Der Erowa Robot Dynamic 500 Linear.

Der Erowa Robot Dynamic 500 Linear auf aktuell neun Metern Schiene mit rund 90 Magazinplätzen. (Bild: Erowa)

Bei den Maschinen der Komax Gruppe stehen Prozesse wie das Messen, Schneiden, Abisolieren, Kontaktieren und Bandagieren von Kabeln sowie das Bestücken von Steckergehäusen im Vordergrund. Standardmodelle und kundenspezifische Anlagen wie Abisoliermaschinen und Crimpvollautomaten werden ergänzt mit einem umfangreichen Angebot an Qualitätssicherungsmodulen und Vernetzungslösungen für die sichere und effiziente Produktion von Kabelsätzen. Zudem produziert die Komax Gruppe Systeme für die Prüfung von Kabelsätzen.

Rund drei Viertel des Umsatzes erzielt die Komax Gruppe mit Kunden aus der Automobilindustrie. Und in dieser Branche findet gegenwärtig ein gewaltiger Umbruch statt: Elektromobilität, Digitalisierung und autonomes Fahren sind Megatrends und verlangen nach immer komplexeren Lösungen der Verkabelungen und somit nach Produkten der Komax Gruppe.

Durch kontinuierliche Weiterentwicklung und enge Zusammenarbeit mit ihren Kunden und Partnern strebt die Komax Gruppe danach, die automatisierte Kabelverarbeitung zu optimieren und zu verbessern. Das spiegelt sich auch in der Zusammenarbeit mit Erowa wider.

„Die Überzeugung, dass stetige Innovation die beste Lösung für zukünftige Anforderungen ist, verbindet die beiden innovativen Schweizer Unternehmen“, erläutert Alois Bättig, Verkaufsleiter Erowa Schweiz.

Alois Bättig (links) und Christian Schärer.
Alois Bättig (links), Verkaufsleiter Erowa Schweiz, und Christian Schärer, Director Mechanical Manufacturing bei Komax Gruppe Schweiz. (Bild: Erowa)

Als Markt- und Technologieführerin hat die Komax Gruppe hohe Ansprüche an die eigenen Produkte – und verfügt deshalb über eine interne Fertigung. „Das ermöglicht uns, schnell auf stetig ändernde Herausforderungen zu reagieren. Denn durch die Erweiterung des Produktsortiments produzieren wir immer wieder neue Teile.

Aber auch die Digitalisierung rund um die Fertigung stellt uns vor neue Aufgaben. Wir sind überzeugt, dass hier die automatisierte Fertigung große Vorteile bietet: Was wir heute produzieren, verarbeiten wir nächste Woche, ohne große Lagerkosten“, erklärt Christian Schärer, Director Mechanical Manufacturing bei Komax in der Schweiz. Diese Flexibilität bedeutet auch, dass die Produktion 100 Prozent laufen muss. „Die Prozesssicherheit ist bei uns oberstes Gebot. Fehler können wir uns nicht leisten. Und da verlassen wir uns schon seit Jahrzehnten auf Erowa – dies partnerschaftlich und mit großem Erfolg“, führt Schärer weiter aus.

1998 wurden bei Komax die ersten Fräsmaschinen mit den Erowa-UPC- und ITS-148-Werkstück-Spannsystemen ausgestattet, der erste Erowa-Roboter wurde im Jahre 2000 in Betrieb genommen. Seither kamen weitere Handling-Geräte wie der Erowa Robot Multi an einer Mikron HSM 600 U, ein Erowa Robot Compact an einer Geibel und Hotz FS 640 sowie das Erowa Prozessleitsystem JMS 4.0 ProductionLine hinzu.

Der ERD 500 im Endausbau

  • ERD 500 mit Transfergewicht von 500 Kilogramm
  • Schienenlänge: 14 Meter
  • Zwei Ladestationen
  • Zwölf Magazine
  • 16 Maschinenpaletten Heller
  • 34 MTS-Paletten 400 × 400 Millimeter
  • 150 Paletten ITS 148

2022 folgte schließlich der erste Schritt, um die in die Jahre gekommene Mikron-Anlage zu ersetzen. Schärer: „Wir definierten klare Anforderungen an die neue Fertigungszelle und unser Ziel war es, die gemachten Erfahrungen und Vorteile aus den laufenden Prozessen auf den bestehenden Anlagen zu übernehmen, um diese in die neue Zelle zu integrieren und weiter zu optimieren.“

  • Produktionskosten sollen um über zehn Prozent gesenkt werden.
  • Maschinenkapazität soll um 20 Prozent gesteigert werden.
  • Schlussendlich soll eine Spindelzeit pro Maschine von über 6.000 Stunden pro Jahr erreicht werden.
  • Höchste Prozesssicherheit muss durch Maschine und Handling gewährleistet sein.
  • Einzeln aufgespannte Werkstücke in 5-Achsen-Bearbeitung wie auch große Paletten mit Mehrfach-Aufspannungen müssen gemischt und flexibel zu bearbeiten sein.
  • Flexibilität bei der Auftragsplanung zwischen Prototypen, Einzelteilen, Kleinserien & großen Serien erhöhen.
  • Hohe Grundlast durch fix eingerichtete Artikel.
  • Nutzung bestehender Betriebsmittel wie Aufspanntürme und Schraubstöcke.
  • Automation und Werkstückspannsysteme, die diese Kriterien erfüllen.
Das Linearsystem lässt sich modular mit einer beliebigen Anzahl an Magazinplätzen erweitern.
Das Linearsystem lässt sich modular mit einer beliebigen Anzahl an Magazinplätzen erweitern. (Bild: Erowa)

Investiert wurde in ein Heller-HF-3500-5-Achs Bearbeitungscenter sowie in einen Erowa Robot Dynamic 500 Linear – auf neun Metern Schiene mit 91 Magazinplätzen. Gewechselt werden mit dem Roboter Maschinenpaletten oder über Adapterpaletten MTS 400 Paletten und ITS 148 Paletten. Für die Steuerung und den Datentransfer wird die neue Fertigungszelle mit dem Erowa JMS 4.0 Prozessleitsystem unterstützt. Dadurch dass die JMS-4.0-Software bereits bei der Mikron-Fräsmaschine und an einer Geibel & Hotz seit Jahren im Einsatz war, finden sich die Mitarbeitenden problemlos mit dem Bedienen des Prozessleitsystems zurecht. Schärer ergänzt: „Die Software hilft uns sehr, alle Fertigungsdaten zu organisieren und unter Kontrolle zu halten. Die Bedienung ist sehr intuitiv.“

Erowa-Prozessleitsystem JMS 4.0.
Für die Steuerung und den Datentransfer wird die Fertigungszelle mit dem Erowa-Prozessleitsystem JMS 4.0 unterstützt. (Bild: Erowa)

Verarbeitet wird hauptsächlich Stahl und Aluminium, bestehende Fertigungsaufträge werden laufend neu programmiert und optimiert. Die Losgrößen rangieren zwischen 5 und 100 Stück und die Teilegrößen zwischen 50 x 50 x 50 Millimeter und bis zu 300 x 250 x 110 Millimeter. „Große Werkstücke und Spannvorrichtungen befestigen wir auf MTS-Paletten. Kleinere Werkstücke palettisieren wir auf dem Erowa-ITS-148-System. Mit der Verwendung von Adapterpaletten werden diese Werkstückträger durchgängig in das System integriert. So halten wir die Umrüstzeiten auf einem Minimum“, so Schärer.

Deutscher Maschinenbau-Gipfel 2022
(Bild: mi-connect)

Deutscher Maschinenbau-Gipfel

Der Maschinenbau-Gipfel 2023 ist vorbei - hier können Sie die Highlights Revue passieren lassen:

 

Die Veranstalter des Maschinenbau-Gipfels, VDMA und PRODUKTION freuen sich, wenn Sie auch 2025 in Berlin dabei sind!

 

Hier geht es zur Website des Maschinenbau-Gipfels.

Erowa-Spannsystem.
Die Erowa-Spannsysteme und das Palettisieren der Werkstücke sind ausschlaggebend, um die Flexibilität in der Automation zu gewährleisten und sogar zu optimieren. (Bild: Erowa)

Nach der Detailplanung und einigen Anpassungen, gegeben durch die herrschenden Platzverhältnisse, wurde die neue Fertigungsanlage Ende Oktober 2022 in Betrieb genommen. Und man ist auf bestem Weg, die geforderten Ziele zu erreichen oder sogar zu übertreffen. Die Automation ist bereit für einen 24/7-Betrieb. „Die Erowa-Spannsysteme und das Palettisieren der Werkstücke sind ausschlaggebend, um die Flexibilität in der Automation zu gewährleisten und sogar zu optimieren – umso die Produktivität zu steigern und die sehr hohen Qualitätsansprüche von Komax beizubehalten“, führt Schärer weiter aus.

Die digitale Vernetzung der gesamten Fertigung, des gesamten Unternehmens stellt eine sehr große Herausforderung dar. „Wir sind überzeugt, dass es nur digital und automatisiert geht – aber natürlich ist das nicht immer einfach“, führt Christian Schärer aus. „Innovative und langjährige Partner helfen uns dabei, die richtigen Lösungen für die entsprechenden Herausforderungen zu finden.“ Da profitiert Komax von Erowa – und umgekehrt.

Die Erweiterung der Anlage mit einer zweiten Heller-Maschine und Verlängerung der Roboterschiene mit zusätzlichen Magazinplätzen und Beladestation ist geplant.

„Wir freuen uns schon darauf, dass der ERD 500 dann noch besser ausgelastet ist – er ist ja zum Arbeiten hier“, fügt Schärer grinsend hinzu. Zukünftig ist jedoch klar, dass Komax weiterhin kontinuierlich in die eigene automatisierte Fertigung investieren wird. „Denn die Zukunft ist automatisiert“, ist Schärer überzeugt.

Quelle: Erowa AG

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