Die neue Index ABC eröffnet mit ihren Verbesserungen vielversprechende Perspektiven für neue Bauteile. Denn der obere Werkzeugrevolver verfügt jetzt über eine elektronisch indexierbare Schaltachse, Y-Funktionalität sowie eine Höheneinstellung und kann mit Mehrfachhaltern bestückt werden. Wir haben die Details zur Maschine für Sie.
So hat sich der CNC-Drehautomat Index ABC über die Jahre weiterentwickelt
Der CNC-Drehautomat Index ABC ist ein Erfolgsmodell mit beachtlicher Kontinuität: In gut 25 Jahren wurde die Maschine über 3.000-mal ausgeliefert. „Beeindruckend ist, dass wir noch immer knapp 100 ABC-Maschinen pro Jahr verkaufen“, erwähnt Eberhard Beck, Leiter Steuerungstechnik bei Index. Dabei hat sich am Maschinenkonzept über all die Jahre nicht viel geändert: Die wichtigsten Komponenten sind ein schneller oberer Revolver vorwiegend für die Innenbearbeitung, der eine Synchronspindel zur Rückseitenbearbeitung trägt, sowie ein etwas einfacherer unterer Revolver zur Außenbearbeitung.
Die von Anfang an sehr hohe Leistungsdichte der Index ABC erfuhr vor allem über neue Steuerungsgenerationen weitere Steigerungen. „Verbunden mit dem Wechsel von der Siemens 840C auf die 840D und zuletzt im Jahr 2015 auf die 840D sl konnten wir die Stückzeiten jeweils um Werte zwischen fünf und acht Prozent reduzieren“, betont Beck.
Neben den Steuerungswechseln gab es über die Jahre natürlich auch Verbesserungen in der Antriebstechnik mit Drehzahlerhöhungen und gesteigerter Dynamik sowie Optimierungen bei mechanischen Komponenten.
Die Index ABC ist inzwischen weit gereift“, urteilt Ulrich Baumann, Entwicklungsleiter Einspindeldrehautomaten. „Durch technologische Fortschritte können wir den Anwendern aber immer wieder Perspektiven bieten, um die Zerspanung effizienter zu gestalten. Jetzt ist für uns der Zeitpunkt gekommen, dies in einer neuen Index ABC umzusetzen.“
Das kann die aktuelle Variante der Index ABC
Unter dem aktualisierten, attraktiven Index-Kleid findet der Betrachter eine Maschine, die zunächst in Größe und Bauraum unverändert geblieben ist. Denn Prämisse für die Weiterentwicklung war, dass dabei auf die unzähligen Programme und werkstückspezifischen Einrichtungen Rücksicht genommen wird, die bis heute auf den im Feld befindlichen Maschinen laufen. Dieses Kapital wollte Index seinen Kunden auch bei der neuen ABC unbedingt erhalten.
Auch eine zweite Forderung musste erfüllt sein: Hinsichtlich der Zerspanungsmöglichkeiten, Stückzeiten und Maßhaltigkeit darf die Neue auf keinen Fall hinter den Bisherigen zurückbleiben – auch nicht zugunsten neuer Funktionalitäten. Den Nachweis dafür erbrachten die Index-Entwickler durch einen Vergleich zwischen einer bestehender ABC mit Siemenssteuerung 840D sl im Vorführzentrum und einer neu modifizierten ABC im Versuchsbereich, die identisch eingerichtet wurden.
Das Ergebnis: Die Neue lag im Stückzeitvergleich und beim Verhalten der Maßhaltigkeit über die Maschineneinschaltdauer (Thermogang) noch einen Tick besser. Im Bereich der Grenzzerspanung (Spantiefe beim Einstechen) erreichte sie das gewohnt hohe Niveau.
Damit können bisherige ABC-Anwender jede hinsichtlich Werkzeug- und Programmtechnik aufwendig optimierte Bearbeitung auch auf der neuen ABC mindestens genauso gut durchführen“, erklärt Baumann. „Und für die Zerspanung neuer Bauteile stellen wir erweiterte Funktionen für gesteigerte Effizienz zur Verfügung.“
Auf einen Blick: das Maschinenkonzept Index ABC
- kompakte Bauweise und hohe Leistungswerte bei geringem Platzbedarf
- Spindeldurchlass bis zu 65 Millimeter
- Stückzeitreduzierung durch eine hochdynamische Arbeitsspindel und simultanes Bearbeiten mit bis zu drei Werkzeugen
- angetriebene Werkzeuge auf allen Werkzeugträgern einsetzbar
- bis zu fünf rückseitige Bearbeitungsstationen
- Feinverstellung der Spitzenhöhe durch Y-Achse
- Y-Achsen-Funktionalität zum Flächenfräsen und außermittigen Bohren
- hohe Wiederholgenauigkeit und Rüstfreundlichkeit durch Index-W-Verzahnung
- Mehrkantdrehen auch in Stahl möglich
- klar strukturiertes ausgereiftes Arbeitsraumkonzept
Die Verbesserungen konzentrieren sich im Wesentlichen auf den oberen Revolver, bei dem ein hochübersetztes, stufenloses Getriebe die bisher über Hirth-Verzahnung realisierte stufenweise Positionierung ersetzt. So kann der Revolver jede beliebige Position einnehmen. Das eröffnet vielfältige, vorteilhafte Möglichkeiten. Die Index-Entwickler realisierten damit beispielsweise eine interpolierte Y-Achse, die den oberen ABC-Revolver zu außermittigem Bohren und Flächenfräsen befähigt.
Auch die Spitzenhöheneinstellung der Schneiden ist jetzt einfach zu bewerkstelligen, was zum einen bei einer Innenbearbeitung von kleinen Bohrungen noch mehr Präzision verspricht. Zum anderen lässt sich durch eine solche Höhenkorrektur die Oberfläche beziehungsweise das Spanbild verbessern.
Ein weiterer Vorteil ergibt sich aus dem jetzt möglichen Einsatz von Doppelwerkzeughaltern. Denn damit erhöht sich – bei gleicher Revolvergröße und Anzahl der Steckplätze – der Werkzeugvorrat von bisher sieben auf jetzt bis zu 14 feste oder angetriebene Werkzeuge. Dieses Plus lässt sich für Schwesterwerkzeuge oder ein größeres Bearbeitungsspektrum nutzen. Der achte Platz ist fix von der Synchronspindel belegt.
Mit dem stufenlos schaltbaren Revolver, seiner Y-Funktionalität, der Höheneinstellung und Mehrfachhaltern wird die Index ABC in der Erfolgsspur bleiben, davon sind die Entwickler und Anwendungstechniker überzeugt. „Dieser kleine, schnelle Produktionsdrehautomat wird jetzt auch aktuellen Markttrends hin zu kleineren Stückzahlen und komplexeren Geometrien gerecht.
Sein günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis lässt sich in Zukunft auch für Teile nutzen, die bisher eine teurere Maschine erfordert hätten“, ist sich Baumann sicher.
Quelle: Index-Werke GmbH & Co. KG Hahn & Tessky