
Oliver Kade, ebenfalls Prozessentwickler bei Bass, sieht im flexiblen Einsatz sowie der Präzision der Werkzeugschleiffutter noch einen weiteren Produktivitätsvorteil: "Bei uns kann beispielsweise aus einem Konturrohling, weichbearbeitet und vergütet, durchaus die Gewindegröße M9 auf M8 verändert werden. Das heißt, selbst bei Standardprodukten können je nach Bedarf andere Losgrößen anfallen. Auf solche Vorgaben müssen wir entsprechend schnell und präzise reagieren können. Wichtig ist deshalb, schnell und flexibel auf ein anderes Futter zu wechseln." Die Präzision gibt Swiss-Chuck bei den Mehrbereichsspannfuttern bei dreifacher Einspannläge mit < 5 µm an.
Auch nach langer Nutzungsdauer kein Verschleiß
Das ist für Christoph Allemann, Geschäftsführer Swiss-Chuck, allerdings nicht allein ausschlaggebend: "Bei diesen Präzisionsspannfuttern geht es auch um Leistung und Lebensdauer. Dafür muss ein Futter absolut hermetisch gegen Schleifstaub abgeriegelt sein, denn wir sprechen von Leistung, wenn über die Dauer der Nutzung kein Verschleiß eintritt, der unweigerlich zu Präzisionseinbußen führen könnte." Bei den eingesetzten Futtern bei Bass sind demnach selbst nach einer längeren Nutzungsdauer an den relevanten Stellen wie Gleitflächen, den positionsbestimmenden Elementen für das Werkstück, kein Verschleiß feststellbar.

Die Voraussetzungen für Qualität und Flexibilität scheinen in Niederstetten so geschaffen. Es werden von HSS-PM- und HM-Stangen nahezu ohne Unterbrechung, ohne Futterwechsel Gewindewerkzeuge im Durchmesserbereich von M4 bis M16 komplett bearbeitet. Eine Situation, die Zeller so allerdings auch erwartet hatte: "Das Konzept Schleifzentrum inklusive der Spannfutter hat mich im Gegensatz zu Spannzangen oder auch Hydrodehnspannfutter sofort angesprochen. Den größten Vorteil sehe ich aber für unsere ständig wechselnden Losgrößen, die teilweise sogar unter zehn Stück sinken können. Da ist das Rüsten durch den großen Spannbereich und die Präzision so einfach, das ist meines Erachtens unschlagbar."
In einer gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsarbeit mit dem Messmittelhersteller alicona hat Bass ein hoch präzises Werkzeug-Messsystem entwickelt. "IF-ToolPrecision" ermöglicht die präzise Messung von Werkzeugen in nur einem Verfahren – und die automatische Darstellung in 3D. Form, Rauheit und Kontur inklusive Rundheit der Werkzeuge werden mit einer Präzision von 10 nm gemessen. ta
Im Profil
SwissChuck AG – Präzision mit Tradition
Im Jahr 2014 wurde die damalige Forkardt Schweiz aus dem Firmenverbund im Rahmen eines Management Buyouts zur eigenständigen SwissChuck AG umfirmiert. Das Unternehmen konzentriert sich seit 1967 auf die Entwicklung hochpräziser Spannmittel und gilt bei Herstellern von Werkzeugmaschinen mit kundenspezifischen Spannmitteln längst als etabliert. Zum Produktportfolio zählen unter anderem Kraft-, Ausgleichs- und Membranspannfutter sowie Werkzeugspannfutter, Sonderlösungen und ein umfangreiches Dienstleistungsangebot.