Next Level mit den Tool-O-Maten, dem intelligenten Werkzeugausgabesystem von Ceratizit.

Next Level mit den Tool-O-Maten, dem intelligenten Werkzeugausgabesystem von Ceratizit. (Bild: Fokussiert - stock.adobe.com)

Digitale Lösungen für Toolmanagement und Werkzeugbeschaffung haben noch immer ein wenig die Aura von Magie. Dabei lassen sich mit ihnen versteckte Optimierungsressourcen oder unnötige Kosten aufdecken und schnell in höhere Effizienz umwandeln. Recker Technik im nordrheinwestfälischen Eschweiler hat das für sich erkannt: Dank der idealen Kombination aus ERP-System, CNC-Programmierung, digitalem Toolmanagement und einem smarten Werkzeugausgabesystem zeigt das Unternehmen aus der Nähe von Aachen, wie es große Leistungen für seine Kunden erbringt.

Recker Technik wurde 1995 gegründet und hat rund 20 Mitarbeiter am Standort Eschweiler. Das Unternehmen fertigt Dreh- und Frästeile in unterschiedlichen Losgrößen aus unterschiedlichen Materialien. „Dazu gehören beispielsweise Düsen-Rückschlagventile für die exotischsten Anwendungen in hochsäurebeständigen Materialien, in Inconel, Hastelloy, Monel und in anderen Sonder-Werkstoffe. Berührungsängste gibt es keine, schließlich haben wir uns dazu den passenden Maschinenpark aufgebaut“, so Andreas Recker, geschäftsführender Gesellschafter von Recker Technik. Auch in Sachen Branchen ist das Unternehmen sehr breit aufgestellt: Das fängt an im Großmaschinenbau, in der Laser-Industrie und geht bis hin zur Verpackungsindustrie und den Druckmaschinen-Bereich.

Auf einen Blick

Eine digitalisierte Fertigung hat viele Gesichter: Bei Recker Technik hat sie auf jeden Fall einen Smiley aufgesetzt. Denn dort bringt die Produktion mit digitalen Zwillingen mehr Effizienz in den Alltag und gleichzeitig mehr Überblick über das Toolmanagement und die Werkzeugkosten. Mit dabei: zwei Tool-O-Maten, die intelligenten Werkzeugausgabesysteme von Ceratizit.

Mehr Laufzeit

Der erste Schritt in die Digitalisierung kam 2014 mit der Einführung eines ERP-Systems. Schon innerhalb eines Jahres spürte Recker Technik die Vorteile: in Sachen Wirtschaftlichkeit und Rückverfolgbarkeit der Daten. „Die Möglichkeiten waren enorm: Was früher nur in meinem Kopf abrufbar war, steht nun jedem im Unternehmen zur Verfügung – wie eine Art Wissensdatenbank“, erläutert Recker. 2017 wurde Mastercam eingeführt. „Das hat noch mal einen Schub gegeben: Ab diesem Zeitpunkt hatten wir völlig neue Programmiermöglichkeiten und konnten Techniken einsetzen, die selbst der beste Facharbeiter an der Maschine nicht mehr von Hand programmieren kann. Mit dieser Entscheidung haben wir die Programmierzeit von der Maschine weggenommen und dadurch direkt mehr Laufzeit gewonnen“, ergänzt Recker.

Gruppenfoto.
Haben die Digitalisierung im Griff (von rechts): Andreas Recker, geschäftsführender Gesellschafter von Recker Technik; Stefan Salmen, InterCAM Deutschland; Hans-Jürgen Lange, Anwendungstechniker im Außendienst bei Ceratizit; Daniel Schultes, Cam- und Fräsabteilungsleitung und Digitali­sierungsleitung bei Recker Technik; sowie Wadim Weimer, Maschinenbediener. (Bild: Ceratizit)

Für noch besseren Informationsfluss führte das Unternehmen das Dokumenten-Management der Firma MDM Software ein. Es fungiert wie ein riesiger digitaler Aktenschrank, in dem für jedes Produkt ein eigener Ordner abgelegt ist – mit allem, was zu dem Artikel gehört: Von der PDF-Datei über den Aufwands-Plan bis hin zum aktuellen CNC-Programm. Damit wurde eine Anlaufstelle für die Mitarbeitenden geschaffen, über die sie sich jederzeit Informationen wie 3D-Modelle und vieles mehr abrufen können.

Nach anderthalb Jahren intensiver Nutzung von MDM entschied sich die Recker Technik, einen entscheidenden Schritt weiterzugehen und das Toolmanagement-Modul von MDM einzuführen. „Für unsere Betriebsgröße war das schon eine große Herausforderung. Schließlich mussten sämtliche Werkzeuge erfasst und digitalisiert werden!“, erinnert sich Recker.

Rund 1.000 Einzelkomponenten wurden dann nacheinander – um die laufende Produktion nicht zu beeinträchtigen – erfasst, deren Daten eingegeben und jedes reale Produkt mit einem QR-Code oder Data-Matrix-Code versehen. Stefan Salmen von InterCAM Deutschland und verantwortlich für das MDM Tooling: „Zusammen mit Ceratizit haben wir die digitalen Zwillinge erstellt. Grundlage waren die ISO-13399-konformen Stepfiles beziehungsweise die DXF-Daten, die wir direkt in unserem System verarbeiten konnten. Aus diesen Einzelkomponenten wurden die Komplettwerkzeuge aufgebaut, um sie dann dem CAM-System zur Verfügung zu stellen.“

Ein digitaler Zwilling und sein Gegenstück.
Ein digitaler Zwilling und sein Gegenstück. (Bild: Ceratizit)

Digitale Zwillinge

Besonders hilfreich sind die digitalen Zwillinge unter anderem zur Visualisierung beim Programmieren oder zum Kollisionscheck. „So können wir in Echtzeit virtuell in der richtigen Maschine simulieren, ob alles passt. Dann sind wir zu 99,9 Prozent safe, dass es in der Produktion rundläuft“, bestätigt Daniel Schultes, Cam- und Fräsabteilungsleitung sowie Digitalisierungsleitung bei Recker Technik. „Wir sind mittlerweile soweit, dass wir die digitalen Zwillinge eins zu eins aus dem Werkzeugschrank in der Software am Bildschirm sehen können. Und das beschleunigt den Prozess zusätzlich!“, bestätigen Recker und Schultes.

Daniel Schultes, Cam- und Fräsabteilungsleitung sowie Digitalisierungsleitung bei Recker Technik.
Für Daniel Schultes ist die Digitalisierung bei Recker Technik eine Herzensangelegenheit. (Bild: Ceratizit)

Dazu beigetragen, dass die Abläufe besonders effizient ablaufen, hat der Rüster. Er kümmert sich ausschließlich um den Werkzeugzusammenbau, um die Werkzeugpflege, um das Nachbestellen der fehlenden Sachen. Schultes: „Er bringt den Maschinenbedienern ihre Werkzeuge zur Maschine, kümmert sich um das ganze Management und baut den ganzen Tag zusammen, vermisst, tauscht stumpfe Werkzeuge aus und noch vieles mehr.“

Hans-Jürgen Lange und Daniel Schultes.
Arbeiten Hand in Hand, wenn es um Werkzeuge geht: Hans-Jürgen Lange und Daniel Schultes. (Bild: Ceratizit)

Schnelle Entlastung

Zuerst war man bei der Recker Technik zugegebenermaßen etwas skeptisch, ob sich das für ein kleines Unternehmen wirklich rechnet. Aber die Praxis hat ganz schnell gezeigt, dass das der richtige Weg war. Daniel Schultes: „Die Maschinenbediener werden dadurch enorm entlastet und sie können neue Aufträge wesentlich schneller beginnen. Vor allem haben wir nun einheitliche Strategien und konsistente Schnittwerte über alle Materialien hinweg. Das ist ein Riesenvorteil, nicht nur in der Geschwindigkeit, sondern auch in der Fertigungsqualität.“

Damit die Produktion am Laufen bleibt, muss stets für eine ausreichende Versorgung mit Werkzeugen gesorgt sein. Um das abzusichern, entschied sich die Recker Technik schon 2015 für ein Werkzeugausgabesystem, den Tool-O-Mat von Ceratizit. „Wir arbeiten sowieso schon seit rund 15 Jahren mit Ceratizit zusammen und verwenden entsprechen viele ihrer Werkzeuge. Damit war das eine logische Entwicklung,“ so Recker. Statt also Massen von Werkzeugen in irgendwelchen Schubladen zu horten, können sie nun auf den Punkt genau dann abgerufen werden, wenn sie tatsächlich auf die Maschine müssen.

Deutscher Maschinenbau-Gipfel 2022
(Bild: mi-connect)

Deutscher Maschinenbau-Gipfel

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Hans-Jürgen Lange, Anwendungstechniker im Außendienst bei Ceratizit ergänzt: „Bei der Recker Technik sind oftmals Einzelteile und kleine Serien zu fertigen. Daher haben wir mal ausgerechnet, wie viel Zeit alleine für die Bestellung von Werkzeugen aufgewendet werden muss. Da kamen dann schnell etwa 20 bis 30 Stunden im Monat zusammen!“ Mit dem Tool-O-Mat ist das nun kein Thema mehr. Recker: „Das ist eine tolle Sache: Wenn man Werkzeuge für einen Auftrag vielleicht mal drei Wochen nicht braucht, muss man sie nicht vorfinanzieren. Und trotzdem werden sie im Automaten vorgehalten und wir können schnell und entspannt reagieren, wenn der Kunde einen Sonderauftrag hat.“

Der CCR-Fräser aus der WNT-Performance Linie von Ceratizit ist die erste Wahl für trochoidale Fräsbearbeitungen.
Darf in den Tool-O-Maten bei Recker nicht fehlen: Der CCR-Fräser aus der WNT-Performance Linie von Ceratizit ist die erste Wahl für trochoidale Fräsbearbeitungen. (Bild: Ceratizit)

Welche Werkzeuge bei der Recker Technik auf keinen Fall fehlen dürfen? Die CircularLine-CCR-Schaftfräser für die trochoidale Fräsbearbeitung von Ceratizit. Die Fräser der CircularLine verfügen über eine angepasste Oberflächenbeschichtung, sind besonders robust und verschleißresistent und halten selbst hohen Temperaturschwankungen im Zerspanprozess mühelos stand. In Kombination mit ihren scharfen Schneidkanten und effektiven Spanleitstufen bieten die Fräser beste Voraussetzungen, um Nuten, Flanken, Taschen und Co. wirtschaftlich und kosteneffizient zu bearbeiten. „Mit diesen Werkzeugen ist der Tool-O-Mat in sämtlichen Durchmessern und Längenvarianten permanent bestückt“, so Lange.

Innovation Podcast

Weitere Details der Erfolgsgeschichte der Recker Technik gibt es zum Anhören im Ceratizit-Innovation-Podcast in der Folge #067 – Digitalisierung in der Lohnfertigung: Mit diesen Tools bleiben Anwender auch in Zukunft wettbewerbsfähig. Überall wo es Podcasts gibt oder hier.

Die Kunden merken auch, dass sich bei Recker einiges verändert hat, bestätigt Recker: „Sie trauen uns jetzt mehr zu. Wir fertigen heute Bauteile, die wir früher gar nicht hätten programmieren können. Weiter ausgebaut haben wir das mit einer eigenen Fertigungsstraße, bestehend aus drei 5-Achs-Maschinen inklusive einem Wandregal mit 150 Stellplätzen. Die drei Maschinen werden über einen Roboter nachts bestückt. Darin sehe ich einen Riesen-Wettbewerbsvorteil in der Qualität und auch in der Liefergeschwindigkeit!“

Umfangreicher Maschinenpark.
Ein umfangreicher Maschinenpark macht die Recker Technik wettbewerbsfähig in Sachen Vielfalt, Liefertreue und Qualität. (Bild: Ceratizit)

Lieferfähigkeit gesteigert

Ein konkretes Beispiel bestätigt, wie sich die digitale Ausrichtung ohne Umwege in Lieferfähigkeit und Kundenzufriedenheit umwandeln lässt. „Vor ein paar Monaten rief ein Kunde an, freitags um 14 Uhr. Er benötige schnell 30 Stück eines bestimmten Produktes – bis Montag! Wir hatten das Material, die Werkzeuge aus dem Tool-O-Mat und aus dem MDM Tooling das entsprechende Programm. Das hieß: Knopf drücken und ab an die Maschine. Um 15 Uhr lief die Produktion, und wir konnten montags morgens um sechs Uhr liefern. Ohne Tool-O-Mat, ohne die Software und unsere Fertigungsstraße wäre das unmöglich gewesen. Dann hätten wir erst Mitte der Woche liefern können!“, erinnert sich Daniel Schultes.

Quelle: Ceratizit Deutschland

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