"Mehr Geschäft, mehr Internationalität und mehr Innovationen: Die Messe hat einmal mehr ihre Position als Weltleitmesse für die Metallbearbeitung bewiesen", resümiert Carl Martin Welcker, Generalkommissar der EMO Hannover 2017. Sie sei die wichtigste Herstellermesse weltweit und gebe den Takt für die globalen Trends in der Produktionstechnik an. Und sie treibe das Geschäft spürbar voran: Laut einer Umfrage wollen die EMO-Besucher in den kommenden 24 Monaten mehr als 20 Mrd. Euro in Produktionstechnik investieren. Allein in der EMO-Woche wurden Verträge mit einem Volumen von 8 Mrd. Euro unterzeichnet. Beispielsweise verkaufte SHW Werkzeugmaschinen, Aalen, Deutschland, gleich mehrere Maschinen. "Neben den für uns überraschenden Verkäufen kamen die Fachbesucher mit konkreten Projekten, teilweise mit den Abmessungen der neuen Maschinen, zu uns, dutzende davon allein aus China", sagt der Geschäftsführende Gesellschafter Anton Müller.
EMO-Motto trifft den Nerv der Zeit
Die Erwartungen nach vier Jahren Pause an die EMO Hannover waren hoch.
Ein besonderes Highlight war bereits der erste Tag mit der Eröffnung der EMO durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Mit ihrem Motto Connecting Systems for Intelligent Production hat die EMO Hannover den Nerv der Zeit getroffen und vor allem Besucher aus dem Ausland angezogen. Mit unterschiedlichem Fokus spiegelten sich im Angebot der meisten Aussteller erstmals in großem Stil vielfältige Lösungen zur Vernetzung, Applikationen zur Datenanalyse und neue Services wider.
Video und Umfrage
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Da ging es um vernetzte Systeme, auch zwischen verschiedenen Partnern, cloudbasierte Maschinenüberwachungssysteme, Simulationssoftware, Augmented Reality für die Maschineninstandhaltung, Blockchain-Technologie für sichere Datenübertragung und neue Geschäftsmodelle. Christian Thönes, Vorstandsvorsitzender von DMG Mori berichtet stellvertretend für viele andere Aussteller: "Unter dem Leitspruch der diesjährigen EMO Hannover haben wir ganz konkrete Produkte für die digitale Fertigung gezeigt." Generalkommissar Welcker ergänzt: "Die Erwartungen der Besucher wurden damit perfekt erfüllt. Die Werkzeugmaschi-nenindustrie hat bewiesen, dass sie bei der Digitalisierung der Produktion absolut auf der Höhe der Zeit ist."
Vor allem die ausländischen Besucher wollten sich ein Bild davon machen, wie die Zukunft für die Metallbearbeitung aussieht. Von den gut 130 000 Fachbesuchern reiste mehr als die Hälfte aus anderen Ländern an. 70 Prozent der auswärtigen Gäste kamen aus Europa. Besonders deutlich stieg die Zahl der Fachbesucher aus Asien. Neben Digitalisierung und Vernetzung stießen ebenfalls die additiven Fertigungsverfahren auf großes Interesse. Für die Aussteller aus Übersee ist die EMO Hannover ein Sprungbrett in die internationalen Märkte.
Bis Juli verzeichnete die Branche beim Auftragseingang einen Anstieg von 8 Prozent. Haupttreiber des Wachstums mit einem Plus von 12 Prozent war das Ausland. Doch auch die Inlandsnachfrage zog an, mit einer Steigerung von immerhin 6 Prozent. Damit einhergehend entwickelte sich die Anzahl der Beschäftigten ebenso positiv. Die Hersteller von Präzisionswerkzeugen erwarten ein gutes Nachmessegeschäft und ein erfolgreiches zweites Halbjahr 2017.
Besucherkompetenz für Investitionsentscheidungen stark gestiegen
Im Gleichschritt mit der Internationalität wuchs auch die Entscheidungskompetenz der Besucher merklich. Viele Aussteller hoben die hohe Intensität und gute Qualität der Gespräche mit den internationalen Kunden aus der ganzen Welt hervor.
"Wir haben bereits am zweiten Messetag mehr als 400 Anfragen verzeichnen können, und dieser Trend setzte sich sehr gut fort", berichtet beispielsweise Norbert Teeuwen, President (COO) der europäischen Niederlassung von Okuma. "Im Vergleich zu den Messen vorher haben wir erfreulicherweise und auch etwas überraschend, viel mehr Kundengespräche gehabt, die zu Abschlüssen geführt haben," so Teeuwen weiter.
Fast 60 Prozent der Besucher waren laut EMO-Besucherumfrage Führungskräfte. Mehr als die Hälfte verfügt über Entscheidungskompetenz bei Beschaffungen.
EMO begeistert als Kontaktbörse
Orientierung für die Trends der kommenden Dekade in der Produktionstechnik gaben auch die vielen Rahmenveranstaltungen: Konferenzen, Seminare und Sonderschauen stellten Zukunftsthemen wie Industrie 4.0, Produktion von morgen, Additive Manufacturing, intelligente Werkzeuge, Maschinensicherheit, Ausbildung gewerblicher Mitarbeiter oder attraktive Märkte von Indien über die USA bis Mexiko in den Fokus. Sie zogen vor allem die Besucher an, die sich für die Entwicklungen von übermorgen interessieren.
Das attraktive Angebot der Aussteller kombiniert mit dem Rahmenprogramm und nicht zuletzt die phantastische Stimmung sorgten dafür, dass die EMO Hannover auch als wichtige Kontaktbörse für das Netzwerk begeistert.
VDMA-Forum stieß auf sehr großes Interesse
Der VDMA-Fachverband Präzisionswerkzeuge als Informations- und Kommunikationszentrum der deutschen Präzisionswerkzeug-Hersteller sowie deren Interessenvertretung hatte hat mit seinem VDMA-Forum in Halle 4 mit mehr als 650 Teilnehmern die Erwartungen übertroffen und das große Interesse der Industrie an den Themen der Digitalisierung bestätigt.
Alles in allem blickt die Branche schon jetzt erwartungsvoll auf 2019. "Die Themen Digitalisierung und Vernetzung werden uns auch in zwei Jahren noch intensiv beschäftigen", ist sich Generalkommissar Welcker sicher. "Dann werden wir sicher noch genauer wissen, wo die Reise hingeht." nh
Die EMO Hannover 2019 findet vom 16. bis 21. September 2019 statt.