank Schwarzer leitet er das Familienunternehmen in zweiter Generation. Das Platzangebot in der Dreherei sei nötig, um die täglichen Abläufe effizient zu gestalten.
Auf einen Blick
Schwarzer sichert sich eine langfristige Wettbewerbsfähigkeit durch B-Achs-Faktor und Automation von DMG Mori.
„DMG Mori hat uns die neue CLX 450 TC zu einem sehr frühen Zeitpunkt angeboten“, erinnert sich Thorsten Schwarzer. „Es war der richtige Zeitpunkt – einerseits für eine Kapazitätserweiterung, andererseits für den Einstieg in die 6-Seiten-Komplettbearbeitung mit automatischem Werkzeugwechsel – dank der B-Achse mit echter Fräsfunktionalität.“ Nach einem wirtschaftlichen Rückgang in 2019 und 2020 hatte sich die Auftragslage zu diesem Zeitpunkt stabilisiert. Seit Anfang des Jahres ist Schwarzer wieder gut ausgelastet.

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Effiziente Fertigungslösungen wie das Dreh-Fräsen seien unter solchen Voraussetzungen der richtige Weg, weiß Thorsten Schwarzer: „Für Bauteile, die wir jetzt in einem Durchlauf auf der CLX 450 TC komplett fertigen, haben wir zuvor drei Maschinen und fünf Aufspannungen gebraucht.“ Die Bearbeitung sei schneller, Rüstzeiten seien minimiert und es gebe keine Wartezeiten mehr. „Dadurch reduzieren wir unsere Durchlaufzeiten enorm.“ Die CLX 450 TC dreht, fräst und bringt Gravuren ein – auf jeder beliebigen Seite. Auch Messungen erfolgen schon im Prozess. „Bei Abweichungen korrigiert die Maschine das Programm automatisch nach“, ergänzt Thorsten Schwarzer. Dadurch sei die Fertigung sehr prozesssicher.

Mit einem Drehdurchmesser von bis zu 400 Millimeter und einer maximalen Drehlänge von 1.100 Millimeter deckt Schwarzer auf der CLX 450 TC ein breites Bauteilspektrum ab. In dem großzügigen Arbeitsraum ist das Herzstück die schwenkbare B-Achse mit der platzsparenden compactMaster-Dreh-Frässpindel, mit 12.000 min-1 und 90 Newtonmeter. Ihr Schwenkbereich umfasst ± 120 °. Höchste Positioniergenauigkeit und Performance bieten auch die Haupt- und Gegenspindel mit bis zu 5.000 min-1 und 345 Newtonmeter und integrierter C-Achse mit einer Auflösung von 0,001 °.

„Dank der B-Achse benötigen wir im Vergleich zu einer Revolverdrehmaschine weniger Werkzeuge für ein Werkstück.“
Thorsten Schwarzer, Schwarzer GmbH
„Dank der B-Achse benötigen wir im Vergleich zu einer Revolverdrehmaschine weniger Werkzeuge für ein Werkstück. Und dank des Werkzeugmagazins haben wir viel mehr Werkzeuge zur Verfügung. Gerade für uns als Lohnfertiger mit vielen wechselnden Teilen ideal. Frei nach Herrn Junger: Wir rüsten nicht mehr, wir drehen schon!“, bringt es Thorsten Schwarzer auf den Punkt.
Der B-Achs-Faktor
- kürzeste Rüstzeiten dank automatischem Werkzeugwechsel mit 30 oder optional 60 Werkzeugen
- macht Winkelwerkzeuge überflüssig: B-Achse mit ± 120 ° Schwenkwinkel und 0,001 ° Auflösung
- minimale Stillstandzeiten durch Multitools und Schwesterwerkzeuge
Robo2Go Vision
Mit der Automation von Fertigungsprozessen hat Schwarzer schon früh begonnen. Sei es mittels Stangenlader oder auch erster Roboterlösungen. Im Fall der CLX 450 TC spielte es dem Unternehmen also in die Karten, dass DMG Mori das Dreh-Fräszentrum mit dem Robo2Go Vision sehr einfach automatisieren kann. Ausgestattet mit einer Kamera erkennt der Roboter Rohteile auf einer herkömmlichen EU-Palette und gewährleistet somit eine sichere Be- und Entladung der Maschine.
„Ein großer Pluspunkt ist die einfache Bedienung des Robo2Go“, beurteilt Thorsten Schwarzer die Automation. Nach einer kurzen Einweisung durch DMG Mori seien zwei Mitarbeiter in der Lage, den Roboter zu bedienen. Ein wichtiger Baustein für langfristige Wettbewerbsfähigkeit: „Automationslösungen werden deshalb auch in Zukunft eine entscheidende Rolle spielen.“
Quelle: DMG Mori