Wendeschneidplatten. -

Durch den Einsatz der positiven doppelseitigen Wendeschneidplatten haben sich die Standzeiten bei Schauerte im Vergleich zur früheren Lösung verdoppelt. - (Bild: Iscar)

Auf der Suche nach einer innovativen Werkzeuglösung wurde die Wilhelm Schauerte bei Iscar fündig. Seit dort Wendeschneidplatten der Logiq-4-Turn-Reihe eingesetzt werden, haben sich die Standzeiten bei der anspruchsvollen Bearbeitung eines Bauteils aus Chrom-Nickel-Stahl im Vergleich zur früheren Lösung glatt verdoppelt.

Gegründet 1892 als Handwerksbetrieb, begann das Unternehmen mit Sitz in Lennestadt-Grevenbrück im Sauerland in den 1930er-Jahren mit der Serienherstellung von Präzisionsdrehteilen. Heute wird die Wilhelm Schauerte in der vierten Generation von Stefan W. Schauerte geführt.

175 Mitarbeiter fertigen auf rund 11.000 Quadratmeter Präzisionsdrehteile aus verschiedenen Werkstoffen. Sie verarbeiten unter anderem Stahl unterschiedlicher Güten und Sonderlegierungen. Die Kunden kommen aus den Reihen der Automobilzulieferer, dem Maschinenbau und der Sanitärindustrie. „Wir sind breit aufgestellt und um eine Risikostreuung bemüht“, sagt Schauerte. In einem gut ausgestatteten Maschinenpark entstehen Losgrößen zwischen 500 Stück bis in den siebenstelligen Bereich. Zum Einsatz kommen 3-D-Drucker, CNC-Einspindel-, Mehrspindel- sowie Rundtaktautomaten. Auch Nachbearbeitungsverfahren wie Schleifen finden im Hause statt.

„Wir sind ständig auf der Suche nach neuen Lösungen und testen innovative Werkzeuge. Damit wollen wir die Verfügbarkeit der Maschinen optimieren und die Stückkosten senken“, beschreibt Kai Milich, bei Schauerte zuständig für das technische Controlling und den Einkauf von Werkzeugen.

Werkzeug für das Schruppen in Edelstahl gesucht

Probleme tauchten beim Schruppen eines Bauteils aus 1.4301 Edelstahl auf einem Mehrspindler auf. „Die Späne waren zu lang und blieben liegen. Wir mussten die Maschine häufig anhalten, um sie zu säubern, damit es zu keinem Schaden kommt“, skizziert Milich. Außerdem war er mit der Standzeit unzufrieden: Das bis dato eingesetzte Werkzeug verschliss bei der anspruchsvollen Bearbeitung zu schnell.

Bei der Bearbeitung entstehen Späne. -
Bei der Bearbeitung entstehen Späne, die sich problemlos abführen lassen und so für unterbrechungsfreie Prozesse sorgen. - (Bild: Iscar)

Eine Lösung zeichnete sich ab, als Milich bei einer Iscar-Präsentation anwesend war. Dort wurde auch die Logiq-4-Turn-Reihe vorgestellt. Mit Features, die nach seiner Einschätzung die Probleme aus der Welt schaffen können. Damit war das Iscar-Quartett, bestehend aus Dirk Baumhof, Anwendungstechnik und Beratung, Rolf Behrendt, Regional Sales Manager, Marco Rötzel, Beratung und Verkauf, sowie Jonas von Kahlden, Produktspezialist Drehen, mit im Boot.

Die Lösung: Wendeschneidplatten der Logiq-4-Turn-Reihe

Die Experten fuhren kurze Zeit später erste Tests vor Ort – mit eindrucksvollen Ergebnissen. Bei der Bearbeitung von Edelstahl auf einem Achtspindler mit einer Schnitttiefe von 2,5 Millimeter konnte die Standmenge von bislang 1.000 auf 2.000 Stück gesteigert werden. Darüber hinaus war die Spanabfuhr wesentlich besser: für Milich eine klare Kaufempfehlung.

Auf einen Blick: Logiq 4 Turn Wendeschneidplatten-RSerie von Iscar

  • Logiq 4 Turn verfügt über die gleichen Eigenschaften wie eine CCMT-WSP (positive Geometrie) und eine CNMG-WSP (Stabilität)
  • doppelseitige Ausführung mit positiver Geometrie
  • für deutliche Schnittkraftreduzierungen
  • mit Spanformer für allgemeine Drehanwendungen

Die Logiq 4 Turn ist eine positive doppelseitige Wendeschneidplatte mit vier nutzbaren Schneidkanten, zwei mehr als herkömmliche CCMT-Wendeschneidplatten. „Diese Ausführung mit positiver 80-Grad-Geometrie ermöglicht deutliche Schnittkraftreduzierungen. Die effiziente, zielgerichtete Kühlmittelzufuhr sorgt für längere Standzeiten, besseren Spanfluss und eine höhere Produktivität“, beschreibt Jonas von Kahlden. Der Plattensitz ist schwalbenschwanzförmig konstruiert.

Die Auswirkungen: Bearbeitungsstabilität und Standzeiten gesteigert

Dies führt zu einer sehr hohen Bearbeitungsstabilität. Schauerte setzt die Variante CXMG-M3M mit einer Schnittbreite von zwei Millimeter ein. Sie erlaubt Schnitttiefen zwischen 0,8 und 3 Millimeter und Vorschübe zwischen 0,15 und 0,5 Millimeter pro Umdrehung.

Das Werkzeug der Logiq-4-Turn-Reihe. -
Das Werkzeug der Logiq-4-Turn-Reihe von Iscar ist eine positive doppelseitige Wendeschneidplatte und erzielt beim Dreh-Spezialisten Schauerte deutliche Prozessvorteile. - (Bild: Iscar)

Seit der Dreh-Spezialist Logiq 4 Turn im Einsatz hat, sind die Prozesse deutlich besser geworden. „Die Standzeiten haben sich verdoppelt. Früher war das Werkzeug vor Verschleiß 102 Minuten im Einsatz, heute sind es 204 Minuten“, sagt Milich. 2.000 Bauteile pro Schicht lassen sich problemlos bearbeiten. „Wir müssen heute die Maschinentür wesentlich seltener öffnen, um die Platte zu wechseln.“ Schauerte hat mit Logiq 4 Turn die Werkzeug- und Stückkosten spürbar reduziert.

Sehr zufrieden zeigt er sich auch mit dem Spanverhalten. „Die Späne werden so gebrochen, dass sie sich ohne Schwierigkeiten abtransportieren lassen. Das ist einer der Hauptvorteile des Iscar-Werkzeugs“, sagt Milich. Darüber hinaus freut er sich über eine hohe Prozesssicherheit. Die sei wichtig, weil die Maßtoleranzen am Produkt sehr gering sind und der Werkstoff teuer und je nach Charge anspruchsvoll zu bearbeiten ist.

Großes Lob gibt es auch für die Zusammenarbeit mit den Iscar-Mitarbeitern. Die Kooperation besteht seit knapp 20 Jahren und basiert auf Vertrauen und Offenheit. Ein Mann der ersten Stunde ist Dirk Baumhof. Zu ihm besteht eine besondere Bindung. „Er geht bei uns ein und aus. Wenn wir rufen, ist er stets mit gutem Rat zur Stelle“, würdigt Schauerte und betont gleichzeitig, wie wichtig ihm ein gutes Verhältnis zu den Zulieferern ist. Auch Regional Sales Manager Rolf Behrendt schätzt die offene Kommunikation.

Quelle: Iscar Germany GmbH

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