Die Alfred H. Schütte hat ihr Voreinstellzentrum für die Produktgruppe Mehrspindelautomaten zentralisiert und um ein Werkzeugvoreinstellgerät Kelch Kenova Set Line H3 erweitert. Ziel der Zentralisierung waren effizientere Abläufe und die Anbindung an Industrie 4.0-Prozesse in der Fertigung. Die kompakte Version H3 hatte Kelch zuvor in enger Abstimmung mit Schütte entwickelt.
Im Rahmen eines Lean Workshops wurde bei der Alfred H. Schütte entschieden, die Endmontage aller Mehrspindeldrehautomaten neu zu strukturieren und dort auch die Einstellarbeiten anzusiedeln. Im Zuge dieser Umstrukturierung erhielt die Einstellerei unter der Leitung von Frank Erbstößer einen zentral gelegenen Raum für die Voreinstellung der Schneidwerkzeuge. Um die Werkzeugvoreinstellung für alle Drehautomaten abzudecken, bietet der Raum Platz für zwei Voreinstellgeräte.
Die Neuorganisation bringt mehrere logistische Vorteile: Sowohl die Mitarbeiter einschließlich der Konstrukteure als auch die Kunden, die zur Vorabnahme kommen, haben seit der Umstellung deutlich kürzere Wege und sparen wertvolle Arbeitszeit.
Aufgrund der über 30-jährigen Geschäftsbeziehungen mit Kelch präsentierte Schütte dem Kooperationspartner seine neuen Pläne und man analysierte gemeinsam mit Berater Bastian Birkenfeld von Kelch, welches Voreinstellgerät für die geplanten Anwendungen die besten Voraussetzungen mitbringt.
Die Wahl fiel auf das Werkzeugeinstellgerät Kenova Set Line H3, das Kelch in enger Abstimmung mit Schütte entwickelt hatte. „Bei der gemeinsamen Entwicklungsarbeit stand eine optimale Ausstattung für die Zielmärkte im Fokus, und zwar zu einem ausgewogenen Preis-Leistungs-Verhältnis“, berichtet Erbstößer von Schütte. „Wir sind weltweiter Technologieführer im Bereich Mehrspindeldrehautomaten“, so Erbstößer. „Entsprechend hoch sind unsere Qualitätsstandards. So kontrollieren wir beispielsweise täglich sämtliche kritischen Fertigungsmittel mithilfe hochmoderner Messmittel und Prüfmaschinen.“
Das sind die Vorteile der Kenova Set Line H3 von Kelch
- Feinverstellung in beiden Achsen: zur Mikrometer-genauen Feinverstellung der X- und Z-Richtung
- Tischbestückung: variable Tischbestückung mit Werkzeughalter und Spindel
- Beispielaufbau: mit drei Werkzeughaltern und einer CNC-Spindel
- ergonomischer Handgriff: die Achsen-Schnellverstellung ermöglicht ein ergonomisches Arbeiten
- Software EASY (Optional CoVis)
Anbindung an zahlreiche Schnittstellen ist möglich
Das Werkzeugeinstellgerät Kenova Set Line H3 zeichnet sich durch eine kompakte Bauweise aus. Das stabile, präzise messende System erlaubt die Anbindung an Werkzeugverwaltungssysteme sowie an zahlreiche weitere Schnittstellen und ist damit fit für Industrie-4.0-Anwendungen. Ausgestattet mit einer thermostabilen und FEM optimierten Feroguss-Konstruktion, bestehen optimale Voraussetzungen für alle Einsatzbedingungen bei gleichbleibend hoher Präzision.
Das Einstellgerät bietet eine variable Tischbestückung, sodass beispielsweise auch ein Aufbau mit drei Werkzeughaltern und einer CNC-Spindel möglich ist. Darüber hinaus verfügt es über ein intelligentes Bildverarbeitungs- und Kamerasystem zur bedienerunabhängigen Einstellung und Messung.
Messwege sind auf Mehrspindelautomaten abgestimmt
„Die Messwege dieses Modells sind mit X = 420 x Z = 300 Millimetern perfekt auf die Werkzeuge unserer Produktgruppe Mehrspindelautomaten abgestimmt“, unterstreicht Erbstößer. Zur Mikrometer-genauen Feinverstellung der X- und Z-Richtung bietet Kenova Set Line H3 eine manuelle Einhandbedienung der X- und Z-Achsen mit Endlosfeinverstellung. „Obwohl noch ein anderes Werkzeugeinstellgerät im neuen Voreinstellzentrum zur Verfügung steht, nutzen mittlerweile alle Mitarbeiter nur noch das Kenova Set Line H3“, lautet die Zwischenbilanz von Erbstößer.
Das Werkzeugvoreinstellgerät kommt auch für die Ausrüstung der neuen Einspindler-Serie ECX wahlweise mit Spindeldurchmessern von 46 oder 65 Millimetern zum Einsatz. „Mit der Neuentwicklung ECX 46 / 65 haben wir ein einzigartiges, vollkommen neues Maschinenkonzept realisiert, das auf unseren bewährtesten Komponenten und Funktionseinheiten basiert“, so Erbstößer.
Über die mitgelieferte Software Easy lassen sich die über Kenova Set Line H3 eingestellten Daten wahlweise mittels Etikettendruck, Datenübertragung über das Netzwerk, Anbindung an Werkzeugverwaltungssysteme, CAM-Systeme oder mittels QR-Code übermitteln.
Bei Schütte ist derzeit die Option QR-Code im Einsatz, die sich seit der Inbetriebnahme des neuen Werkezugeinstellgeräts sehr gut bewährt. Aus der intelligenten Vernetzung der Kenova Set Line H3-Daten mit der Schütte-Software SICS Toolmanagement entstehen dabei zahlreiche Vorteile. So sind die Daten schneller verfügbar, außerdem entfallen Ablesefehler, sodass Schütte von mehr Prozesssicherheit profitiert. Zudem kann die Produktion flexibel über die Daten verfügen, sodass auch Logistikprozesse optimiert werden können.
Kenova hat noch Reserven
„Insgesamt sprechen wir schon mit dieser ersten Vernetzung von einem wichtigen Schritt für unsere ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft. Und das, obwohl das Potenzial der Kenova Set Line H3 für uns noch reichlich Reserven bereithält“, berichtet Erbstößer.
Birkenfeld von Kelch erläutert: „Gerade im Bereich Mehrspindler ist die Wiederholgenauigkeit der Messergebnisse entscheidend für ein einheitliches Maß der Werkzeuge. Wir freuen uns, dass Schütte diese Sicherheit jetzt mit der neuesten Generation unserer Werkzeugeinstellgeräte realisiert, und haben sie im Rahmen unserer Kooperation sehr gerne mit unserem Kenova-Set-Line-H3-Gerät beliefert.“
Ergänzend dazu stellte Kelch dem zentralisierten Voreinstellzentrum von Schütte das modulare Schrumpfgerät i-tec M zur Verfügung, das mit sekundenschnellem Aufheizen und einer patentierten Kontaktkühltechnologie zusätzlich zu effizienten Prozessen bei der Fertigung der Mehrspindler beiträgt. Für die Werkstattlogistik kommen ergänzend Varitul-Transportwagen aus dem Hause Kelch zum Einsatz.
„Schütte erlaubt uns freundlicherweise, die in Betrieb genommenen Kelch-Produkte im Einsatz zu präsentieren. Das realisieren wir selbstverständlich immer in gemeinsamer Absprache und individueller Terminplanung“, unterstreicht Birkenfeld.
Quelle: Kelch GmbH