1995 gründeten die Brüder Andreas und Michael Haustein zusammen mit ihrem Vater Horst die PräziTec Haustein GmbH in Friedrichshafen am Bodensee. In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen, das aktuell 40 Mitarbeiter beschäftigt, ein Wachstum im zweistelligen Bereich verzeichnen können. Um Kunden muss man sich nicht bemühen, denn die zuverlässig hohe Qualität der gefertigten Teile sorgt stets für volle Auftragsbücher. Zu den Kunden der ersten Stunde zählen u. a. der weltweit zweitgrößte Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen sowie die MTU, ein Teil der Rolls-Royce Power Systems AG. Aber auch andere namhafte Maschinenbauunternehmen unterstützte PräziTec in den Anfangsjahren beim Ausgleich ihrer Kapazitätsspitzen. Die geografische Nähe hielt den logistischen Aufwand überschaubar.
Da der Platz aufgrund der kontinuierlichen Erweiterung des Maschinenparks schon bald zu knapp wurde, zog es die Hausteins schon zwei Jahre nach der Unternehmensgründung in den Nachbarort Tettnang. Weitere zehn Jahre später, 2007, schuf man mit dem Neubau einer Fertigungshalle die Voraussetzungen für weiteres Wachstum.
Inzwischen ist der Kundenstamm des Familienbetriebs breit gefächert: Die hochpräzise gefertigten Teile werden u. a. im Fahrzeug- und Nutzkraftfahrzeugbau, im Maschinenbau, in der Medizintechnik und in der Luftfahrt verwendet. Zerspant werden Werkstücke aus Guss, Stahl, Edelstahl und Aluminium. Serienteile bis 220 mm Durchmesser können in Losgrößen bis 150.000 Stück hergestellt werden. Großteile sind in Losgrößen zwischen 1 und 150 erhältlich.
Ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal des Betriebs ist aus Sicht von Geschäftsführer Andreas Haustein die erstklassige technische Ausstattung, die ein breites Fertigungsspektrum zwischen 65 und 1.200 mm Durchmesser ermöglicht: "Wir besitzen Maschinen, die kaum ein Zulieferer im Hause hat, und sind so in der Lage, besondere Aufgaben in der Zerspanung zu lösen – und das schätzen unsere Kunden sehr", so Haustein. PräziTec habe immer die Philosophie verfolgt, dass Maschinen, Werkzeuge und Spannmittel so kompatibel sind, dass der Betrieb am Ende sehr flexibel ist. "Selbst komplexe Teile können wir auf unseren Multi-Task-Maschinen in nur einer Aufspannung hocheffizient drehen, fräsen und bohren", erklärt er. "Unproduktive Rüstzeiten gibt es praktisch nicht."
Ein Spannfutter für (fast) alles: InoFlex VL120
Das InoFlex VL120 Spannfutter von HWR-Spanntechnik hat daran maßgeblichen Anteil. Mit seinem Durchmesser von 1.150 mm ermöglicht das patentierte Universalspannmittel die Bearbeitung runder und rechteckiger, aber auch geometrisch unförmiger Werkstücke in einem Bereich von 160 bis 1.200 mm Durchmesser. Diese Besonderheit, die kein anderes Spannmittel auf dem Markt mitbringt, hat man bei PräziTec schon schätzen gelernt – beim Drehen eines runden Bauteils aus einem quadratischen Rohteil.
"Das Spannfutter ist seit der Anschaffung im letzten Jahr fast ununterbrochen im Einsatz. Wir decken damit 85 bis 90 % der Großteile ab", betont Andreas Haustein und fügt hinzu: "InoFlex hat bei uns praktisch einen Schraubstock ersetzt. Bauteile, die wir sonst über eine Vorrichtung bearbeiten mussten, können wir direkt mit dem Futter spannen."
Die Anschaffung des 4-Backen-Zentrierspanners erfolgte in Verbund mit einem neuen Multi-Task-Bearbeitungszentrum Hermle C62 U MT, der nun größten Maschine im Hause PräziTec. Im Vorfeld hatte Haustein sich beim Maschinenhersteller ein Bild von der CNC-Maschine im Einsatz gemacht. Darauf montiert war das InoFlex VL120-Spannfutter – eine Kombination, die ihn überzeugte.
PräziTec – Der Name ist Programm
Die Ansprüche, die man bei PräziTec an die Genauigkeit der gefertigten Bauteile stellt, sind hoch. Davon zeugt nicht nur der Firmenname, sondern auch ein Blick in die Fertigungshalle des Betriebs. Die modernen Multi-Task-Maschinen verfügen über eine Messfunktion, die während des Bearbeitungsprozesses die Qualität des Werkstücks bestimmt – doch diese allein reicht den Hausteins nicht: "Die Ergebnisse können durch die Umgebungsbedingungen schnell verzerrt werden", erklärt Andreas Haustein. "Deswegen haben wir einen eigenen Messraum mit einer Zeiss CNC-3D-Koordinatenmessmaschine mit Scanning, mit der wir sogar die großen Bauteile bis 1.200 mm selbst prüfen können, und das noch um ein Vielfaches präziser", beschreibt er die Vorteile des Instrumentariums, das damit einen elementaren Beitrag zur Qualitätssicherung leistet: "So können wir Toleranzen bis H5 bedienen. Wir wollen unseren Maschinenpark immer auf dem neuesten Stand der Technik halten", sagt Haustein. Nur so könne man angesichts der enormen Vielfalt an Größen, Formen und verarbeiteten Materialien eine gleichbleibend hohe Produktqualität gewährleisten.
InoZet-Pendelbrücken für perfekte Rundheit
Gerade, wenn es um die Bearbeitung verformungsempfindlicher und unförmiger Bauteile geht, haben die Hausteins mit InoZet ein echtes Ass im Ärmel. Die ebenfalls patentierten Pendelbrücken aus dem Hause HWR Spanntechnik wurden zusammen mit dem InoFlex-Spannfutter und dem CNC-Bearbeitungszentrum angeschafft – eine Investition, die Andreas Haustein nicht bereuen sollte. Insbesondere bei der Bearbeitung dünnwandiger runder Werkstücke weiß er die Vorzüge der Pendelbrücken zu schätzen: "Wir nutzen sie vor allem für flanschartige Bauteile", berichtet er. Die Verdopplung der Spannpunkte von vier auf acht macht dabei den entscheidenden Unterschied: Durch die bessere Verteilung der Spannkraft und die Verkürzung der freiliegenden Zwischenräume wird die Verformung der Bauteile deutlich reduziert. Das Resultat sind erstklassig bearbeitete Werkstücke mit makelloser Rundheit.
Doch auch in wirtschaftlicher Hinsicht machen sich die InoZet-Pendelbrücken bezahlt. Die empfindliche Pendelmechanik ist gegen Verschmutzungen geschützt und lässt sich schnell und unkompliziert reinigen, wie Andreas Haustein demonstriert: "Es genügt, wenn man hier die Auflagepunkte reinigt", erläutert er. Die Pendelbolzen sind damit optimal vor verschmutzungsbedingtem Verschleiß geschützt. Vor allem jedoch entfällt langfristig die Anschaffung unzähliger Sonderspannbacken, denn zusammen mit einem Satz Standardspannbacken decken die InoZet-Pendelbrücken den kompletten Spannbereich ab und können jederzeit kostengünstig nachgerüstet werden.
Auch Maschinenbediener Thomas Walther weiß um die außerordentlich gute Ausstattung seines Arbeitsplatzes: "Die Maschine mit dem großen Spannfutter und den Pendelbrücken – das ist schon eine andere Liga", so sein Fazit.
Über HWR Spanntechnik
1989 als Konstruktionsbüro durch Volker Henke gegründet, ist die HWR Spanntechnik GmbH mit Sitz in Oyten bei Bremen immer wieder neue, spannende Wege gegangen und hat sich zum Marktführer in der ausgleichenden Spanntechnik entwickelt. Spezialisiert hat man sich auf das Spannen von verformungsempfindlichen Bauteilen und das kombinierte Spannen von rechteckigen, runden und kubischen Bauteilen. Ob InoGrip für formschlüssiges Spannen, InoZet Pendelbrücken für die Sechs-Punkt-Spannung, InoTop-Hybridspannbacken für dünnwandige Einzelteile oder das zentrisch ausgleichende Vier-Backen-Spannfutter InoFlex: Das Ziel von HWR ist es, dem Kunden einfache und wirtschaftliche Lösungen zu bieten, mit denen verbesserte Ergebnisse in der Fertigung erzielt werden.