Hochproduktive 3- und 5-Achs-Bearbeitungszentren von Hedelius

Wie viel Zeit verbringt ein Maschinenbediener mit dem Suchen von Werkzeugen und Spannmitteln oder mit der Informationsbeschaffung? Die Antwort ist häufig relativ einfach: zu viel. Schließlich liegt in der Zerspanung der Anteil der Spindellaufzeit im Verhältnis zur Arbeitszeit nicht selten unter 40 Prozent.

Die gute Nachricht: Mit einfachen Stellschrauben der Standardisierung, technischen Lösungen wie einem Nullpunktspannsystem, großen Werkzeugmagazinen oder einer automatisierten Be- und Entladung lassen sich die Spindellaufzeit und damit die Produktivität, Flexibilität und Fertigungskapazitäten in der Zerspanung spürbar steigern.

Die Hedelius Maschinenfabrik mit Sitz im niedersächsischen Meppen hat seit 55 Jahren nur ein Ziel: die Wirtschaftlichkeit und Flexibilität in der Einzelteil- und Kleinserienfertigung im Maschinen-, Werkzeug- und Formenbau und in der Lohnfertigung zu steigern. Mit dem Slogan ‚Boost Your Performance‘ bringt Hedelius diesen Anspruch auf den Punkt und bietet vielfältige Lösungen: hochproduktive 3- und 5-Achs-Bearbeitungszentren, große Standby-Magazine mit bis zu 264 Werkzeugen und innovative Systeme zur produktionsbegleitenden Automation.

„Wer in der Metallbranche heute und in Zukunft am Markt bestehen will, muss anpassungsfähig sein und schnell und präzise auf Anfragen reagieren“, ist Dennis Hempelmann, Hedelius Geschäftsführer, überzeugt. „Für die Zerspanungspraxis heißt das: Es darf nicht sein, dass eine Maschine auf ihren Bediener warten muss. Wir beobachten, dass gerade kleine und mittlere Betriebe sehr stark von der Automation profitieren.“

Automationslösungen – die Qual der Wahl

Die Wahl des optimalen Automationssystems ist bei der enormen Vielfalt der Lösungen jedoch alles andere als trivial, da viele Faktoren wie Losgröße, Varianz, Laufzeit, Gewicht, erforderliche Genauigkeit, Oberflächenqualität, aber natürlich auch das Investitionsbudget betrachtet werden müssen. Eine exakte Abgrenzung der verschiedenen Automationslösungen ist zwar nicht möglich, man kann aber zumindest eine Grobeinteilung in Abhängigkeit von der Losgröße und Varianz der zu bearbeitenden Werkstücke vornehmen.

Mal eben schnell einen dringenden Auftrag dazwischenschieben – für eine hohe Varianz und kleine Losgrößen, wie sie etwa in der Lohnfertigung zum Alltag gehören, ist ein Nullpunktspannsystem oftmals die wirtschaftlichste Wahl. Der Maschinentisch wird mit einer standardisierten Schnittstelle versehen, die das Zentrieren und Ausrichten der Vorrichtung auf wenige Sekunden reduziert. Diese Lösung ist kostengünstig, einfach zu handhaben und preiswert im Unterhalt.

Bei mittleren Losen oder Wiederholaufträgen spielt ein Multi-Palettenspeicher wie der Marathon von Hedelius – häufig in Kombination mit einem großen Werkzeugmagazin – sein Potenzial zur signifikanten Reduzierung der Rüstzeiten aus, denn er ermöglicht hauptzeitparallele Spannvorgänge oder Vorrichtungswechsel. So wird die Maschinenzeit voll ausgenutzt. Bisher unproduktive Zeiten wie Pausen oder Nachtschichten können produktiv erschlossen werden. Je kleiner die Losgröße und je kürzer die Programmlaufzeit, desto wichtiger ist die Reduzierung der Rüstzeit, da sich die Kosten für den Rüstvorgang auf wenige Werkstücke verteilen und die Stückkosten somit steigen.

Bei größeren Losen werden Palettenspeicher aufgrund der hohen Kosten für Paletten und Vorrichtungen unwirtschaftlich. Hier sind Werkstückhandhabungssysteme auf der Basis von Industrierobotern eine gute Wahl.

Eine Sonderform stellen sogenannte hybride Automationssysteme dar. Hybride Automationsanlagen vereinen das Werkstück- und Palettenhandling in einem System und bieten bei einer gemischten Fertigung von Einzelteilen und Serien große Effizienzvorteile. Hybridsysteme liegen aber auch beim Investitionsbedarf über reinen Palettenspeichern oder Werkstückhandlingsystemen.

Mit den Multi-Palettenspeichern Marathon P406 und SR422 und der Roboteranlage Marathon RZ430 hat Hedelius verschiedene hauseigene Automationslösungen im Portfolio. Die Vorteile: Maschine, Automation und zusätzliches Werkzeugmagazin sind optimal aufeinander abgestimmt.

Sie sind über eine Steuerung miteinander verknüpft, was nicht nur reibungslos funktioniert, sondern darüber hinaus sehr bedienerfreundlich ist. Und: Für den Service gibt es für die gesamte Anlage nur einen Ansprechpartner.

Neben den Marathon Multi-Palettenspeichern lassen sich die Acura Bearbeitungszentren über eine offene Schnittstelle aber auch mit Automationslösungen anderer Hersteller kombinieren, sodass sich für nahezu jede Fertigungssituation und Losgrößen von 1 bis 500 das optimale Maschinenkonzept finden lässt.

Für höchstmögliche Flexibilität im Fertigungsalltag erfolgt die automatische Beladung der Acura Bearbeitungszentren von der linken beziehungsweise rechten Maschinenseite. So bleibt der Arbeitsraum für einen kleinen Eilauftrag zwischendurch auch von vorn oder für eine Kranbeladung von oben zugänglich. Die gesamte Anlage – Maschine und Automation – benötigt wenig Platz in der Tiefe und lässt sich somit gut in eine bestehende Fertigung integrieren.

Derzeit arbeitet Hedelius daran, die Marathon-Baureihe nach oben auszubauen. Laut Hempelmann wird man voraussichtlich schon im Herbst auf der Messe EMO 2023 eine neue Roboteranlage mit größeren Paletten für größere Werkstücke vorstellen.

Hedelius vergrößert Kapazitäten

Um der großen Nachfrage nach wirtschaftlichen und flexiblen Fertigungslösungen gerecht zu werden, ist Hedelius dabei, die Lieferkapazitäten deutlich zu erhöhen. Auf insgesamt 10.000 Quadratmetern entsteht am Standort Meppen ein hochmodernes Werk für die Fertigung, Montage und Lagerung der Bearbeitungszentren und Automationssysteme. Mit dem Neubau vergrößern sich die Produktions- und Lagerflächen um 40 Prozent. Die Inbetriebnahme des neuen Werks ist für 2024 vorgesehen.

Quelle: Hedelius Maschinenfabrik GmbH